Auf der B16 geht’s jetzt „in die Vollen“
Dreistreifiger Ausbau der Bundesstraße nimmt langsam Gestalt an. Alte Trasse ist ab heute gesperrt
Weichering Neben der Bundesstraße türmen sich schon länger die Erdhaufen wie „Maulwurfshügel“. Am Knoten Weichering wird schon den ganzen Sommer die Erde bewegt für den dreistreifigen Ausbau der B16 auf einem 1,6 Kilometer langen Streckenabschnitt in Fahrtrichtung Osten zur A 9. Nach Vorarbeiten an der Anschlussstelle Weichering geht es ab Mittwoch „in die Vollen“, wie es der zuständige Abteilungsleiter Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt formuliert. Die eigentliche Bundesstraße wird gesperrt, der Verkehr läuft etwa ab heute Mittag parallel zur alten Trasse auf Gemeindeverbindungen beziehungsweise einem Wirtschaftweg. Richtig eng wird es ab Mitte November, denn Autos und Lastwagen in Richtung Neuburg drängen sich dann voraussichtlich bis Weihnachten mitten durch Weichering hindurch. Ende des Jahres, so die Planungen, soll die ausgebaute B16 für den Verkehr wieder freigegeben werden.
Der dreistreifige Ausbau der Bundesstraße zwischen Weichering und Hagau ist mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Maßnahme, betont Schönbrodt, diene ausschließlich der Verkehrssicherheit. Eine Leistungssteigerung werde damit nicht erreicht. „Allerdings wird auf der stark befahrenen Verbindung ein vom Gegenverkehr gesichertes Überholen möglich.“Unberührt von der aktuellen Baumaßnahme ist übrigens die im Bundesverkehrswegeplan 2030 unter vordringlichem Bedarf festgelegte Vierspurigkeit auf der Strecke zwischen der Autobahn und Neuburg.
Seit Montag ist die nördliche Rampe an der Anschlussstelle gesperrt, die nächsten vier Wochen wird dort gebaut. Dafür läuft seit Wochenbeginn der Zielverkehr über die südliche Auffahrt. Weil die Auf- und Abfahrten durch den Aus- bau zu kurz geraten würden, die benachbarte Überführung ist nicht breit genug für drei Spuren, muss der Verkehrsknoten ein Stück verrückt und in der Folge auch die parallel laufende Verbindungsstraße nach Lichtenau nach Osten verlegt werden. Die Zufahrt ins Gewerbegebiet Weichering aus Richtung Ingolstadt wird derzeit bereits an der Abfahrt Lichtenau über die Staatsstraße 2048 und die Ortsmitte Lichtenau auf die Gemeindeverbindungsstraße nach Weichering abgeleitet. Wer von Osten kommend nach Weichering selbst möchte, wird über die Anschlussstelle Maxweiler zurück in den Ort geführt. Alle Umleitungen sind ausgeschildert.
Die Sperrung ab heute betrifft nun auch den Fließverkehr in OstWest-Richtung und umgekehrt. Damit die Bauarbeiten schneller und verkehrssicher über die Bühne gehen, wurden zwei Ausweichstrecken ausgebaut. Südlich der Bundesstraße wurde ein Wirtschaftsweg ertüchtigt, auf dem Lastwagen und Autos nach Osten fahren. Im Norden wurde die Asphaltschicht der Ortsverbindung von Hagau nach Weichering für den Schwerverkehr verstärkt. Dort geht es in Fahrtrichtung Neuburg. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf der Ausleitungsstrecke auf 50 Stundenkilometer beschränkt.
In voraussichtlich sechs Wochen wird die B16 für die Asphaltierungsarbeiten schließlich komplett gesperrt werden. Der Platz wird gebraucht, um die Asphaltschicht in einem Guss aufbringen zu können. „So vermeiden wir Nähte, die wie Sollbruchstellen wirken. Dort bilden sich nämlich schneller wieder Straßenschäden“, erklärt Schönbrodt.
Die Vorarbeiten für den Streckenausbau gestalteten sich wegen der begleitenden archäologischen Untersuchungen ziemlich aufwendig, fügt er an. „Die Funddichte war außergewöhnlich hoch, die Untersuchungen brauchen ihre Zeit.“Der Oberboden sei akribisch abgetragen worden. Zutage kamen Siedlungsreste und Gräberfelder aus vier Jahrtausenden. Die Nieder- und Hochterrassen im Donautal waren schon in vorchristlicher Zeit dicht besiedelt, menschliche Hinterlassenschaften reichen von der Bronzezeit bis in die römische Zeit. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wird in Kürze einen Überblick über die entlang der B 16 entdeckten Funde veröffentlichen.