Weniger Müll zur Weihnachtszeit
Vom Adventskalender bis zur Dekoration: Eine Expertin erklärt, wie über die Feiertage viel Plastik vermieden werden kann
Berlin Egal ob Adventskalender, Geschenkverpackungen oder die Dekoration: In der Weihnachtszeit wird viel Müll produziert. Mit der Zero-Waste-Bewegung versuchen immer mehr Menschen weltweit vor allem Plastik und Einwegverpackungen zu vermeiden. Ria Schäfli gibt Tipps, wie während der Weihnachtszeit Müll vermieden werden kann. Schäfli ist Projektmanagerin beim Berliner Laden „Original Unverpackt“, einem der ersten Supermärkte ohne Einwegverpackungen in Deutschland.
● Weihnachtsdekoration „Dekoration kann einfach aus der Natur genommen werden“, sagt Schäfli. Dafür eignen sich zum Beispiel Tannenzweige, Tannenzapfen und Hagebutten. Aus den Hagebutten könne man kleine Girlanden basteln. Wiederverwertung spielt auch bei der Dekoration ein großes Thema: Sterne können zum Beispiel aus Zeitungen gefaltet werden.
● Adventskalender „Ich kenne keinen Adventskalender, den man direkt im Laden kaufen kann, welcher keinen Müll macht“, sagt Schäfli. Sie schlägt stattdessen vor, Adventskalender selbst zu basteln. Ihre Ideen: Für Erwachsene ein BierAdventskalender mit 24 verschiedenen Biersorten. „Die Flaschen können dann schön nebeneinander auf- werden“, erklärt Schäfli. Weitere Möglichkeiten sind zum Beispiel Käse-, Tee- oder Gewürzadventskalender. Die Lebensmittel werden dabei in einzelnen Gläsern verpackt. „Tee kann man sich zum Beispiel plastikfrei in Teeläden abfüllen lassen“, sagt sie.
● Geschenkpapier Es gibt wohl kaum ein Weihnachtsgeschenk, das nicht verpackt ist. Es muss jedoch nicht immer neues Geschenkpapier sein: „Geschenkpapier lässt sich wahnsinnig gut wiederverwenden“, erklärt Schäfli. „Meine Oma benutzt seit Jahren das gleiche Papier.“Geschenke, die man am 25. Dezember verschenkt, könne man beispiels- weise in buntes Papier einwickeln, welches man einen Tag vorher bekommen hat. Statt Geschenkpapier können auch Zeitungen, Schals oder Tücher verwendet werden. Bunte bemalte Gläser sind laut Schäfli eine gute Verpackung für Selbstgebackenes.
● Christbaum Alle Jahre wieder werden hunderttausende Weihnachtsbäume gekauft. „Wer nicht auf einen echten Tannenbaum verzichten möchte, sollte vor dem Kauf überlegen woher der Baum kommt“, sagt Schäfli. Weihnachtsbäume aus nachhaltiger Forstwirtschaft werden natürlich gedüngt und schaden so weniger der Umgestellt welt. „Es gibt weniger Bäume aus nachhaltigem Anbau und sie sind etwas teurer“, meint die Expertin. Schäfli selbst hat einen Weihnachtsbaum aus Draht bei sich zu Hause, den sie jedes Jahr anders schmückt.
● Geschenke „Je nachdem für wen das Geschenk ist, empfehle ich immer Zeit zu schenken“, sagt Schäfli. Wer materielle Dinge unter den Weihnachtsbaum legen möchte, könne zum Beispiel etwas Selbstgemachtes verschenken. „Da investiert man dann zusätzlich Zeit für die beschenkte Person, was ich sehr schön finde“, sagt Schäfli. Einfach herzustellen seien zum Beispiel Bienenwachstücher – eine nachhaltige Alternative zu Frischhaltefolien: „Einfach ein Stück Stoff dünn mit flüssigem Bienenwachs bestreichen, Backpapier drauflegen und bügeln.“
● Weihnachtsessen Auch das Weihnachtsessen lässt sich laut Schäfli nachhaltiger und verpackungsärmer gestalten: Für die Lebensmittel könne man zum Beispiel in Unverpackt-Läden oder direkt bei den Landwirten einkaufen. Auch in Bioläden gebe es einige Lebensmittel wie Obst und Gemüse plastikfrei. „Durch eine gute Planung lässt sich viel Müll vermeiden“, erklärt die Projektmanagerin. „Wenn man eine bestimmte Zutat unbedingt haben möchte und es diese nicht plastikfrei gibt, dann kann man die auch verpackt kaufen.“