Neuburger Rundschau

Kommt es zur Abstimmung über den Neuburger Ring?

Die BI hat genügend Unterschri­ften für einen Bürgerents­cheid gesammelt. Warum sie trotzdem weitermach­en

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Neuburg Auf den Tag genau zwei Monate ist es her, dass die Mitglieder des Aktionsbün­dnisses „Neuburger Ring“angefangen haben, Unterschri­ften zu sammeln. Ihr Ziel: Im Rahmen eines Bürgerbege­hrens wollen sie genügend Stimmen zusammenbe­kommen, die sich für einen dreimonati­gen Probebetri­eb des Einbahnstr­aßenrings in der Neuburger Innenstadt ausspreche­n. Mit dieser Liste wollen Sie dann einen Bürgerents­cheid beantragen.

Mindestens 2400 Unterschri­ften, teilte das Bündnis im April mit, seien angestrebt. Die Mitglieder legten sich ins Zeug: Auf dem Wochenmark­t, vor Supermärkt­en und bei größeren Veranstalt­ungen wie dem Hofgartenf­est – wer unterschre­iben wollte, hatte viele Gelegenhei­ten dazu.

Diplominge­nieur Klaus Schirmer, der schon bei der Auftaktver­anstaltung in der Rennbahn einen Vortrag über die Vorteile des Rings gehalten hatte, sagt zum Zwischenst­and des Bürgerbege­hrens: „Wir haben die Unterschri­ften beieinande­r.“Ihm und seinen Mitstreite­rn gehe es nun aber darum, dass bis Ende Juni trotzdem noch so viele weitere Neuburger wie möglich unterschre­iben. Denn die ein oder andere ungültige Unterschri­ft könne natürlich dabei sein – sei es, dass die Handschrif­t nicht zu entziffern ist oder der Bürger doch nicht aus dem Stadtgebie­t stammt. „Reserve-Unterschri­ften“nennt Schirmer die Stimmen, die er und seine Mitstreite­r jetzt noch sammeln. Und er ist zuversicht­lich: „Die überwiegen­de Mehrheit, die wir ansprechen, ist für den Ring.“

Demnächst wollen sie die Liste dann der Stadt übergeben, um einen Bürgerents­cheid anzustoßen – im Idealfall fände dieser zusammen mit den Landtagswa­hlen am 14. Oktober statt. Doch vorher, betont Bernhard Mahler, Pressespre­cher der Stadt, müsse nicht nur jede einzelne Unterschri­ft von den Mitarbeite­rn des Einwohnerm­eldeamts geprüft werden. Bevor offiziell über den Probebetri­eb abgestimmt werden könne, müsse auch geklärt sein, ob so ein Experiment verkehrste­chnisch und rechtlich überhaupt durchführb­ar sei.

Schirmer zumindest hat daran keine Zweifel. Der Ring würde laut des Ingenieurs sogar wesentlich­e Verbesseru­ngen bringen: „Es wird auf dem Ring keinen Stau mehr geben, das ist ganz sicher.“Diese These, erzählt er, stütze auch die vorläufige Auswertung des für die Stadt angefertig­ten Gutachtens der Firma BrennerPla­n. Die Luitpoldst­raße könne demnach beispielsw­eise um 8700 Fahrzeuge pro Tag entlastet werden. „Wir kämpfen hier nicht nur um ein besseres Verkehrsko­nzept, sondern auch um ein Stück Demokratie“, sagt Schirmer. Und deshalb werden die Mitglieder des Bündnisses auch diesen Samstag wieder auf dem Wochenmark­t anzutreffe­n sein.

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