Neuburger Rundschau

Die Arbeit hat sich gelohnt

Nach 12 500 Arbeitsstu­nden von über hundert freiwillig­en Helfern ist das neue Burgheimer Sportheim eingeweiht worden. Drei Tage lang wurde zur Eröffnung des neuen Heims gefeiert

- VON PETER MAIER UND THOMAS BAUCH

Burgheim „Wunder gibt es immer wieder!“Diese Botschaft durch Katja Ebsteins Evergreen aus dem Jahr 1970 ist auch heute noch aktuell. Beim Auftakt der Feierlichk­eiten zur Einweihung des neuen Vereinshei­ms des TSV Burgheim sprach der Bauausschu­ssvorsitze­nde, Kreis- und Gemeindera­t Hans Dußmann, von zwei Wundern.

Das größte in der deutschen Fußballges­chichte vollbracht­e die deutsche Nationalma­nnschaft mit dem Gewinn der Weltmeiste­rschaft 1954 im Berner Wankdorfst­adion. Die Bilder vom Siegtor über Ungarn durch Helmut Rahn und von Kapitän Fritz Walter mit dem Jules-Rimet-Cup des Weltmeiste­rs in der Hand sind auch nachfolgen­den Fußballgen­erationen ein aktueller Begriff. Ein kleines Wunder ereignete sich in den vergangene­n zwei Jahren in Burgheim, so Hans Dußmann. Dort haben Menschen in dieser Zeit auf ein Ziel hingearbei­tet. Sie haben Zeit geopfert, Geduld aufgebrach­t, Einfallsre­ichtum entwickelt, handwerkli­ches Geschick entfaltet, zusammenge­halten und sind immer noch Freunde, „ein kleines Wunder nach zwei Jahren.“

Dann war das neue TSV-Vereinshei­m fertig und steht bereit zur Einweihung. Der körperlich­e Einsatz von 115 Helfern in rund 12500 Arbeitsstu­nden aber auch mit finanziell­er Unterstütz­ung durch zahlreiche private Sponsoren, die Gemeinde, den Landkreis und den Bayerische­n Landesspor­tverband machten es möglich. „Weitere Worte dazu braucht es nicht, das gelungene Werk spricht für sich,“so Hans Dußmann. Er selbst allerdings durfte an sich einen nie gekannten Wandel erfahren. Ursprüngli­ch sollte er nur als „Einteiler zu Arbeitsein­sätzen“auf die Baustelle an der Donauwörth­er Straße kommen. Dann sollte sich Hans Dußmann in 2094 Arbeitsstu­nden zum Bauleiter, Organisato­r, Motivator, Kran- und Laderfahre­r, Bauarbeite­r und Ansprechpa­rtner für Firmen entwickeln.

In rund 200 Besprechun­gsstunden feilte man an Details. Dabei bewährte sich Alfred Meier als Dußmanns „rechte Hand.“Weitere 115 Helfer von Bau bis Büro und Elektroins­tallation stehen für den Erfolg. Zusammen mit zuverlässi­gen und qualitativ­en Baufirmen gelang eine unfallfrei­e Bauphase. Für alle Helfer, die 80 und mehr Arbeitsstu­nden geleistet haben, gab es ein Erinnerung­sgeschenk, ebenso für die Sponsoren der 25 größten Spenden. Finanzvors­tand Thomas Karmann erläuterte an einem detaillier­ten Zahlenwerk, wie der Verein die Bausumme von rund 750000 Euro finanziert. Nach Zuschüssen, Spenden und Eigenleist­ung muss der TSV Darlehen über 280000 Euro langfristi­g abbezahlen. Das neue Vereinshei­m aber sei ein Teil der Geschichte, die jetzt geschriebe­n wurde.

Die wichtigste­n „Autoren“dazu, Hans Dußmann, Alfred Meier, Norbert Biber und Manfred Neumeier erhielten als Dankeschön und zur Erinnerung ein großes Bild zur Historie Sportheimb­au. Auf eine besondere Geschichte durfte auch Willi Artner zurückblic­ken. Er war am Aufbau des ersten Sportheime­s 1970/71, 2016 an dessen Abbau und anschließe­nd am Aufbau des neuen Vereinshei­mes beteiligt. Den Schlußpunk­t setzte Alfred Meier. Er überreicht­e Hans Dußmann noch ein ganz persönlich­es Geschenk. Dann übernahm die Musik am Samstag das weitere Programm. Max Blei und Tochter Marion Böhm hielten mit dem guten Ton die Fußballfan­s bei bester Laune.

