Dreßen krönt Saison
Der Allgäuer holt sich im Abfahrts-Weltcup Rang zwei
Kvitfjell Nach dem Ende seiner beeindruckenden Skisaison gab es für Thomas Dreßen ein Sonderlob vom deutschen Alpin-Direktor. „Thomas hat in der abgelaufenen Saison alle Erwartungen deutlich übertroffen und mit den Ergebnissen sein außergewöhnliches Talent im Abfahrtsrennsport gezeigt“, sagte Wolfgang Maier und schwärmte: „Das ganze Trainer- und Betreuerteam ist stolz auf seine Leistungen.“
Am letzten Speed-Wochenende blendete der 26 Jahre alte Allgäuer die Schmerzen nach seiner vor einer Woche erlittenen Schulterverletzung so gut es ging aus. Am Tag vor der Absage des Super-G in Kvitfjell wegen schlechten Wetters konnte Dreßen bei seinem achten Platz in der Abfahrt nicht ganz ans Limit gehen. Gleichwohl krönte er in Norwegen seinen famosen ComebackWinter mit dem zweiten Rang in der Disziplin-Wertung hinter dem überragenden Schweizer Beat Feuz. Mit den drei Abfahrtssiegen in Lake Louise, Garmisch-Partenkirchen und Saalbach-Hinterglemm sowie dem dritten Platz in Wengen übertraf Dreßen seine eigenen Ziele und hielt das Rennen um die kleine Kristallkugel in der Königsdisziplin lange offen. Zudem bewies der Kitzbühel-Sieger von 2018 mit zwei dritten Rängen in Gröden und Hinterstoder, dass er längst auch im Super-G zur Weltelite gehört. „Es war die beste Saison von Thomas. Das ganze
Paket ist Weltklasse“, sagte Chefcoach Christian Schwaiger.
Dreßen bezeichnete seine Saison als „Wahnsinn“. Nach den Rennen auf der Olympia-Strecke von 1994 resümierte er: „Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt.“Er gab aber auch zu, dass ihn die Folgen seines Sturzes beim Super-G in Hinterstoder – er kugelte sich beide Schultern aus – noch zu schaffen machten. Ohne Schmerzmittel ging es nicht. „Ich bin etwas in Schönheit gestorben. Der Start war das Schlimmste: Da gab es einen Stich in die Schulter, und ich musste schon auf die Zähne beißen“, sagte Dreßen.