Wenn Joggen krank macht
Forscher raten: Nicht mehr als 2,5 Stunden pro Woche laufen
Augsburg Das Laufen ist für die Deutschen der Renner: Mehr als 20 Millionen Menschen schnüren hierzulande ihre Laufschuhe – gut ein Drittel davon regelmäßig, der Rest immerhin ab und zu. Joggen, so heißt es allgemein, sei gesund.
Doch scheint dies nicht grundsätzlich richtig zu sein – zumindest wenn man einer Studie des Frederiksberg Hospitals in Kopenhagen (Dänemark) Glauben schenkt. Die weist nämlich nach, dass zu viel Bewegung eher gesundheitsschädigend wirken kann. Im Fachmagazin Journal of the American College of Cardiology schreiben die Wissenschaftler, dass im Schnitt eine Gesamtlaufzeit von zweieinhalb Stunden pro Woche nicht überschritten werden sollte. Für ihre Studie nutzten die Forscher die Daten der „Copenhagen City Heart Study“, in deren Rahmen 1098 gesunde Jogger und 3950 gesunde Nicht-Jogger jahrelang beobachtet werden. Dabei wurde auf mögliche Zusammenhänge zwischen der Sterblichkeit der Personen und der Intensität des Joggings geachtet.
Das Ergebnis dürfte manchem Marathon-Läufer zu denken geben. Denn die niedrigste Sterblichkeit war nicht bei den eisernen Langstreckenläufern zu finden, sondern bei den moderaten Joggern, die nicht mehr als zweieinhalb Stunden pro Woche liefen. Menschen, die körperlich aktiv sind, haben mindestens ein 30 Prozent geringeres Sterberisiko im Vergleich zu denen, die inaktiv sind, schreiben die Forscher. Sie stellten aber fest, dass bei intensivem Joggen die Sterblichkeit auf ähnlichem Niveau liegt wie bei den Nicht-Joggern. Die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkt oder Schlaganfall nehme dann wieder zu.