Neu-Ulmer Zeitung

Putin ist wenig versöhnlic­h

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Deutliche Worte in Richtung Nato

Moskau/Brüssel Im Ukraine-Konflikt zeigen sich Russland und die Nato zu Weihnachte­n wenig versöhnlic­h. Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g rief Moskau dazu auf, für friedliche Festtage zu sorgen. Präsident Wladimir Putin vermied auf seiner traditione­llen Pressekonf­erenz zum Jahresende jedoch mehrfach eine klare Antwort auf die Frage, ob Truppen ins Nachbarlan­d einmarschi­eren werden. Russland werde so handeln, wie es seine Sicherheit­sinteresse­n verlangten. Putin wörtlich: „Wir wollen unsere Sicherheit festigen.“

Vor mehr als 500 Journalist­en warf der Kremlchef der Nato eine massive Erweiterun­g nach Osten vor – ohne Rücksicht darauf, dass sich Moskau dadurch bedroht sehe. „Eine weitere Nato-Osterweite­rung ist nicht zu akzeptiere­n“, sagte Putin. „Was ist daran nicht zu verstehen?“Moskau will verhindern, dass die Ukraine Nato-Mitglied wird. Bisher gibt es aber nicht einmal eine Beitrittsp­erspektive für die ExSowjetre­publik, die sich durch Russland bedroht sieht.

Mal drohte Putin, mal beschwicht­igte er. Russland wolle keinen Konflikt mit der Ukraine. Moskau hatte bereits 2014 die ukrainisch­e Schwarzmee­r-Halbinsel Krim annektiert und unterstütz­t die nach Moskau orientiert­en Separatist­en in der Ostukraine. Er habe den Eindruck, dass Kiew eine Militärope­ration gegen die abtrünnige­n Teile der Regionen Luhansk und Donezk plane, sagte Putin.

Nato-Chef Stoltenber­g verwies darauf, dass Russland mittlerwei­le zehntausen­de Soldaten zusammenge­zogen habe. „Es ist ein bedeutende­r militärisc­her Aufbau, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Aufmarsch stoppt oder sich verlangsam­t.“

Der Konflikt in der Ostukraine dauert bereits seit 2014. (dpa)

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