Entspannung im Konflikt der Golfstaaten
China vermittelt zwischen Iran und Saudi-Arabien
Riad Die Rivalität zwischen der sunnitischen Führungsmacht Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran prägt den Nahen Osten seit Jahrzehnten – jetzt wollen beide Staaten ihre seit sieben Jahren unterbrochenen Beziehungen normalisieren. Innerhalb von zwei Monaten wollen Riad und Teheran wieder Botschafter austauschen. Die Einigung dürfte Auswirkungen auf Konflikte von Syrien bis zum Jemen haben. Ausgehandelt wurde der Deal in Peking auf Vermittlung Chinas. Experten sehen die Einigung deshalb als strategische Niederlage für die USA.
Saudi-Arabien und der Iran sind seit der iranischen Revolution von 1979 verfeindet. Im Jahr 1987 starben 400 Menschen bei Zusammenstößen zwischen iranischen Mekka-Pilgern und saudischen Einsatzkräften. Der Iran versucht seither, seine schiitische Ideologie zu exportieren und eine Einflusszone vom Irak über Syrien bis in den Libanon aufzubauen. Im Jemen unterstützt der Iran die schiitischen Huthi-Rebellen, die seit 2015 gegen eine saudisch geführte Militärallianz kämpfen.
2016 kam der offene Bruch. Iranische Demonstranten stürmten die saudische Botschaft in Teheran, nachdem ein schiitischer Geistlicher in Saudi-Arabien enthauptet worden war. Saudi-Arabien brach daraufhin die Beziehungen ab. Kronprinz Mohammed bin Salman sagte später, der Iran sei Teil eines „Dreiecks des Bösen“und der iranische Revolutionsführer Ali Khamenei der „Hitler des Nahen Ostens“. Riad machte den Iran für Raketen- und Drohnenangriffe auf saudische Ölanlagen im Jahr 2019 verantwortlich.