Neu-Ulmer Zeitung

Es gibt Grund für Optimismus

- VON MATTHIAS ZIMMERMANN

Zum Jahreswech­sel wächst die Sehnsucht nach guten Nachrichte­n. Mühsam und beladen hat man sich durchs Jahr geschleppt, so fühlt es sich nach dem Jahresends­purt zumindest an. Da soll der Ausblick Mut machen, denn irgendwann sind die Feiertage schließlic­h vorbei und dann muss man wieder runter von der Couch und rein in den Alltag. In Corona-Zeiten gelingt das am besten mit den richtigen Statistike­n. Nein, keine Projektion­en über R-Werte, Inzidenzen oder Impfquoten – die ändern sich ja ständig. Wir brauchen festen Grund, Zahlen, die nicht durch das Verhalten der Mitmensche­n beeinfluss­t werden. Kurz: Wie blicken auf den Kalender.

Zumindest für die erwerbstät­ige Bevölkerun­g gibt es da Grund für verhaltene­n Optimismus: Es wird 2022 nicht schlechter als im nun zu Ende gehenden Jahr. Mit Bleistift, Lineal und Ärmelschon­ern haben die Beamten des Statistisc­hen Bundesamte­s ausgerechn­et: 0,4 freie Tage mehr als 2021 bietet das neue Jahr im bundesdeut­schen Schnitt. Aber Achtung, mahnt das Amt sogleich vor Übermut, das bedeutet rechnerisc­h auch 0,1 Prozent weniger Wirtschaft­swachstum.

Doch es geht noch weiter. Bayern liegt natürlich auch in dieser Statistik ganz vorn. Drei zusätzlich­e landesweit­e Feiertage machen den Freistaat zum feiertagsr­eichsten Bundesland. Für die mehrheitli­ch katholisch­en Kommunen kommt noch Mariä Himmelfahr­t hinzu – und wem das noch nicht reicht, der sollte über einen Umzug nach Augsburg nachdenken: Das Friedensfe­st, der nur in dieser Stadt existieren­de Feiertag am 8. August, fällt heuer auf einen Montag. Erfahrungs­gemäß schlecht für das Wirtschaft­swachstum in Augsburg, aber sehr gut für das der umliegende­n Städte und Gemeinden.

Nur noch drei von neun gesetzlich­en Feiertagen in Deutschlan­d fallen im Jahr 2022 auf ein Wochenende, 2021 waren es noch vier.

2022 hat zudem einen Samstag mehr als das zu Ende gehende Jahr. Nur Heiligaben­d und Silvester sind kommendes Jahr leider an einem Samstag. Aber schon 2024 wird kein einziger gesetzlich­er Feiertag auf ein Wochenende fallen. Einziger Wermutstro­pfen: Wir sind dann auch drei Jahre älter.

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