So soll die neue Grundschule Oberfahlheim einmal aussehen
Der Architekt hat dem Gemeinderat Nersingen die Pläne zur Sanierung vorgestellt. Von „einem Gewinn für die gesamte Gemeinde“ist die Rede.
Nersingen Bei der Sanierung der Grundschule Oberfahlheim kann der nächste Schritt erfolgen. Das Architekten-Planungsbüro Jakob aus Krumbach stellte in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag seinen Entwurf zur Sanierung und Erweiterung der Schule vor. Das Gremium stimmte dieser Planung einstimmig zu „mit dem Ziel, größtmögliche Fördermittel zu generieren“.
Mit dem Entwurf kann nun bis September beim Neu-Ulmer Landratsamt beziehungsweise der Regierung von Schwaben ein Bauund Förderantrag gestellt werden. Bei geregeltem Verlauf kann so im Spätsommer 2025 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. „In ein bis eineinhalb Jahren sollten wir das Projekt komplett hinbekommen“, so Architekt Jochen Jakob. Es wird davon ausgegangen, dass das Projekt eine finanzielle Förderung von bis zu 80 Prozent erfahren wird. Es hieß, die Gemeinde Nersingen werde letztlich mit Kosten in Höhe von 1,8 bis zwei Millionen Euro belastet. Den Einwurf vom CSU-Fraktionsvorsitzenden Albert Riedl, hinsichtlich der erwarteten KfW-Förderung könne es ein Ausfallrisiko geben, entkräftete Jochen Jakob: „Das Risiko ist äußerst gering, wenn wir den Förderantrag schnell, also innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate stellen.“
Ein vom Architektenbüro in der Sitzung abgespielter Animationsfilm ließ beim früher dem Projekt eher skeptisch gegenüber stehenden Bürgermeister Erich Winkler (CSU) Begeisterung auslösen. Auch die versammelten Rätinnen und Räte waren angetan. Es ist offenbar – auch aufgrund der Vorgaben – nicht nur an alles gedacht, sondern wohl auch sinnvoll in Hinblick auf Funktionalität, pädagogische Erfordernisse, täglichen Ablauf und Organisation von Schule und Ganztagesbetreuung umgesetzt worden.
Die unabhängig voneinander gestellten Fragen von Axel Arbeiter und Fabian Kaimer (beide SPD), ob die geplante Holzfassade keiner schnellen Verwitterung ausgesetzt sei, beantwortete Jakob: „Diese Fassaden sind sehr haltbar und benötigen keine Pflege. Die Wasserableitung muss natürlich perfekt sein, deshalb gibt es eine senkrechte Fassade. Holzfassaden können problemlos 100 Jahre halten, sie sind sehr nachhaltig.“Franz Merkle (CSU) ergänzte: „Es gibt keine haltbarere Fassade als eine Holzfassade. Keine Putzfassade hält so lange.“
Der ursprünglich im Süden geplante Schuleingang wurde nach Norden verlegt. Dort soll es viel Platz für Fahrräder und Roller geben sowie auch Raum für Autos von Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen. Was aber eigentlich nicht wirklich erwünscht ist. Es gibt überdachte Verweilflächen und Sonnenschutz an den Fenstern, schön sind die in den gedämpften Farben grün, blau und gelb auftauchenden Stäbe, die sich durchs ganze Gebäude ziehen. Nötig sind Fluchtwege, herrlich für die Kinder die – noch nicht ganz fertig – geplanten Außenanlagen.
Unter-, Erd- und Obergeschoss sind mit einem Lift verbunden. Im Erdgeschoss können in einer großzügigen, teilbaren Aula auch Abendveranstaltungen über die Bühne gehen. Die einmal sanierten Bestandsbauten erhalten einen Verbindungsbau. Im Obergeschoss wird es unter anderem vier Klassenzimmer, Differenzierungsräume und Sitznischen geben. Im Untergeschoss werden unter anderem ein Werkraum, die Haustechnik und eine Hausmeister-Werkstatt angesiedelt.
Neben einer zentralen Toilettenanlage im Erdgeschoss werden kleinere WC-Anlagen auf allen Geschossen installiert. Beide Dächer werden mit großen Photovoltaikanlagen ausgerüstet, geheizt beziehungsweise gekühlt wird mit Wärmepumpen.
Ob während der Bauarbeiten der Betrieb an der Schule weiterlaufen kann, ist noch nicht geklärt. Möglicherweise wird es eine Interimslösung geben. Letztlich waren alle Mitglieder des Gemeinderats vom Entwurf überzeugt. Wegerer fasste dies in Worte: „Die Sanierung der Grundschule Oberfahlheim ist ein Gewinn für die gesamte Gemeinde Nersingen.“