Es gibt Grund für Optimismus
Zum Jahreswechsel wächst die Sehnsucht nach guten Nachrichten. Mühsam und beladen hat man sich durchs Jahr geschleppt, so fühlt es sich nach dem Jahresendspurt zumindest an. Da soll der Ausblick Mut machen, denn irgendwann sind die Feiertage schließlich vorbei und dann muss man wieder runter von der Couch und rein in den Alltag. In Corona-Zeiten gelingt das am besten mit den richtigen Statistiken. Nein, keine Projektionen über R-Werte, Inzidenzen oder Impfquoten – die ändern sich ja ständig. Wir brauchen festen Grund, Zahlen, die nicht durch das Verhalten der Mitmenschen beeinflusst werden. Kurz: Wie blicken auf den Kalender.
Zumindest für die erwerbstätige Bevölkerung gibt es da Grund für verhaltenen Optimismus: Es wird 2022 nicht schlechter als im nun zu Ende gehenden Jahr. Mit Bleistift, Lineal und Ärmelschonern haben die Beamten des Statistischen Bundesamtes ausgerechnet: 0,4 freie Tage mehr als 2021 bietet das neue Jahr im bundesdeutschen Schnitt. Aber Achtung, mahnt das Amt sogleich vor Übermut, das bedeutet rechnerisch auch 0,1 Prozent weniger Wirtschaftswachstum.
Doch es geht noch weiter. Bayern liegt natürlich auch in dieser Statistik ganz vorn. Drei zusätzliche landesweite Feiertage machen den Freistaat zum feiertagsreichsten Bundesland. Für die mehrheitlich katholischen Kommunen kommt noch Mariä Himmelfahrt hinzu – und wem das noch nicht reicht, der sollte über einen Umzug nach Augsburg nachdenken: Das Friedensfest, der nur in dieser Stadt existierende Feiertag am 8. August, fällt heuer auf einen Montag. Erfahrungsgemäß schlecht für das Wirtschaftswachstum in Augsburg, aber sehr gut für das der umliegenden Städte und Gemeinden.
Nur noch drei von neun gesetzlichen Feiertagen in Deutschland fallen im Jahr 2022 auf ein Wochenende, 2021 waren es noch vier.
2022 hat zudem einen Samstag mehr als das zu Ende gehende Jahr. Nur Heiligabend und Silvester sind kommendes Jahr leider an einem Samstag. Aber schon 2024 wird kein einziger gesetzlicher Feiertag auf ein Wochenende fallen. Einziger Wermutstropfen: Wir sind dann auch drei Jahre älter.