Yoga allein reicht nicht aus
Für ein gesundes Herz muss man mehr tun
Das Herz braucht Bewegung. Sport senkt die Blutfettwerte und erweitert die Gefäße. Die Deutsche Herzstiftung rät deshalb dazu, mindestens zwei bis drei Mal die Woche Sport zu treiben. „Es reicht aber nicht, nur zum Yoga zu gehen“, sagt Professor Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Herzstiftung. „Yoga kann man zusätzlich machen, aber wichtig fürs Herz ist Ausdauersport.“Sinnvoll seien Joggen, Radeln oder Walken.
Gesunde Ernährung ist das A und O für einen gesunden Körper. Gut für das Herz ist die sogenannte Mittelmeerernährung. Damit sind aber nicht haufenweise Nudeln gemeint, sondern viel Gemüse, Obst und eher Fisch als Fleisch. Wichtig sind auch die richtigen Fette: Statt mit Butter sollte man lieber mit Olivenöl kochen. „Nicht nötig ist es, auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen“, sagt Meinertz. Eine Ausnahme seien allerdings Veganer: Sie müssen genau schauen, dass sie alle Nährstoffe zu sich nehmen, die der Körper braucht.
Wer sich gesund ernährt, wird normalerweise nicht übergewichtig. Auch das ist ein wichtiger Effekt der Mittelmeerküche. Denn Übergewichtige haben ein deutlich höheres Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Das gilt besonders für Menschen mit viel Bauchfett, warnt die Herzstiftung. Wer also wissen will, ob er oder sie gefährdet ist, schnappt sich ein Maßband und überprüft den Taillenumfang. Bei Männern sollte er nicht mehr als 94 Zentimeter betragen, bei Frauen nicht mehr als 80 Zentimeter.
Zu hoher Blutdruck sowie zu hohe Cholesterin- und Blutzuckerwerte können die Gefäße schädigen. Das Problem: Auch stark erhöhte Werte tun nicht weh. Deshalb rät die Herzstiftung dazu, Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin regelmäßig überprüfen zu lassen – beim Arzt oder auch in der Apotheke. Der Blutdruck sollte nicht über 140 mmHg zu 90 mmHg liegen. Das LDL-Cholesterin liegt laut Meinertz beim gesunden Menschen unter 110, der Blutzucker unter 100.
Kommt es trotz aller Vorbeugung doch zu einem Herzinfarkt, ist es wichtig, schnell zu reagieren. Dafür muss der Betroffene aber erst mal erkennen, dass mit seinem Herzen etwas nicht stimmt. Es sei wichtig, sensibel für Veränderungen im Körper zu sein, sagt Meinertz: „Wenn man bei Anstrengung zum Beispiel einen Druck in der Brust spürt, der vorher nicht da war, sollte man das nicht einfach hinnehmen.“