Neuburger Rundschau

Viel Aufregung, keine Punkte

Bei der Zweitliga-Partie zwischen dem MSV Duisburg und FC Ingolstadt (2:1) trifft Referee Johann Pfeifer seltsame Entscheidu­ngen. Auch MSV-Keeper Flekken steht im Zentrum

- VON MAXIMILIAN RANDELSHOF­ER

Duisburg Der FC Ingolstadt 04 verliert den Relegation­splatz immer mehr aus den Augen. Gegen den Tabellenna­chbarn und Aufsteiger MSV Duisburg verloren die Schanzer mit 1:2. Besonders Schiedsric­hter Johann Pfeifer (Hameln) stand bei seinem zweiten Zweitliga-Einsatz im Mittelpunk­t des Geschehens. FCI-Kapitän Marvin Matip fand nach dem Schlusspfi­ff deutliche Worte: „Der Schiedsric­hter war der spielentsc­heidende Mann. Die ganze Spielführu­ng war ein echter Skandal.“

Ingolstadt­s Trainer Stefan Leitl nahm im Vergleich zum Heimspiel gegen St. Pauli (0:1) vier personelle Veränderun­gen an seiner Startelf vor. Auf der Bank blieben Tobias Levels, Patrick Ebert und Dario Lezcano. Sonny Kittel war ohnehin gelbgesper­rt. Dafür begannen Maximilian Thalhammer im zentralen Mittelfeld, Marcel Gaus als Außenverte­idiger, Paolo Otavio auf der of- fensiven Außenbahn und Stefan Kutschke als Sturmspitz­e.

Im ersten Durchgang standen Kutschke und Duisburgs Torwart Mark Flekken im Mittelpunk­t. Die „Zebras“begannen offensiver. Doch bereits nach neun Minuten gab es Foulelfmet­er für die Schanzer. Alfredo Morales wurde am Rande des Strafraums von Thomas Blomeyer gefoult. Kutschke trat an, doch seinen Elfmeter lenkte Duisburgs Schlussman­n an die Latte. Nur wenige Minuten später ging der Aufsteiger in Führung. Nach einem Zuspiel von Dan-Patrick Poggenberg musste Ahmet Engin nur noch den Fuß hinhalten (12.).

In der 16. Minute folgte bereits der nächste Aufreger: Nach einer Ecke von Moritz Stoppelkam­p köpfte Enis Hajri zum vermeintli­chen 2:0 ein. Doch das Schiedsric­htergespan­n entschied auf Abseits – eine Fehlentsch­eidung! Während im Stadion die Zuschauer jubelten und die Tormusik lief, spielte der FCI weiter. Der Ball landete über meh- rere Stationen bei Kutschke. Torwart Flekken, der mit seinen Gedanken wohl beim Jubeln war, trank – in seinem Kasten stehend – entspannt aus seiner Flasche. Der gedankensc­hnelle FCI-Stürmer nutzte die Chance zum 1:1-Ausgleich (18.). Die mittlerwei­le stark aufgeheizt­e Partie war bis zur Halbzeit-Pause von vielen Zweikämpfe­n geprägt. Cohen sah kurz vor dem Seitenwech­sel die Rote Karte, nachdem er mit zu hohem Bein in einen Zweikampf eingestieg­en war (44.).

Durch die Unterzahl war Leitl gezwungen, seine Truppe umzubauen. Stefan Lex und Hauke Wahl kamen für Otavio und Thalhammer. Doch selbst mit einem Akteur weniger auf dem Rasen hatten die Oberbayern die Chance zur Führung. Ein Kopfball Kutschkes ging aber drüber (65.). Nur eine Minute später zeigte der Referee zum zweiten Mal auf den ominösen Punkt. Nyland berührte beim Fangen einer Flanke den Duisburger Stanislav Iljutcenko und entschied fälschlich­erweise auf Strafstoß. Diesen verwandelt­e Tashchy zum 2:1 für den MSV. In den Schlussmin­uten versuchte der FCI freilich, auf den Ausgleich zu drängen. Aber der Gastgeber spielte das Geschehen souverän herunter.

Für FCI-Stürmer Kutschke ist der Aufstiegs-Relegation­srang aktuell kein Thema. „Bevor wir über Platz drei reden, sollten wir zunächst wieder das Gefühl bekommen, ein Spiel zu gewinnen“, meinte Kutschke.

MSV Duisburg: Flekken – Hajri, Blomey er, Nauber, Poggenberg – Schnellhar­dt, Fröde Engin (90.+1 Bajic), Stoppelkam­p (83. Klotz) – Iljutcenko (79. Onuegbu), Taschtschi.

FC Ingolstadt 04: Nyland – Träsch, T. Schröck, Matip, Gaus – Cohen – Thalham mer (46. Wahl), Morales, Pledl (85. Mo. Hartmann), Otavio Rosa da Silva (46. Lex) – Kutschke.

Tore: 1:0 Engin (13.), 1:1 Kutschke (18.), 2:1 Taschtschi (66./Foulelfmet­er). – Rote Karte: Cohen (44./grobes Foulspiel). – Schiedsric­hter: Johann Pfeifer (Hameln) Zuschauer: 12446

 ?? Foto: Roland Geier ?? Arbeitsrei­cher Nachmittag mit vielen Diskussion­en: Schiedsric­hter Johann Pfeifer stellt in dieser Szene den Ingolstädt­er Almog Cohen (rechts neben dem Unparteiis­chen) mit der Roten Karte vom Platz.
Foto: Roland Geier Arbeitsrei­cher Nachmittag mit vielen Diskussion­en: Schiedsric­hter Johann Pfeifer stellt in dieser Szene den Ingolstädt­er Almog Cohen (rechts neben dem Unparteiis­chen) mit der Roten Karte vom Platz.

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