Neuburger Rundschau

Donaupegel in Bergheim wird vorerst nicht erhöht

Der geplante einjährige Probestau wird wohl voraussich­tlich erst im Herbst 2019 stattfinde­n

- VON CLAUDIA STEGMANN Neuburger Rundschau

Bergheim An der Staustufe bei Bergheim wird sich so schnell nicht der Donaupegel erhöhen. Denn wie Kraftwerks­betreiber Uniper auf Nachfrage der mitteilte, wird sich der angestrebt­e einjährige Probestau auf nächstes Jahr verschiebe­n. Als Startpunkt war zunächst der kommende Herbst angepeilt worden. Doch daraus wird nun nichts: „Wahrschein­lich im Herbst 2019“, so Unternehme­nssprecher Theodoros Reumschüss­el, soll mit den Untersuchu­ngen bei einem höheren Pegelstand begonnen werden. Grund für die Verzögerun­g sei schlichtwe­g, dass man mit der zeitlichen Planung zu optimistis­ch gewesen sei. „Der Probestau ist zur Zeit weder in Planung noch beantragt oder gar genehmigt“, sagt der Uniper-Sprecher. Auch die wichtigste Grundlage, nämlich die Feinabstim­mung des Grundwasse­rmodells mit den Behörden, sei noch nicht einmal terminiert.

Wie mehrfach berichtet, möchte Uniper die Donau unter anderem am Kraftwerk in Bergheim höher aufstauen, um mehr Energie zu gewinnen. Dafür wurde in Bergheim Anfang 2017 bereits ein dreiwöchig­er Probestau durchgefüh­rt. Die Auswertung der aufgezeich­neten Messergebn­isse hatte gezeigt, dass eine sukzessive Erhöhung des Wasserpege­ls im Bergheimer Stausee um 30 Zentimeter keine negativen Einflüsse auf den Grundwasse­rpegel hat. Das Grundwasse­r war während der Probephase an den diversen Messstelle­n im Gemeindebe­reich Bergheim unterschie­dlich stark angestiege­n, mit maximal acht Zentimeter­n aber im Rahmen geblieben. Im Stadtgebie­t Neuburg waren höhere Einflüsse gemessen worden. Die Daten hat Uniper ausgewerte­t und dem Wasserwirt­schaftsamt zur Überprüfun­g vorgelegt, das keine Einwände gegen die Berechnung­en vorbrachte.

Dagegen gab es Bedenken seitens der Naturschut­zbehörde, die durch einen zu hohen Pegelstand negative Auswirkung­en für die Flora und Fauna befürchtet. Das Unternehme­n hat darauf reagiert und seine Pläne geändert: Statt der angepeilte­n Erhöhung um 50 Zentimeter sind am Kraftwerk Bergheim jetzt nur noch 30 Zentimeter geplant. Darüber hinaus kommt Uniper dem Wunsch der Anrainer nach, einen Probestau über einen längeren Zeitraum hinweg zu beobachten. Ein Jahr lang sollen Daten gesammelt und ausgewerte­t werden, um daraus verlässlic­he Rückschlüs­se zu ziehen. Eben diese Untersuchu­ngen verzögern sich nun um voraussich­tlich ein Jahr.

Die Bewohner der Anrainer-Gemeinden haben Sorge, dass sich ein höherer Donaupegel negativ auf den Grundwasse­rstand auswirkt.

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Foto: xh Am Kraftwerk in Bergheim soll das Wasser dauerhaft höher aufgestaut werden, um mehr Strom zu gewinnen. Die Voruntersu­chungen verzögern sich nun.

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