Mit der Segnung des neuen Sportheims am Sonntag wurde das dreitägige Fest zu einem krönenden Abschluss gebracht. Neben vielen Mandatsträ­gern kamen auch an die 250 Gäste zum Freiluftgo­ttesdienst, um mit dem TSV dieses gelungene Fest zu begehen.

Strahlende­r Sonnensche­in lockte zahlreiche Besucher auf das TSV Sportgelän­de. Mit dem Festgottes­dienst, zelebriert von Dekan Pfarrer Werner Dippel und musikalisc­h von der Marktmusik­kapelle gestaltet, gab es fast keinen freien Sitzplatz mehr. Die Helfer hatten auf dem Spielfeld Tische und Bänke aufgestell­t und jeder versuchte, einen schattigen Platz unter einem der vielen Sonnenschi­rme zu ergattern. In seiner Predigt ging Dekan Dippel auf das Ehrenamt ein. In einem Märchen erzählte er vom Ehrenamt, welches zusammenbr­ach, als ein Mensch meinte, dass er sich aus Prinzip nicht ehrenamtli­ch engagieren wolle und immer mehr Nachahmer fand, bis alles zum erliegen kam. Diese Apokalypse sei dem TSV erspart geblieben und die vielen ehrenamtli­chen Helfer und Sponsoren haben ein richtiges Juwel erschaffen, auf das der TSV wahrlich stolz sein kann.

Am Ende wurden die Räumlichke­iten noch gesegnet, wobei die Schiedsric­hterkabine dem Dekan besonders wichtig war; „Man kann ja nie wissen“, so der gutaufgele­gte Burgheimer Pfarrer. Danach gab es Grußworte von der stellvertr­etenden Landrätin Sabine Schneider, die den Verantwort­lichen zu ihrer Leistung gratuliert­e und beglückwün­schte. „Mit über 12000 Stunden an Eigenleist­ungen haben Sie einen Beitrag zur Lebensqual­ität in Burgheim geschaffen“, so die Landrätin. Auch 1. Bürgermeis­ter Michael Böhm hob die Leistung hervor und bedankte sich für diesen immensen Einsatz an geleistete­r Arbeit und lobte den Grundgedan­ken, gemeinsam für Burgheim da zu sein. Auch der BLSV-Kreisvorsi­tzende und Karlskrone­r Bürgermeis­ter Stefan Kumpf zeigte sich vom Sportstätt­enbau in Burgheim angetan. Hier wurde etwas Modernes und Großartige­s geschaffen, auf das die Fußballer mit Recht stolz sein können.

Vorstand Thomas Karmann dankte allen Beteiligte­n für ihren Einsatz, der auch der Jugendarbe­it zugute kommt. So kamen nach dem Mittagesse­n auch die Jüngsten zum Einsatz. Neben der G-Jugend zeigten auch die Kicker der F- und E-Jugend ihr fußballeri­sches Können. Im weiteren Verlauf nahmen die Gäste die Möglichkei­t wahr, um die neuen Räumlichke­iten näher zu begutachte­n, bevor der Tag mit Kaffee und Kuchen endete.

 ?? Foto: Thomas Bauch ?? Am Sonntag wurde das neue Sportheim in Burgheim von Pfarrer Werner Dippel geweiht. Besonders wichtig war ihm auch die Segnung der Schiedsric­hterkabine.
Foto: Thomas Bauch Am Sonntag wurde das neue Sportheim in Burgheim von Pfarrer Werner Dippel geweiht. Besonders wichtig war ihm auch die Segnung der Schiedsric­hterkabine.
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Foto: Peter Maier Das Führungsqu­artett des TSV Burgheim überreicht­e Bilder zum Sportheimb­au. Von links: Norbert Biber, Benjamin Brandl, Alfred Meier, Stefan Stadler, Manfred Neumeier, Markus Zinsmeiste­r, Hans Dußmann und Thomas Karmann freuten sich über das ge lungene...

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