Die Waffel Brüder kommen nach Neuburg
In den Räumen des ehemaligen Flamuco werden bald süße Waffeln gebacken. Auch an anderen Stellen in der Stadt tut sich was. Welche Geschäfte umziehen und warum es kurzzeitig Aufregung um einen Biergarten gab
Neuburg Als zu Beginn des Jahres die „Waffle Brothers“-Filiale in Augsburg eröffnet hatte, bildeten sich lange Schlangen, der Andrang war groß. Es war die erste Filiale des expandierenden Berliner FranchiseUnternehmens in Süddeutschland. Schon bald soll die zweite bayerische Filiale eröffnen: in der Färberstraße in Neuburg. Die Idee zu der Filiale der Waffel-Brüder hatten zwei Brüder aus Neuburg.
Den Anfang machte Ibrahim Göksin. Der hatte von seiner Tochter von der Waffelbäckerei in Augsburg erfahren, die sich nichts sehnlicher wünschte, als dort ihren Geburtstag zu feiern. Gesagt, getan, die Familie machte einen Ausflug in die Schwabenmetropole, und Göksin war sofort begeistert: „Als ich den Laden betreten habe, war ich überwältigt von dem Angebot und der Atmosphäre und dachte mir, so etwas fehlt noch in Neuburg.“Wieder zu Hause, erzählte er seinem Bruder Fehmi von der Idee, und der zögerte keine Sekunde und sagte: „Wir müssen eine Filiale eröffnen.“Fehlte nur noch die passende Immobilie.
Sie hätten sich auf die Suche nach Räumlichkeiten zum Mieten in der Innenstadt gemacht, aber nichts gefunden, sagt Ibrahim Göksin. Dann sei ihnen die Immobilie, in der sich das Farbengeschäft Flamuco befand, zum Kauf angeboten worden. „Wir haben das Haus gesehen, es hat uns gefallen, da haben wir zugeschlagen“, sagt Göksin. Besonders angetan hat es ihm das traditionelle Erscheinungsbild des Hauses, das er unbedingt erhalten möchte. Derzeit laufen die Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss, wo die Waffelbäckerei einziehen soll, und im zweiten Stock, der anschließend wieder als Wohnung vermietet werden soll. Die Wohnung im ersten Obergeschoss ist und bleibt vermietet.
Das Konzept von Waffle Brothers beschreibt Elizabet Göksin, die den Laden zusammen mit Fehmi Göksin betreiben will, so: „Frisch gebackene Waffeln in allen Variationen mit Obst, Eis und Soßen zum individuellen Zusammenstellen.“Die Zutaten sollen möglichst regional und bio sein – „ein Angebot für die ganze Familie“. Bis es so weit ist, müsse aber erst noch die Inneneinrichtung fertiggestellt werden. „Wir hoffen, dass wir pünktlich zu ,Neuburg leuchtet‘ am 28. September eröffnen können“, sagt Ibrahim Göksin.
Der 28. September ist auch für das Blumenhandwerk ein fester Termin im Kalender. Dann soll die offizielle Eröffnung in den neuen Geschäftsräumen im ehemaligen Schuh Sens gefeiert werden. Die bisherigen Geschäftsräume, ebenfalls in der Weinstraße, wurden zu klein. „In die neuen Räumen soll die Werkstatt, die sich bisher außerhalb der Innenstadt befand, integriert werden“, sagt Inhaberin Diana Fink. Neben einem großen Angebot an Schnittblumen und ausgefallenen Topfpflanzen werde es einen zusätzlichen Bereich mit Kleinmöbeln und Wohnaccessoires geben, verrät Fink.
Ihr Angebot erweitern möchte auch Gabriele Täuber vom gleichnamigen Geschäft für Stoffe und Kurzwaren in der Marienstraße. Sie wird ihre bisherigen Räume – mit dem prägnanten Pfaff-Logo davor – Ende September aufgeben und ein paar Häuser weiter in die ehemalige Bücherstube ziehen, die inzwischen im Café Wortschatz integriert ist. In ihrem neuen Geschäft wird sich Täuber mit Kerstin Mattner zusammentun, die in Neuburg den Onlinehandel Murmelstoffe betreibt. So soll auch der neue Laden heißen. Von Stoffen, Kurzwaren, Nähmaschinen, Stickarbeiten bis hin zu Reparaturen und einem Änderungsservice soll das Angebot am neuen Standort reichen. „Die offizielle Eröffnungsparty ist am 6. Oktober geplant“, sagt Täuber.
Für große Aufregung sorgte unlängst ein Posting eines Stammgastes des Neuburger Biergartens Saliter. „Hilfe!!! Der Saliter macht zu!!!“, schrieb ein Nutzer auf Facebook. Steht also auch der traditionsreiche Biergarten vor dem Aus? „So weit ist es zum Glück noch lange nicht“, versichert eine langjährige Mitarbeiterin. Doch zumindest kurzzeitig sah es so aus, als müsse der Saliter für einige Zeit schließen: „Uns fehlt das Personal.“Schuld sei eine Reihe unglücklicher Umstände: Chef verletzt, Mitarbeiter krank oder im Urlaub.
Davon erzählte die Mitarbeiterin dem Gast, der prompt im Internet nach Aushilfskräften für seinen Stammbiergarten suchte. Die Reaktionen auf das Posting des Mannes seien großartig gewesen, sagt die Mitarbeiterin. „Es haben sich sofort mehrere potenzielle Bedienungen gemeldet.“Und so müsse der Saliter nun voraussichtlich doch nicht pausieren.