Eben nicht nur „Der kleine Lord“
Aktion Wir haben Sie gebeten, uns Ihren liebsten Weihnachtsfilm zu nennen. Das Echo auf diesen Aufruf war groß. Doch das Ergebnis fiel etwas anders aus, als wir es erwartet hatten.
Manchmal gibt es Weihnachtsüberraschungen schon vor dem Heiligen Abend. So jedenfalls ging es uns mit unserer kleinen Aktion „Nennen Sie uns bitte Ihren Lieblingsvorweihnachts- oder Weihnachtsfilm“. Da hatten wir tatsächlich erwartet, dass es ganz stark auf die Klassiker „Drei Nüsse für Aschenbrödel“oder „Der kleine Lord“hinauslaufen wird. Aber dann wurden wir eben überrascht. Es gab viele E-Mail-Zuschriften (und viele mit einem sehr netten Begleittext) mit oft ganz unterschiedlichen Vorschlägen. Was sollen wir sagen: Da waren wir wirklich froh! Dann ist für jeden vielleicht für die Zukunft der eine oder andere neue Tipp drin. Hier ein Überblick (wegen der Menge können wir hier leider nicht jede Zuschrift berücksichtigen).
Olav und Edith Mages aus Salgen beispielsweise empfehlen dringend den Klassiker „Jede Frau braucht einen Engel“mit Cary Grant, Loretta Young und David Niven aus den 40er Jahren. „Herrliche Winterszenen, köstliche Unterhaltung, Witzigkeit, Nachdenklichkeit und natürlich der tiefere Sinn: Was ist eigentlich Weihnachten? Ein Geschenkerummel oder feiern wir die Geburt Jesu?“schreiben sie. Den Film schauen sie seit 30 Jahren – und dazu gibt es stets ein gutes Glas Sherry. Wie nett! Außerdem empfehlen sie „Drei Männer im Schnee“von 1955 – bei dem Erich Kästner das Drehbuch schrieb.
Der Film „Tatsächlich Liebe“mit einem vorweihnachtlich frisch verliebten Hugh Grant als britischer Premierminister von 2003 wird gleich mehrfach genannt, er scheint also gut anzukommen. Ebenso wie „Liebe braucht keine Ferien“von 2006, in dem Cameron Diaz und Kate Winslet zu Weihnachten ihre jeweiligen Heimaten England und Kalifornien tauschen. Margit Schmit aus Buchloe ist – neben dem ebenfalls mehrfach genannten Streifen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“– von beiden Filmen sehr begeistert und schrieb uns witzigerweise: „Ich habe alle genannten Filme auf DVD – aber ehrlich gesagt, kann ich nicht widerstehen, wenn sie im Fernsehen kommen!“
Es ist aber nun nicht so, dass nur schöner Schmalz und Komödie unter den Vorschlägen wären. Erika Hirschberger verweist auf „Die Schwabenkinder“, in dem es um das oft traurige Schicksal armer Bergbauernkinder geht, die allein als Kinder-Saison-Arbeitskräfte etwa nach Oberschwaben geschickt wurden: „Armut und die Gedanken, wie die Leute es früher oft sehr schwer hatten, sind eine gute Besinnung für unsere jetzige Zeit. „Aschenbrödel“, „Der kleine Lord“und „Dr. Schiwago“kommen so oft im Fernsehen“.
Der Film „Das ewige Lied“von 1997 handelt von der Entstehung des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht“. „Der Film berührt mich, da ich im Bayerischen Wald aufgewachsen bin und immer strenge Winter erlebt habe. Wir hatten einen Einödhof und zur Christmette um Mitternacht mussten wir zwei Kilometer ins nächste Dorf durch tiefen Schnee laufen“, teilt uns Inge Auger aus Pforzen bei Kaufbeuren mit. „Ein Höhepunkt der Heiligen Nacht war auch, dass ich das Jesuskind durch die Kirche tragen durfte. Das kam wohl daher, dass ich dem Herrn Pfarrer immer kurz vor Weihnachten vom frisch geschlachtetem Schwein Blut- und Leberwürste und Geräuchertes gebracht habe. So war das damals!“Tja, was für Kindheitserinnerungen, sagen wir da. Und Frau Auger schließt mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen weiterhin ein glückliches Händchen bei der Gestaltung unserer unverzichtbaren Heimatzeitung.“Diese Worte nehmen wir nun als schönes Weihnachtsgeschenk von Frau Auger entgegen – vielen Dank!
Oft spielen ja auch Tiere in Weihnachtsfilmen eine wichtige Rolle. Hier fiel uns ein weiterer sehr interessant klingender Tipp auf: „Mein absoluter Weihnachtsfilm ist „Blizzard – das magische Rentier“. Es geht um ein Mädchen, das traurig ist, weil sein bester Freund wegzieht. Die Tante erzählt dann die Geschichte eines Mädchens, das Blizzard, das Rentier, kennenlernt. Blizzard ist ein Rentier vom Nordpol, das etwas anders aussieht als die anderen, aber drei besondere Gaben besitzt. Es kann sich unsichtbar machen, fliegen und in die Herzen der Kinder sehen. „Ein superschöner Weihnachtsfilm!“, schreibt uns Claudia Riebel aus Schmiechen.
Ein guter Tipp mit einem fantastischen Tom Hanks ist sicher „Der Polarexpress“aus dem Jahr 2004, wie uns Elke Moll aus Nördlingen schreibt, die aber auch wie andere für Charles Dickens Romanfigur „Scrooge“wirbt. Das Thema gibt es filmisch gleich mehrfach, sowohl in den alten Schwarz-Weiß-Streifen von 1935 und 1951, aber beispielsweise auch von Disney aus dem Jahr 2009. Alte Streifen scheinen oft nie aus der Mode zu kommen – wie der mehrfach genannte Tipp „Ist das Leben nicht schön?“(1946) mit dem unvergessenen James Stewart. Der sich von einer Brücke stürzen will, dann aber von einem Engel gerettet wird, der ihm zeigt, wie seine Heimatstadt aussehen würde, wenn er nie geboren worden wäre.
Weitere Tipps lauteten etwa: „Weihnachten ist Party für Jesus“, „Single Bells“, „O Palmenbaum“, „Oben drüber schneit es“, „Fröhliche Weihnachten“, „Züricher Verlobung“, „Hilfe, ich habe eine Familie“, „Der Grinch“, „About Schmidt“, „Die Farben des Paradieses“, „Zwei Weihnachtsmänner“, „Schöne Bescherung“, „Das Wunder von Manhattan“, „Die Weihnachtsgans Auguste“, „Wir sind keine Engel“, „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“, „Die Liebe kommt mit dem Christkind“und „Christmas Town“. Und nun: Viel Spaß beim Anschauen. Frohe Weihnachten!