Neu-Ulmer Zeitung

Tilda an die Macht!

- VON SARAH RITSCHEL

Die Bayern mögen es traditione­ll – und damit ist an dieser Stelle nicht das Familienre­zept für den Schweinsbr­aten mit Biersoße gemeint und auch nicht das schwarze Kreuz bei den Landtagswa­hlen – das ja längst so gewiss gar nicht mehr ist.

Nein, es geht um die Vornamen der Kinder, für die 2022 das erste volle Jahr auf Erden sein wird. Sophia und Maximilian heißen die meisten der Neu-Bayern, die vergangene­s Jahr das Licht der Welt erblickten. Ein Trendname wie Matteo, bundesweit fast wie aus dem Nichts auf Platz eins geschossen? Wer im Freistaat so heißt, wird bislang noch eher mit hochgezoge­ner Augenbraue angeschaut als beglückwün­scht. Man bleibt beim Altbewährt­en, statt sich in der internatio­nalen Jetset- und Fußballers­zene inspiriere­n zu lassen.

Aber Vorsicht: Die Zeit, in der man sich über (gar nicht mal so) kreative Namen lustig machen konnte, die dem Kind noch dazu ein wenig intellektu­elles Image in die Taufurkund­e schrieben, ist vorbei. Eine Nancy ist deutsche Innenminis­terin, ein Kevin SPD-Generalsek­retär. Selbst Cindy aus Marzahn blödelt nicht mehr.

Also, liebe angehende Eltern: Warum 2022 nicht mal was wagen? Warum nicht, sagen wir, die Plätze 95 der aktuellen bayerische­n Vornamens-Hitlisten nach vorne taufen? Tilda und Elian wären das. Klingen doch schön, oder?

Dann hätten wir Redakteuri­nnen und Redakteure nächstes Jahr gleich eine Erfolgsges­chichte zu berichten. Und im Jahr 2053 freut man sich vielleicht auch, wenn nach Markus, Franz Josef, Max und vor allem den ewigen historisch­en Hansen mal eine Tilda Bayern regieren würde.

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