Donaupegel in Bergheim wird vorerst nicht erhöht
Der geplante einjährige Probestau wird wohl voraussichtlich erst im Herbst 2019 stattfinden
Bergheim An der Staustufe bei Bergheim wird sich so schnell nicht der Donaupegel erhöhen. Denn wie Kraftwerksbetreiber Uniper auf Nachfrage der mitteilte, wird sich der angestrebte einjährige Probestau auf nächstes Jahr verschieben. Als Startpunkt war zunächst der kommende Herbst angepeilt worden. Doch daraus wird nun nichts: „Wahrscheinlich im Herbst 2019“, so Unternehmenssprecher Theodoros Reumschüssel, soll mit den Untersuchungen bei einem höheren Pegelstand begonnen werden. Grund für die Verzögerung sei schlichtweg, dass man mit der zeitlichen Planung zu optimistisch gewesen sei. „Der Probestau ist zur Zeit weder in Planung noch beantragt oder gar genehmigt“, sagt der Uniper-Sprecher. Auch die wichtigste Grundlage, nämlich die Feinabstimmung des Grundwassermodells mit den Behörden, sei noch nicht einmal terminiert.
Wie mehrfach berichtet, möchte Uniper die Donau unter anderem am Kraftwerk in Bergheim höher aufstauen, um mehr Energie zu gewinnen. Dafür wurde in Bergheim Anfang 2017 bereits ein dreiwöchiger Probestau durchgeführt. Die Auswertung der aufgezeichneten Messergebnisse hatte gezeigt, dass eine sukzessive Erhöhung des Wasserpegels im Bergheimer Stausee um 30 Zentimeter keine negativen Einflüsse auf den Grundwasserpegel hat. Das Grundwasser war während der Probephase an den diversen Messstellen im Gemeindebereich Bergheim unterschiedlich stark angestiegen, mit maximal acht Zentimetern aber im Rahmen geblieben. Im Stadtgebiet Neuburg waren höhere Einflüsse gemessen worden. Die Daten hat Uniper ausgewertet und dem Wasserwirtschaftsamt zur Überprüfung vorgelegt, das keine Einwände gegen die Berechnungen vorbrachte.
Dagegen gab es Bedenken seitens der Naturschutzbehörde, die durch einen zu hohen Pegelstand negative Auswirkungen für die Flora und Fauna befürchtet. Das Unternehmen hat darauf reagiert und seine Pläne geändert: Statt der angepeilten Erhöhung um 50 Zentimeter sind am Kraftwerk Bergheim jetzt nur noch 30 Zentimeter geplant. Darüber hinaus kommt Uniper dem Wunsch der Anrainer nach, einen Probestau über einen längeren Zeitraum hinweg zu beobachten. Ein Jahr lang sollen Daten gesammelt und ausgewertet werden, um daraus verlässliche Rückschlüsse zu ziehen. Eben diese Untersuchungen verzögern sich nun um voraussichtlich ein Jahr.
Die Bewohner der Anrainer-Gemeinden haben Sorge, dass sich ein höherer Donaupegel negativ auf den Grundwasserstand auswirkt.