Praxis und Pädagogik
Zu „Lehrerverband will die Revolution“und dem Kommentar „Neue Ideen nicht gleich verteufeln“(Bayern) von Sarah Ritschel am 24. Oktober:
Als altgedienter Schulmeister, der 45 Jahre am Gymnasium verbracht hat, stimme ich zu: Der Vorschlag ist diskussionswürdig, und zwar nicht nur unter arbeitsmarktpolitischen Gesichtspunkten. Denn jeder Gymnasiallehrer weiß, dass seine Ausbildung fachlich sicher sehr gut war, er aber von Pädagogik und Psychologie nur sehr wenig mitbekommen hat, von deren Anwendung ganz zu schweigen. Und wenn man mit Junglehrern spricht, ist das heute in der Lehrerausbildung kaum anders. Deshalb kommt für viele der Praxisschock, wenn sie dann der rauen Wirklichkeit der heutigen Jugend gegenüberstehen… Ich halte deshalb eine grundlegende pädagogische und psychologische Ausbildung aller Lehrer mit Praxisbezug für unumgänglich. Wenn das bayerische Kultusministerium das ablehnt, weil die Ausbildung dann den Charakter eines Studiums verliere, dann meint es wohl den eines „akademischen“Studiums. Steckt dahinter vielleicht der alte Akademikerdünkel, der jegliche Praxis für eines Akademikers unwürdig befindet. Günter Strecker, Diedorf
Vielen Dank, Ihr Kommentar spricht mir mit jeder Zeile aus dem Herzen! Ich bin froh, es noch erleben zu dürfen, dass dieses „alte“Thema aufgedeckt und ein Stück zur Veränderung unserer (sexistischen) Gesellschaft beiträgt. Weiter so! Ute Drews, Neuburg, zum Kommentar „Sexismus im Alltag“(Seite 1) von Andrea Kümpfbeck vom 25. Oktober