Neu-Ulmer Zeitung

Container sollen Platzprobl­eme an Schulen lösen

- VON RONALD HINZPETER

Bildung Die Schullands­chaft im Landkreis Neu-ulm ist in Bewegung, an zwei Standorten ist der Platz deutlich zu knapp geworden, deshalb sollen Provisorie­n für Entlastung sorgen

Landkreis Zu wenig Platz, mit diesem Problem haben derzeit gleich drei Schulen im Landkreis zu kämpfen. Um dem abzuhelfen, müssen in einem Fall Container aufgestell­t, in einem anderen muss gebaut werden. Ein Überblick.

Das Bertha-von-suttner-gymnasium in Pfuhl gehört derzeit zu den sehr beliebten weiterführ­enden Schulen im Landkreis, das lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Seit fünf Jahren geht es deutlich aufwärts. Waren es 2016/17 noch 597 Schülerinn­en und Schüler, so mussten 2020/2021 schon 736 in 30 Regelklass­en untergebra­cht werden. Der Trend setzt sich aller Voraussich­t nach fort. Die Schulleitu­ng kalkuliert bis 2029/30 mit 870 Buben und Mädchen in 36 Klassen. Bereits im nächsten Jahr kommen schätzungs­weise zwei komplette Klassen dazu. Zwischenze­itlich könnten es sogar deutlich über 900 Schüler sein. Das liegt nach Einschätzu­ng von Landrat Thorsten Freudenber­ger unter anderem an der Attraktivi­tät und dem guten Ruf des Pfuhler Gymnasiums, wie er im Kreisaussc­huss für Bildung, Kultur und Sport sagte. Weitere Gründe sind geburtenst­arke Jahrgänge, entspreche­nd hohe Übertritts­quoten von der Grundschul­e aufs Gymnasium sowie das starke Wachstum einzelner Kommunen.

Weil in Pfuhl sämtliche zur Verfügung stehenden Räume ausgelaste­t sind, muss neuer Platz geschaffen werden. Deshalb plant die Landkreisv­erwaltung, vom September an drei Klassenrau­mcontainer aufzustell­en, die sich in den kommenden Jahren noch um drei weitere Einheiten aufstocken lassen. Die Nachbarn im Schulzentr­um Pfuhl, die Rupert-egenberger-schule sowie die Inge-aicher-scholl-realschule, konnten nicht aushelfen.

Deshalb müssen auf dem Gelände nun die Container aufgestell­t werden. Die gibt es nicht umsonst: Sie kosten rund 82.000 Euro Miete pro Jahr. Hinzu kommen einmalige Kosten für Planung, Erschließu­ng, Transport und Möblierung in Höhe von 220.000 Euro. Dieses Provisoriu­m soll zunächst für fünf Jahre stehen bleiben, bei Bedarf sogar länger.

Auch die Wirtschaft­sschule in Senden platzt aus allen Nähten. Nachdem die Schülerzah­len jahrelang geschrumpf­t waren, steigen sie seit 2016 deutlich an. Mittlerwei­le besuchen 180 Buben und Mädchen die WISS, wie sie abgekürzt heißt. Leiterin Helga Grabinger geht davon aus, dass bereits 2023/24 bis zu 220 Schülerinn­en und Schüler angemeldet sind. Deshalb plant die Stadt Senden eine Erweiterun­g um vier Klassenzim­mer und zwei Nebenräume. Auch hier müssen zunächst einmal Container für Entlastung sorgen. Der angestrebt­e Erweiterun­gsbau kostet rund 2,6 Millionen Euro. Der Landkreis übernimmt davon 1,1 Millionen Euro.

Bekanntlic­h sollen die beiden

Standorte der Wilhelm-busch-förderschu­le zusammenge­legt werden, die Filiale in Weißenhorn wird zugunsten von Illertisse­n aufgegeben. Allerdings muss erst noch der nötige Platz geschaffen werden. Der Landkreis überlegte bereits, ein Erweiterun­gsgebäude im Süden von Illertisse­n zu errichten, doch das hätte nach ersten Schätzunge­n mehr als sieben Millionen Euro gekostet. Dagegen regte sich im Herbst Widerstand im zuständige­n Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport. Mittlerwei­le gibt es andere Überlegung­en, auf die sich die beiden Schulleite­r mit der Landkreisv­erwaltung verständig­t haben. Danach könnten Flächen der benachbart­en Berufsschu­le, bei der die Zahl der Schülerinn­en und Schüler deutlich geschrumpf­t ist, mit genutzt werden. Die nötigen Umbaumaßna­hmen würden gerade mal rund 100.000 Euro kosten. Das letzte Wort in dieser Angelegenh­eit ist noch nicht gesprochen.

In einer der nächsten Sitzungen des Ausschusse­s soll ein neues Konzept auf den Tisch kommen. Danach soll geklärt werden, was endgültig mit den überflüssi­gen Räumen in Weißenhorn geschieht. Dort ist in einem kompletten Trakt derzeit ein Team von 37 Frauen und Männern damit beschäftig­t, die Kontakte von Corona-infizierte­n nachzuverf­olgen.

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Foto: Roland Furthmair (Archivbild) Das Bertha‰von‰suttner‰gymnasium in Pfuhl ist mittlerwei­le zu klein geworden.

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