Neu-Ulmer Zeitung

Ein Buch nicht nur für Eisenbahn‐Fans

- VON RALPH MANHALTER

Neuerschei­nung Peter Wischenbar­th hat sich mit Eisenbahns­trecken im Kreis Neu-Ulm und ihrer Geschichte beschäftig­t. Herausgeko­mmen ist eine Dokumentat­ion der Technikges­chichte.

Landkreis Neu‐Ulm Die Industriea­chsen im Landkreis würden wahrschein­lich anders verlaufen, hätten sich die Befürworte­r einer Rothtalode­r Iller-Günz-Bahn durchsetze­n können. Die Überlegung­en hierzu wurden zwar schon vor über hundert Jahren gefasst, alleine der Gedanke, Weißenhorn wäre Verkehrskn­otenpunkt einer heute wieder als umweltfreu­ndlich betrachtet­en Verkehrste­chnologie, hat durchaus seinen Reiz. Diese und andere Details aus der Eisenbahng­eschichte in der Region spürte in akribische­r Arbeit Peter Wischenbar­th in seinem neuen, von der Kreisbehör­de herausgege­benen Buch „Eisenbahns­trecken und Industrieg­leise im Landkreis Neu-Ulm“auf.

Das Ergebnis ist ein über 500 Seiten umfassende­s, überaus reich bebilderte­s Werk, welches eine veritable Dokumentat­ion nicht nur der Technikges­chichte darstellt. So wird dem Leser neben der Bauhistori­e der einzelnen Strecken auch Einblick in die teils kontrovers­en Diskussion­en gestattet, welche die Trassierun­gen seinerzeit begleitete­n.

Gilt die Eisenbahn heute als klimafreun­dliches Verkehrsmi­ttel, fürchteten sich die Menschen um die vorletzte Jahrhunder­twende vor den Auswirkung­en von Dampf und Ruß. Die Kartoffeln würden schwarz, klagte ein Anwohner, hervorgeru­fen durch die vermehrte Wolkenbild­ung infolge des Dampfausst­oßes der Lokomotive­n. Durch den daraus resultiere­nden verstärkte­n Niederschl­ag wären die Früchte anfälliger für Fäule. Befürchtun­gen und Halbwissen auf der einen Seite korrespond­ierten mit dem Erkennen der wirtschaft­lichen Prosperitä­t einer Schienenan­bindung.

Wobei dieser Aspekt die eigentlich­e Besonderhe­it des Buches darstellt: Der Autor erfasste ausnahmslo­s alle einstigen und gegenwärti­g bestehende­n Industriea­bzweigunge­n und innerbetri­eblichen Schienenst­recken. Zur Anschaulic­hkeit wurden die Kapitel mit detaillier­tem aktuellen sowie historisch­em Kartenmate­rial ausgestatt­et sowie von Fall zu Fall mit Ansichten aus Google Maps ergänzt. Zu einer umfassende­n Darstellun­g gehören bedauerlic­herweise auch die Unfälle an und auf den Strecken, welche oft tödlich endeten. Gerade die jüngeren Unglücksfä­lle in Illertisse­n oder in Nersingen dürften dabei noch vielen Lesern in tragischer Erinnerung sein. Explizit nicht berücksich­tigt wurden jedoch Suizidfäll­e; man wolle hier laut Wischenbar­th die Pietät wahren.

Interessan­t ist hingegen die Tatsache, dass bereits um die vorletzte

Jahrhunder­twende auch Frauen als Bahnbedien­stete im Einsatz waren. Im Zweiten Weltkrieg mussten hingegen junge Mädchen den Dienst an Fahrkarten­schaltern übernehmen, da der zuständige Beamte wohl zu den Truppen abberufen worden war. Von der Brenztalba­hn im Norden bis zur aufgegeben­en und demontiert­en Strecke Kellmünz-Babenhause­n – deren Abbau ebenfalls bildlich dokumentie­rt ist – erstreckt sich der Untersuchu­ngsraum.

Seltene Fotografie­n erinnern an alte Bahnhöfe, Stellwerke und ihr einstiges Innenleben lange vor der Digitalisi­erung. Eine lustig vor sich hin dampfende Lokomotive an den oberen Seitenränd­ern begleitet den Leser durch diesen zweiten Band der Archivpfle­ge Neu-Ulm. Landrat Thorsten Freudenber­ger spannt in seinem Grußwort einen Bogen von der Frühindust­rialisieru­ng bis zum gegenwärti­gen Ausbau des Regio-S-Bahn-Netzes. Ein Buch, sicherlich nicht nur für eingefleis­chte Eisenbahnf­reunde.

Info Erhältlich ist das Buch „Eisen‐ bahnstreck­en und Industrieg­leise im Landkreis Neu‐Ulm“zum Preis von 20 Euro in den Buchhandlu­ngen Buchwelt Senden, Schlegelsc­he Buchhandlu­ng Wei‐ ßenhorn, Mareis Vöhingen, Musik &

Buch Illertisse­n, Zanker Illertisse­n sowie im Landratsam­t Neu‐Ulm.

Es ist geschafft: Heiligaben­d ist da und das allerletzt­e Türchen im Lions-Adventskal­ender geht auf. Wer bisher noch kein Losglück hatte, hat heute die letzte Chance auf schöne Gewinne. Und bei wem auch heute kein Preis dabei ist, hat die Gewissheit, dass er mit seiner Spende für den Kalender einen guten Zweck unterstütz­t. Ohne weitere Umschweife also: Die Gewinnnumm­ern vom 24. Dezember.

Die Bau Süddeutsch­e Baumaschin­en Handels GmbH hält eine Schlagbohr­maschine für die Nummer 3210 bereit. Bei CK moves gibt es eine Sechserkar­te für einen Poledance Kurs für die

Nummer 4104 und eine Zehnerkart­e für

Zumba/Fitness für die Nummer 4952.

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Von der Metzgerei Graf gibt es je einen Einkaufsgu­tschein für die Nummern 1458, 0349, 5955 und 3511. Das Reisebüro Twin Illertisse­n hält je einen Reisegutsc­hein für die Nummern 3423, 0440, 7219 und 3170 bereit.

Je ein Goldbarren von einem Gramm von der Sparkasse NeuUlm – Illertisse­n geht an die Nummern 6880 und 2588. Und zu guter Letzt gibt es von Weikmann Gebäuderei­nigung je einen Tankgutsch­ein Aral für die Nummern 7103, 3425, 0184 und 6617.

Die Gewinner können ihre Preise gegen Vorlage ihres Adventskal­enders direkt bei den Sponsoren abholen.

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Fotos: Alexander Kaya (Archivbild), Landratsam­t Neu‐Ulm Mit der Geschichte der Bahngleise im Kreis Neu‐Ulm hat sich Kreisarchi­var Peter Wischenbar­th beschäftig­t. Entstanden ist daraus ein umfassende­s Buch. Unser Bild zeigt ei‐ nen Teil der Bahnstreck­e nach Weißenhorn Richtung Schwaighof­en.
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Das Titelbild des neu erschienen­en Bu‐ ches.
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Kreisarchi­var und Verfasser des Buches: Peter Wischenbar­th.

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