Vereine ärgern sich über den Verband
Fußballer kritisieren WFV-Kommunikation
Buch Der Ärger in der Landesliga ist groß – und er wäre vermeidbar gewesen. Am Freitag, kurz nach 20 Uhr, kam die E-Mail vom Württembergischen Fußball-Verband an die Vereine: die komplette Absage der restlichen Punktspiele vor Weihnachten. Eine Nachfrage unserer Redaktion beim zuständigen Staffelleiter hatte noch wenige Stunden zuvor ein anderes Ergebnis zutage gefördert. Nachmittags hieß es noch, man wolle möglichst viele Spiele durchziehen. „Es ist die richtige Entscheidung, aber der Zeitpunkt war eine Katastrophe“, kommentiert Steffen Amann vom TSV Buch das Vorgehen der Verbandsoberen. Deutlicher wird Werner Wetzel vom TSV Neu-Ulm: „Der ganze Hick-Hack wäre mit mehr Weitsicht vom Verband vermeidbar gewesen.“Wetzel berichtet, dass er die ganze Woche über mit dem Thema Spielverlegungen zu tun gehabt habe. „Denen ist gar nicht bewusst, dass sie einen Keil zwischen die Vereine treiben“, sagt er. Detailliert beschreibt er die Lage: Während einige Vereine ihre Schäfchen im Trockenen und kein großes Interesse mehr an der Durchführung der Spiele hätten, wollten andere Klubs noch unbedingt kicken. Dringend benötigte Punkte sollten möglichst noch vor der Winterpause gesammelt werden. Hintergrund ist die unklare Saisonfortsetzung im Frühjahr. „Wenn man sich den vollgepackten Terminkalender anschaut, kann es dann eigentlich keine Nachholspiele geben“, meint Amann.
Er geht davon aus, dass die Liga geteilt und eine Aufstiegs- und Abstiegsrunde gespielt werden müssen. „Hoffentlich lassen sich die Verantwortlichen bei der Entscheidung nicht so viel Zeit“, fordert er. Die Vereine, ergänzt Wetzel, hätten eine klare Erwartungshaltung. NeuUlms Abteilungsleiter verbirgt seine Wut nicht. Bereits vor einer Woche waren Direktiven zur weiteren Durchführung der Spiele unter den aktuellen Corona-Bedingungen erst am Freitagabend vom Verband an die Vereine herausgegeben worden. Eine vernünftige Vorplanung für die betroffenen Mannschaften sei dadurch erheblich erschwert worden. Die Neu-Ulmer Spieler mussten sich beispielsweise, anstelle der vorgesehenen Busfahrt, mit eigenen Autos auf die Reise nach Waldstetten machen.
Wetzel wird sich in den kommenden Tagen mit einem Schreiben an den Verband wenden und dabei sein Unverständnis zum Ausdruck bringen. Inhalt des Briefes dürfte dann auch der Hinweis auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Bayern und Baden-Württemberg sein. Gerade die bayerischen Vereine aus dem Landkreis, die im WFV organisierten sind, leiden unter den uneinheitlichen Regelungen.