1864 Kilometer durch den Himalaja
Bildband Menschen, Schicksale und ein ewig langer Trail
Er hätte auch nur laufen können, ohne nach links und rechts zu schauen – und auch das wäre im Himalaja schon eine Riesenleistung gewesen. Aber das ist nicht die Art, wie Peter Hinze unterwegs sein will. Zwar hat der Münchner Journalist und Autor den Great Himalaya Trail von Ost nach West bewältigt – aber es ging ihm, dem Ultra-Marathonläufer, vor allem um das Schicksal der Menschen, um die Zukunft der Bergregion. 1982 war Hinze das erste Mal in Nepal, illegal, und von da an war der Reporter dem geschundenen Land verfallen. Hinze lernt Sir Edmund Hillary kennen, er interviewt den Dalai Lama, macht Reportagen über das Leben im Himalaja und die Helden der Berge, die Sherpas – und entdeckt seine Leidenschaft fürs Trail-Running. Auf den 1864 Kilometern kann er beides verbinden. Was er am Wegrand sieht und erlebt, macht ihm zu schaffen: Von China finanzierte und gebaute Straßen schlagen Schneisen in die Landschaft, Dörfer und Klöster verfallen, tibetische Freunde verschwinden, die jungen Leute wandern ab, der Tourismus bedroht die Traditionen. Peter Hinze hat in den strapaziösen 87 Tagen im Himalaja viel erlebt. Grandiose Natur, aber vor allem Menschen, „die mein Abenteuer zu einem unvergleichbaren Erlebnis haben werden lassen und die eines verbindet: Sie alle schauen in eine ungewisse Zukunft, die Veränderungen und Abschiede bringen wird.“Mit Charity-Projekten unterstützt der Autor die Menschen vor Ort. Und mit seinem Buch nimmt er die Leser mit auf ein großartiges Abenteuer, das sie in allen Facetten nachvollziehen können. Es sind nicht nur die faszinierenden Fotos aus einer fremdartigen Welt, es sind auch die fundierten Texte, die dieses Buch zum Erlebnis machen. Lilo Solcher
Knesebeck, 288 S., 35 Euro
» Info Peter Hinze. The Great Himalaya Trail,