Die Arbeit hat sich gelohnt
Nach 12 500 Arbeitsstunden von über hundert freiwilligen Helfern ist das neue Burgheimer Sportheim eingeweiht worden. Drei Tage lang wurde zur Eröffnung des neuen Heims gefeiert
Burgheim „Wunder gibt es immer wieder!“Diese Botschaft durch Katja Ebsteins Evergreen aus dem Jahr 1970 ist auch heute noch aktuell. Beim Auftakt der Feierlichkeiten zur Einweihung des neuen Vereinsheims des TSV Burgheim sprach der Bauausschussvorsitzende, Kreis- und Gemeinderat Hans Dußmann, von zwei Wundern.
Das größte in der deutschen Fußballgeschichte vollbrachte die deutsche Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 im Berner Wankdorfstadion. Die Bilder vom Siegtor über Ungarn durch Helmut Rahn und von Kapitän Fritz Walter mit dem Jules-Rimet-Cup des Weltmeisters in der Hand sind auch nachfolgenden Fußballgenerationen ein aktueller Begriff. Ein kleines Wunder ereignete sich in den vergangenen zwei Jahren in Burgheim, so Hans Dußmann. Dort haben Menschen in dieser Zeit auf ein Ziel hingearbeitet. Sie haben Zeit geopfert, Geduld aufgebracht, Einfallsreichtum entwickelt, handwerkliches Geschick entfaltet, zusammengehalten und sind immer noch Freunde, „ein kleines Wunder nach zwei Jahren.“
Dann war das neue TSV-Vereinsheim fertig und steht bereit zur Einweihung. Der körperliche Einsatz von 115 Helfern in rund 12500 Arbeitsstunden aber auch mit finanzieller Unterstützung durch zahlreiche private Sponsoren, die Gemeinde, den Landkreis und den Bayerischen Landessportverband machten es möglich. „Weitere Worte dazu braucht es nicht, das gelungene Werk spricht für sich,“so Hans Dußmann. Er selbst allerdings durfte an sich einen nie gekannten Wandel erfahren. Ursprünglich sollte er nur als „Einteiler zu Arbeitseinsätzen“auf die Baustelle an der Donauwörther Straße kommen. Dann sollte sich Hans Dußmann in 2094 Arbeitsstunden zum Bauleiter, Organisator, Motivator, Kran- und Laderfahrer, Bauarbeiter und Ansprechpartner für Firmen entwickeln.
In rund 200 Besprechungsstunden feilte man an Details. Dabei bewährte sich Alfred Meier als Dußmanns „rechte Hand.“Weitere 115 Helfer von Bau bis Büro und Elektroinstallation stehen für den Erfolg. Zusammen mit zuverlässigen und qualitativen Baufirmen gelang eine unfallfreie Bauphase. Für alle Helfer, die 80 und mehr Arbeitsstunden geleistet haben, gab es ein Erinnerungsgeschenk, ebenso für die Sponsoren der 25 größten Spenden. Finanzvorstand Thomas Karmann erläuterte an einem detaillierten Zahlenwerk, wie der Verein die Bausumme von rund 750000 Euro finanziert. Nach Zuschüssen, Spenden und Eigenleistung muss der TSV Darlehen über 280000 Euro langfristig abbezahlen. Das neue Vereinsheim aber sei ein Teil der Geschichte, die jetzt geschrieben wurde.
Die wichtigsten „Autoren“dazu, Hans Dußmann, Alfred Meier, Norbert Biber und Manfred Neumeier erhielten als Dankeschön und zur Erinnerung ein großes Bild zur Historie Sportheimbau. Auf eine besondere Geschichte durfte auch Willi Artner zurückblicken. Er war am Aufbau des ersten Sportheimes 1970/71, 2016 an dessen Abbau und anschließend am Aufbau des neuen Vereinsheimes beteiligt. Den Schlußpunkt setzte Alfred Meier. Er überreichte Hans Dußmann noch ein ganz persönliches Geschenk. Dann übernahm die Musik am Samstag das weitere Programm. Max Blei und Tochter Marion Böhm hielten mit dem guten Ton die Fußballfans bei bester Laune.
Mit der Segnung des neuen Sportheims am Sonntag wurde das dreitägige Fest zu einem krönenden Abschluss gebracht. Neben vielen Mandatsträgern kamen auch an die 250 Gäste zum Freiluftgottesdienst, um mit dem TSV dieses gelungene Fest zu begehen.
Strahlender Sonnenschein lockte zahlreiche Besucher auf das TSV Sportgelände. Mit dem Festgottesdienst, zelebriert von Dekan Pfarrer Werner Dippel und musikalisch von der Marktmusikkapelle gestaltet, gab es fast keinen freien Sitzplatz mehr. Die Helfer hatten auf dem Spielfeld Tische und Bänke aufgestellt und jeder versuchte, einen schattigen Platz unter einem der vielen Sonnenschirme zu ergattern. In seiner Predigt ging Dekan Dippel auf das Ehrenamt ein. In einem Märchen erzählte er vom Ehrenamt, welches zusammenbrach, als ein Mensch meinte, dass er sich aus Prinzip nicht ehrenamtlich engagieren wolle und immer mehr Nachahmer fand, bis alles zum erliegen kam. Diese Apokalypse sei dem TSV erspart geblieben und die vielen ehrenamtlichen Helfer und Sponsoren haben ein richtiges Juwel erschaffen, auf das der TSV wahrlich stolz sein kann.
Am Ende wurden die Räumlichkeiten noch gesegnet, wobei die Schiedsrichterkabine dem Dekan besonders wichtig war; „Man kann ja nie wissen“, so der gutaufgelegte Burgheimer Pfarrer. Danach gab es Grußworte von der stellvertretenden Landrätin Sabine Schneider, die den Verantwortlichen zu ihrer Leistung gratulierte und beglückwünschte. „Mit über 12000 Stunden an Eigenleistungen haben Sie einen Beitrag zur Lebensqualität in Burgheim geschaffen“, so die Landrätin. Auch 1. Bürgermeister Michael Böhm hob die Leistung hervor und bedankte sich für diesen immensen Einsatz an geleisteter Arbeit und lobte den Grundgedanken, gemeinsam für Burgheim da zu sein. Auch der BLSV-Kreisvorsitzende und Karlskroner Bürgermeister Stefan Kumpf zeigte sich vom Sportstättenbau in Burgheim angetan. Hier wurde etwas Modernes und Großartiges geschaffen, auf das die Fußballer mit Recht stolz sein können.
Vorstand Thomas Karmann dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz, der auch der Jugendarbeit zugute kommt. So kamen nach dem Mittagessen auch die Jüngsten zum Einsatz. Neben der G-Jugend zeigten auch die Kicker der F- und E-Jugend ihr fußballerisches Können. Im weiteren Verlauf nahmen die Gäste die Möglichkeit wahr, um die neuen Räumlichkeiten näher zu begutachten, bevor der Tag mit Kaffee und Kuchen endete.