Eine Verjüngungskur fürs Regelwerk
Die Vereinssatzung der Gartenfreunde Karlshuld ist etwas in die Jahre gekommen. Nun hat sich der Verein dazu entschlossen, sie zu verjüngen
Karlshuld Was heißt denn noch mal „verscheiden“? Und wer führt im Vereinsvorstand eigentlich ein Tagebuch? Mit diesen Fragen hat sich der Verein der Gartenfreunde in den vergangenen Monaten beschäftigt und seine Vereinssatzung auf veraltete Wendungen und überholte Paragrafen untersucht. Am vergangenen Freitag trafen sich die Mitglieder im „Scharfen Eck“zur Jahresversammlung und stimmten über die Neuerungen ab.
Schon seit dem Jahr 1950, in dem der Gartenverein gegründet wurde, hatte die alte Vereinssatzung Bestand. Nun war die Zeit reif für einige Änderungen. Neben dem überholten Vokabular bedurfte auch eine veraltete Postleitzahl von Karlshuld in der Satzung dringender Änderung. So manches Vereinsmitglied mag sich auch über die Unterschiede in der Satzung im Vergleich zur tatsächlichen Praxis des Vereins gewundert haben. Wählen doch die Mitglieder ihre Vorsitzenden selbst und nicht das Vorstandsgremium, wie es in der Vereinsschrift festgelegt wurde. Die Ehrenmitglieder wurden wiederum stets vom Vorstand vorgeschlagen und nicht von der Vollversammlung gewählt. Auch hier wurde die Satzung an die Praxis angepasst.
Dass der Verein nur auf dem Papier überholt erscheint, bewiesen die Mitglieder im vergangenen Jahr wieder mit aktiver Vereinsarbeit. Gleich nach Weiberfasching nahmen die Gartenfreunde Anfang März ihre Tätigkeit im Vereinsgarten auf. Fleißig wurde gesät, gepflanzt und so manche Grünfläche neu angelegt. Damit auch das Jugendheim wie eine grüne Oase wirkt, stiftete der Verein einen Baum und kümmerte sich eigenhändig um eine neue Bepflanzung. Der liebevoll gestaltete Kreisel, der inmitten von Karlshuld ein echter Blickfang ist, bedurfte im letzten Jahr besonderer Pflege. Genutzt als viel befahrene Umgehungsstrecke, die auf Kosten der baustellenbedingten Sperrung der B 16 ging, wurde auch der Karlshulder Kreisel in Mitleidenschaft gezogen. Mit besonders viel Herzblut kümmerte sich Erika Walter um die erforderliche Pflege und brachte sogar eigene Stauden mit, um den Kreisel wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Ein besonderes Anliegen ist dem Verein auch die Pflege und der Erhalt von heimischen Kräutern und Pflanzen. Um das Bewusstsein um das kostbare Naturgut zu stärken, veranstalteten die Gartenfreunde einen Kochkurs für die „mediterrane Küche mit heimischen Kräutern“. Am Karlshulder Gesundheitstag wurden natürliche Suppenkräuter und Säfte aus Blüten vorgestellt.
So viel Engagement der Mitglieder und helfenden Hände würdigte der Verein am Freitagabend mit zahlreichen Ehrungen. Für jeweils 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Rosina Feigl, Helmut Halder, Veronika Kösel, Marina Kraus und Anita Martin geehrt. Schon 30 Jahre halten Beate Dinges, Bernd Dinges, Horst Dinges, Werner Hammer und Gerda Jung dem Verein die Treue. Seit stolzen 40 Jahren gehören Heribert Grad, Anneliese Müller und Heidi Öxler zu den Gartenfreunden Karlshuld. Für 50 Jahre Vereinstreue wurde Adolf Öxler geehrt.