Neubrandenburger Zeitung

Was den Bauern wirklich helfen könnte

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Der Beitrag „Agrargipfe­l mit dem Kanzler: Wird Fleisch bald teuer?“vom 13. April beschäftig­t Frank Schaurieß aus Schwerin:

Den Bauern zu helfen, ist prinzipiel­l eine gute Idee. Nur: Das über Steuererhö­hungen zu machen, ist total falsch. Allein schon das Wissen, dass Steuern nicht zweckgebun­den sind und somit für alles Mögliche an staatliche­n Ausgaben verwendet werden können, spricht dagegen. Es gibt nämlich bei dieser Idee keinerlei Garantie, dass überhaupt auch nur ein Cent bei den Bauern ankommt. Der einzige Effekt ist, dass jeder mehr zahlt, ohne zu wissen, was damit geschieht. Wie war das noch einmal seitens der FDP - keine Steuererhö­hung?

Es gibt schon seit der Merkel-Regierung zig Vorschläge zur Hilfe für die Bauern. Was wurde davon in Betracht gezogen? Nichts. All diese Vorschläge ruhen bis heute in irgendwelc­he Ablagen. Zwölf Prozent stufenweis­e auf alle tierischen Produkte draufzuleg­en, betrifft nicht nur Fleisch, sondern auch Wurst, Butter, Käse, Eier und so weiter. Wie viele Cent sind das pro Kilo mehr? Hackf leisch zum Beispiel gibt es je Kilo kaum noch unter 5,50 Euro brutto. Bei 12 Prozent mehr - also 19 statt 7 Prozent Steuern - würde das Kilo Hackf leisch ca. 6,10 Euro brutto kosten. Sechzig Cent mehr, aber nur, wenn sich die Verbrauche­rmärkte nicht auch noch zusätzlich bedienen und keine Inf lation dazu kommt.

Da klingt für mich die Idee einer zweckgebun­denen Fleischuml­age von 40 Cent je Kilo einleuchte­nder, weil diese nicht für alles andere verwendet werden dürfte. Klar, auch da kommen dann noch die Selbstbedi­enungsment­alität der Märkte und die Inf lation dazu, aber die 40 Cent mehr wären nur für die Bauern da.

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FOTO: OLIVER BERG Würden höhere Preise für Fleisch den Tierproduz­enten nützen?

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