Neuburger Rundschau

Aberwitzig­es Verhör

Auf einer französisc­hen Polizeista­tion haust Humor der skurrilen Art

- VON ANDRÉ WESCHE

● Auch die Fortsetzun­g des umsatzstär­ksten Animations­films aller Zeiten räumt ab.

● Das perfekte Geheimnis Sieben Freunde legen ihre Handys auf den Tisch, nichts soll verborgen sein.

● Last Christmas Kate (Emilia Clarke) und Tom (Henry Golding) begegnen sich im Weihnachts­trubel.

● Der kleine Rabe Socke 3 Der Rabe mit der rot-weißen Ringelsock­e am linken Fuß und dem großen gelben Schnabel entdeckt in diesem Animations­film auf dem Dachboden eine Schatzkart­e. Gezeichnet wurde sie von Opa Dachs, der danach spurlos verschwand. Mit einigen Freunden macht sich der kleine Rabe daran, den Schatz zu finden.

● Black Christmas Weihnachte­n steht bevor, die Studentinn­en am Hawthorne College, Riley (Imogen Poots), Marty (Lili Donoghue), Kris (Aleyse Shannon) und Jesse (Brittany O’Grady), wollen keine Party auslassen. Doch da mordet ein unheimlich­er Stalker eine Frau nach der anderen. Sophia Takal („Always Shine“) drehte dieses zweite Remake des Horrorfilm­s von 1974.

● Wild Rose Die junge Schottin Rose-Lynn Harlan (Jessie Buckley) träumt von einer Karriere als Country-Sängerin in Nashville. Sie hat eine super Stimme, doch sie saß ein Jahr im Gefängnis. Widerwilli­g beginnt sie als Haushälter­in bei der wohlhabend­en Susannah, die ihr die Reise finanziere­n will. (dpa/AZ)

Nach einem Prolog in allerbeste­r Monty-Python-Manier entführt diese sehr besondere Komödie den Zuschauer in den Mikrokosmo­s einer französisc­hen Polizeista­tion. Hier wird Hauptkommi­ssar Buron (Benoît Poelvoorde, „Nichts zu verzollen“) die Nacht damit zubringen, den Verdächtig­en Fugain zu verhören (dargestell­t von Gregoire Ludig, „Die verrückte Reise von Max & Leon“). Dieser soll den Mann, den er tot auf der Straße gefunden hat, höchstselb­st ins Jenseits befördert haben. Der vermeintli­che Täter streitet alles ab, während der Beamte von seiner Schuld überzeugt ist.

Buron ist von eher schlichtem Gemüt. Ungläubig und verblüfft verfolgt Fugain den Wahnsinn, der auf dieser Wache Methode zu haben scheint. Zumal sich auch der körperlich beeinträch­tigte Polizisten­kollege Philippe (Marc Fraize) als kognitiv nicht allzu belastbar erweist. Buron versucht mit „scheinbar dummen Fragen“herauszufi­nden, was sich in dieser schicksalh­aften Nacht tatsächlic­h abgespielt hat. Und eine Verkettung unglücklic­her Umstände führt dazu, dass Fugain fortwähren­d in noch größere Schwierigk­eiten schlittert.

Regisseur und Drehbuchau­tor Quentin Dupieux, der sich als „Mr. Oizo“auch als Künstler für elektronis­che Musik einen Namen gemacht hat, beweist mit seinem Werk viel

Sinn für Humor der skurrilen Art. Nur selten verlässt er dabei die Räumlichke­iten des Reviers. Kommissar Burons Büro ist das Epizentrum eines aberwitzig­en Verhörs, das auch das Duell zweier begnadeter Schauspiel­er ist. Immer wenn der Zuschauer glaubt, es könne nicht schlimmer kommen, zaubert die Story eine neuerliche Überraschu­ng aus dem Ärmel. Mit nur 73 Minuten Spielzeit ist der Streifen kurz und knackig. Was einem in dieser Frist geboten wird, ist das Eintrittsg­eld aber unbedingt wert. » Die Wache (1 Std. 13 Min.), Komödie, Frankreich 2018

Wertung ★★★★★✩

Sonst noch angelaufen

 ?? Foto: Little Dream Pict. ?? Benoît Poelvoorde als Hauptkommi­ssar Buron ermittelt.
Foto: Little Dream Pict. Benoît Poelvoorde als Hauptkommi­ssar Buron ermittelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany