Neu-Ulmer Zeitung

Streit eskaliert

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DOSB Präsident Hörmann droht mit Strafanzei­ge gegen Ex-vorstandsm­itglied

Frankfurt/main Der Deutsche Olympische Sportbund und sein Präsident Alfons Hörmann haben mit einem Drohbrief gegen das frühere Vorstandsm­itglied Karin Fehres eine neue Eskalation in der Affäre um einen anonymen Brief ausgelöst. Unter Androhung einer Strafanzei­ge und Zivilklage wird Fehres aufgeforde­rt, sich als Verfasseri­n der anonymen Mail vom 6. Mai zu bekennen. Darin war der Vorwurf erhoben worden, in der Dosb-zentrale herrsche eine „Kultur der Angst“.

In einem Brief vom Dienstag an das Präsidium und den Vorstand sowie an die

Sprecher der

Verbandsgr­uppen im DOSB machte sie die

Klageandro­hung publik. „Die Unterstell­ungen sind absurd und haltlos“, schreibt Fehres in ihrem Brief. „Ich weise sie nachdrückl­ich und mit aller Entschiede­nheit zurück und stelle unmissvers­tändlich klar: Ich habe die anonyme Mail vom 6. Mai 2021 nicht verfasst und habe in keiner Form daran mitgewirkt.“

Der DOSB hatte sich im November 2020 überrasche­nd ohne Begründung von der 62 Jahre alten Sportfunkt­ionärin getrennt. Als Folge des anonymen Schreibens hatte Hörmann angekündig­t, am 4. Dezember nach acht Jahren nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidiere­n.

Fehres ist am 13. Oktober durch eine Berliner Anwaltskan­zlei angeboten worden, dass auf eine Strafanzei­ge verzichtet würde, wenn sie sich zur Autorensch­aft des anonymen Briefes bekennen und mit „unserer Mandantens­chaft“gemeinsam an einer Erklärung für Presse und Medien mitwirken würde. Beauftragt wurde die Kanzlei vertretend für den DOSB durch die Vorstandsv­orsitzende Veronika Rücker und Finanz-vorstand Thomas Arnold sowie Hörmann als Person.

Begründet wurde in dem von Juristen verfassten Brief der Verdacht, dass Fehres die anonyme Mail geschriebe­n haben könnte, „insbesonde­re die ausdrückli­che Erwähnung ihrer Person und die Belobigung ihrer Tätigkeit für den DOSB“in der Mail. Außerdem behaupten die Rechtsanwä­lte, dass ein Gutachten eines Sprachsach­verständig­en vorliegen würde, in dem festgestel­lt worden sei, dass der offene Brief nur von ihr stammen könne.

„Die ungerechtf­ertigten Behauptung­en und Vorwürfe des DOSB und von Herrn Hörmann machen mich fassungslo­s“, schreibt Fehres, die nun selbst eine Anwaltskan­zlei eingeschal­tet hat. (dpa)

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Alfons Hörmann
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Karin Fehres

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