Brände, Unfälle und Sturmschäden
Die Feuerwehr Bertoldsheim musste vergangenes Jahr fast doppelt so oft ausrücken wie im Jahr zuvor – einmal auch wegen eines Hundes
Rennertshofen Bertoldsheim Zur Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bertoldsheim in der Schlossgaststätte konnte Vorsitzender Stefan Schiller neben einer stattlichen Zahl von Mitgliedern auch Bürgermeister Georg Hirschbeck sowie die Bertoldsheimer Marktgemeinderäte begrüßen.
In seinem Rückblick über das vergangene Jahr berichtete Schiller von etlichen Vereinsaktivitäten, die belegen, dass die Feuerwehr nach wie vor einen wichtigen Aktivposten im Dorfleben darstellte. Wie immer hielt sie ein zünftiges Maibaumfest ab, nahm am Ortsturnier der Stockschützen teil, unternahm einen Vereinsausflug mit der Nachbarwehr aus Neuhausen und besuchte das Feuerwehrfest in Emskeim. Auch an Fronleichnam und am Volkstrauertag war eine Fahnenabordnung ausgerückt. Allerdings wünschte sich der Vorsitzende in Zukunft dafür wieder eine stärkere Teilnahme. Drei Feuerwehrkameraden erwies der Verein die letzte Ehre, darunter auch dem Ehrenkommandanten Alfred Schmid. Die Mitgliederzahl des Vereins konnte jedoch durch drei Neuaufnahmen auf demselben Stand von 258 gehalten werden.
Die Einsatzzahlen zeigen schon seit Jahren Tendenz nach oben. Waren es 2016 nur acht Einsätze, so musste im vergangenen Jahr die Wehr 14-mal ausrücken. Kommandant Helmut Kugler listete in sei- nem Jahresbericht drei Brände auf: In Marxheim brannte eine Mülltonne, in Rohrbach eine Werkstatt und an der Staatstraße nach Marxheim ein Schlepper. Zweimal wurde die Wehr zum Seniorenheim gerufen, konnte aber bald wieder wegen eines Fehlalarms abziehen. Absperrarbeiten bzw. technische Hilfe leisteten die Rettungskräfte bei vier Verkehrsunfällen, bei der Beseitigung einer Ölspur und von Kies auf der Donaubrücke, nach Sturmschäden am Schlossberg und bei der Rettung eines Hundes aus dem Vorfluter entlang des Stausees.
In den Monatsübungen standen besondere Situationen wie zum Beispiel Chemie- und Gefahrgutunfälle, Waldbrände oder Grubenunfälle auf dem Ausbildungsprogramm. Kugler dankte der Marktgemeinde Rennertshofen für die Ausstattung der Wehr. Momentan werden, wie er berichtete, die Kleiderspinde im Feuerwehrhaus erweitert, um die Platzsituation für die Aktiven und Jugendlichen im Feuerwehrhaus zu verbessern.
Wie wichtig und erfolgreich die Jugendarbeit des Vereins ist, verdeutlichte Jugendwart Kevin Müller. Aus der Jugendfeuerwehr, in der momentan acht Anwärter das Feuerwehr-ABC erlernen, konnten sechs Mitglieder in die aktive Wehr übernommen werden. Das Interesse der Jugend sei ungebremst, im Jahr 2017 absolvierte sie zehn Jugendübungen und konnte als Highlight am Kreisjugendfeuerwehrtag in Mühlried teilnehmen. Positives vermeldete auch Stefan Brandl als Beauftragter für den Atemschutz. Zwei neue Kameraden verstärkten die Truppe, die aktuell zwar auf neun Atemschutzträger angewachsen ist, aber immer noch nicht die gesetzliche Mindestanzahl von zwölf Ausgebildeten erfüllen könne. Brandl warb für weitere Interessierte und erinnerte auch an die gute Zusammenarbeit mit den Atemschutzgruppen aus Rennertshofen und Stepperg, die in diesem Jahr weiter intensiviert werden soll.
„Die Anforderungen an die freiwilligen Feuerwehrdienstleistenden als auch an die Technik steigen stetig“, stellte Bürgermeister Georg Hirschbeck fest. Auch wenn der Markt Rennertshofen durch die technische Ausstattung gute Rahmenbedingungen schaffe, sei jedoch die Einsatzbereitschaft eines Jeden gefragt. Dieses Engagement für das Allgemeinwohl solle von der Allgemeinheit auch geschätzt werden, denn es sei keinesfalls selbstverständlich. Deshalb sprach Hirschbeck der Bertoldsheimer Wehr seinen Dank und Respekt aus und wünschte für die Zukunft wenige und vor allem unfallfreie Einsätze.
Einstimmig beschloss die Versammlung die Erhöhung des Jahresbeitrages von acht auf künftig zehn Euro, da die letzte Erhöhung vor über 20 Jahren stattgefunden habe und Preissteigerungen auch vor den Ausgaben eines Feuerwehrvereins nicht Halt machten.