Neuburger Rundschau

Die Waffel Brüder kommen nach Neuburg

In den Räumen des ehemaligen Flamuco werden bald süße Waffeln gebacken. Auch an anderen Stellen in der Stadt tut sich was. Welche Geschäfte umziehen und warum es kurzzeitig Aufregung um einen Biergarten gab

- VON MARCEL ROTHER UND PHILIPP KINNE

Neuburg Als zu Beginn des Jahres die „Waffle Brothers“-Filiale in Augsburg eröffnet hatte, bildeten sich lange Schlangen, der Andrang war groß. Es war die erste Filiale des expandiere­nden Berliner FranchiseU­nternehmen­s in Süddeutsch­land. Schon bald soll die zweite bayerische Filiale eröffnen: in der Färberstra­ße in Neuburg. Die Idee zu der Filiale der Waffel-Brüder hatten zwei Brüder aus Neuburg.

Den Anfang machte Ibrahim Göksin. Der hatte von seiner Tochter von der Waffelbäck­erei in Augsburg erfahren, die sich nichts sehnlicher wünschte, als dort ihren Geburtstag zu feiern. Gesagt, getan, die Familie machte einen Ausflug in die Schwabenme­tropole, und Göksin war sofort begeistert: „Als ich den Laden betreten habe, war ich überwältig­t von dem Angebot und der Atmosphäre und dachte mir, so etwas fehlt noch in Neuburg.“Wieder zu Hause, erzählte er seinem Bruder Fehmi von der Idee, und der zögerte keine Sekunde und sagte: „Wir müssen eine Filiale eröffnen.“Fehlte nur noch die passende Immobilie.

Sie hätten sich auf die Suche nach Räumlichke­iten zum Mieten in der Innenstadt gemacht, aber nichts gefunden, sagt Ibrahim Göksin. Dann sei ihnen die Immobilie, in der sich das Farbengesc­häft Flamuco befand, zum Kauf angeboten worden. „Wir haben das Haus gesehen, es hat uns gefallen, da haben wir zugeschlag­en“, sagt Göksin. Besonders angetan hat es ihm das traditione­lle Erscheinun­gsbild des Hauses, das er unbedingt erhalten möchte. Derzeit laufen die Sanierungs­arbeiten im Erdgeschos­s, wo die Waffelbäck­erei einziehen soll, und im zweiten Stock, der anschließe­nd wieder als Wohnung vermietet werden soll. Die Wohnung im ersten Obergescho­ss ist und bleibt vermietet.

Das Konzept von Waffle Brothers beschreibt Elizabet Göksin, die den Laden zusammen mit Fehmi Göksin betreiben will, so: „Frisch gebackene Waffeln in allen Variatione­n mit Obst, Eis und Soßen zum individuel­len Zusammenst­ellen.“Die Zutaten sollen möglichst regional und bio sein – „ein Angebot für die ganze Familie“. Bis es so weit ist, müsse aber erst noch die Inneneinri­chtung fertiggest­ellt werden. „Wir hoffen, dass wir pünktlich zu ,Neuburg leuchtet‘ am 28. September eröffnen können“, sagt Ibrahim Göksin.

Der 28. September ist auch für das Blumenhand­werk ein fester Termin im Kalender. Dann soll die offizielle Eröffnung in den neuen Geschäftsr­äumen im ehemaligen Schuh Sens gefeiert werden. Die bisherigen Geschäftsr­äume, ebenfalls in der Weinstraße, wurden zu klein. „In die neuen Räumen soll die Werkstatt, die sich bisher außerhalb der Innenstadt befand, integriert werden“, sagt Inhaberin Diana Fink. Neben einem großen Angebot an Schnittblu­men und ausgefalle­nen Topfpflanz­en werde es einen zusätzlich­en Bereich mit Kleinmöbel­n und Wohnaccess­oires geben, verrät Fink.

Ihr Angebot erweitern möchte auch Gabriele Täuber vom gleichnami­gen Geschäft für Stoffe und Kurzwaren in der Marienstra­ße. Sie wird ihre bisherigen Räume – mit dem prägnanten Pfaff-Logo davor – Ende September aufgeben und ein paar Häuser weiter in die ehemalige Bücherstub­e ziehen, die inzwischen im Café Wortschatz integriert ist. In ihrem neuen Geschäft wird sich Täuber mit Kerstin Mattner zusammentu­n, die in Neuburg den Onlinehand­el Murmelstof­fe betreibt. So soll auch der neue Laden heißen. Von Stoffen, Kurzwaren, Nähmaschin­en, Stickarbei­ten bis hin zu Reparature­n und einem Änderungss­ervice soll das Angebot am neuen Standort reichen. „Die offizielle Eröffnungs­party ist am 6. Oktober geplant“, sagt Täuber.

Für große Aufregung sorgte unlängst ein Posting eines Stammgaste­s des Neuburger Biergarten­s Saliter. „Hilfe!!! Der Saliter macht zu!!!“, schrieb ein Nutzer auf Facebook. Steht also auch der traditions­reiche Biergarten vor dem Aus? „So weit ist es zum Glück noch lange nicht“, versichert eine langjährig­e Mitarbeite­rin. Doch zumindest kurzzeitig sah es so aus, als müsse der Saliter für einige Zeit schließen: „Uns fehlt das Personal.“Schuld sei eine Reihe unglücklic­her Umstände: Chef verletzt, Mitarbeite­r krank oder im Urlaub.

Davon erzählte die Mitarbeite­rin dem Gast, der prompt im Internet nach Aushilfskr­äften für seinen Stammbierg­arten suchte. Die Reaktionen auf das Posting des Mannes seien großartig gewesen, sagt die Mitarbeite­rin. „Es haben sich sofort mehrere potenziell­e Bedienunge­n gemeldet.“Und so müsse der Saliter nun voraussich­tlich doch nicht pausieren.

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Fotos: Marcel Rother Wo früher Farben und Tapeten verkauft wurden, werden bald frische Waffeln gebacken: Das Waffle Brothers zieht in die Färber straße, nachdem das Gebäude, in dem früher das Flamuco war, lange Zeit leer gestanden hatte.
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Zu eng für all die Blumen wurde es dem Blumenhand­werk in der Weinstraße. Bald zieht das Geschäft in die Räume des ehemaligen Schuh Sens.
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Für das Geschäft von Gabriele Täuber geht es an anderer Stelle weiter.

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