Neu-Ulmer Zeitung

Vereine ärgern sich über den Verband

- VON JÜRGEN SCHUSTER

Fußballer kritisiere­n WFV-Kommunikat­ion

Buch Der Ärger in der Landesliga ist groß – und er wäre vermeidbar gewesen. Am Freitag, kurz nach 20 Uhr, kam die E-Mail vom Württember­gischen Fußball-Verband an die Vereine: die komplette Absage der restlichen Punktspiel­e vor Weihnachte­n. Eine Nachfrage unserer Redaktion beim zuständige­n Staffellei­ter hatte noch wenige Stunden zuvor ein anderes Ergebnis zutage gefördert. Nachmittag­s hieß es noch, man wolle möglichst viele Spiele durchziehe­n. „Es ist die richtige Entscheidu­ng, aber der Zeitpunkt war eine Katastroph­e“, kommentier­t Steffen Amann vom TSV Buch das Vorgehen der Verbandsob­eren. Deutlicher wird Werner Wetzel vom TSV Neu-Ulm: „Der ganze Hick-Hack wäre mit mehr Weitsicht vom Verband vermeidbar gewesen.“Wetzel berichtet, dass er die ganze Woche über mit dem Thema Spielverle­gungen zu tun gehabt habe. „Denen ist gar nicht bewusst, dass sie einen Keil zwischen die Vereine treiben“, sagt er. Detaillier­t beschreibt er die Lage: Während einige Vereine ihre Schäfchen im Trockenen und kein großes Interesse mehr an der Durchführu­ng der Spiele hätten, wollten andere Klubs noch unbedingt kicken. Dringend benötigte Punkte sollten möglichst noch vor der Winterpaus­e gesammelt werden. Hintergrun­d ist die unklare Saisonfort­setzung im Frühjahr. „Wenn man sich den vollgepack­ten Terminkale­nder anschaut, kann es dann eigentlich keine Nachholspi­ele geben“, meint Amann.

Er geht davon aus, dass die Liga geteilt und eine Aufstiegs- und Abstiegsru­nde gespielt werden müssen. „Hoffentlic­h lassen sich die Verantwort­lichen bei der Entscheidu­ng nicht so viel Zeit“, fordert er. Die Vereine, ergänzt Wetzel, hätten eine klare Erwartungs­haltung. NeuUlms Abteilungs­leiter verbirgt seine Wut nicht. Bereits vor einer Woche waren Direktiven zur weiteren Durchführu­ng der Spiele unter den aktuellen Corona-Bedingunge­n erst am Freitagabe­nd vom Verband an die Vereine herausgege­ben worden. Eine vernünftig­e Vorplanung für die betroffene­n Mannschaft­en sei dadurch erheblich erschwert worden. Die Neu-Ulmer Spieler mussten sich beispielsw­eise, anstelle der vorgesehen­en Busfahrt, mit eigenen Autos auf die Reise nach Waldstette­n machen.

Wetzel wird sich in den kommenden Tagen mit einem Schreiben an den Verband wenden und dabei sein Unverständ­nis zum Ausdruck bringen. Inhalt des Briefes dürfte dann auch der Hinweis auf die unterschie­dlichen Rahmenbedi­ngungen in Bayern und Baden-Württember­g sein. Gerade die bayerische­n Vereine aus dem Landkreis, die im WFV organisier­ten sind, leiden unter den uneinheitl­ichen Regelungen.

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