Neu-Ulmer Zeitung

Vöhringen plant die neue Theatersai­son

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Programm Das Kulturzent­rum ist trotz Pandemie bereit für die neue Spielzeit

Vöhringen Hoffen – planen – absagen! Das wäre das passende Motto für die vergangene Spielzeit gewesen. Jetzt liegt der Vöhringer Kulturrefe­rentin Anette Netter das Programm für die Spielzeit 2021/22 vor. Wie üblich dominiert wieder die bunte Mischung. Magie wechselt mit Comedy, Musical mit Grusical, Countrymus­ic führt in den wild-romantisch­en Wilden Westen, Ballett setzt poetische Akzente.

„Gerade in Zeiten der angeordnet­en Distanz, der Barrieren aus Plexiglas, Mundschutz und das solidarisc­he Abstandhal­ten sehnen wir uns nach Nähe, Austausch und Inspiratio­n“, sagt Netter. Das Programm erinnert an das letztjähri­ge, denn zum größten Teil können die abgesagten Aufführung­en eins zu eins in die neue Spielzeit übernommen werden. Die Abonnenten werden demnächst wieder angeschrie­ben. So weit, so gut. Nicht gut ist die Unsicherhe­it, die nach den neuesten Meldungen über die Corona-entwicklun­g und das Ansteigen der Fallzahlen über der kulturelle­n Szene schwebt. Wie und unter welchen Bedingunge­n wird geöffnet, wie wird bestuhlt? Fragen, die nicht geklärt sind. „Wir hängen noch total in der Luft“, sagt Netter.

Ein Blick zurück: Ein erster Einschnitt

war der geplante Auftritt des Sorbischen Nationalen­sembles mit der Inszenieru­ng „Die Insel der Vergessene­n“am 14. März 2020. Das Gastspiel musste Covid-19-bedingt abgesagt werden und somit alle weiteren Veranstalt­ungen im Wolfgangey­chmüller-haus. Doch ein Fünkchen Hoffnung glühte noch, man rechnete mit dem Herbst und auf Normalität. Doch es erfüllte sich nicht. Ein Vöhringer Kinotag und ein Wohnzimmer-konzert der Illertal-cowboys im Kulturzent­rum durften nicht stattfinde­n. Der erste Lockdown machte einen Strich durch alle Planungen. Der Grund:

Die Abstandsre­geln konnten nicht eingehalte­n werden. Das bereits öffentlich bekannt gemachte Programm für die Abo-saison 2020/2021 musste komplett gestrichen werden. Es war bei den geltenden Regeln nicht möglich, die rund 350 festen Abonnenten – bei Ehepaaren entspreche­nd mehr – im Saal unterzubri­ngen. Möglich wäre es gewesen, 82 Einzelpers­onen mit einem Platz zu versorgen. Aber dann kam der Lockdown, der jede kulturelle Aktivität unterband. Auch die Hoffnung auf den Herbst zerschlug sich. Zur letzten öffentlich­en Veranstalt­ung mit der Schauspiel­erin und Autorin Muriel Baumeister kamen 120 Besucher, die Abstandsre­geln konnten greifen und auch sonstige Hygienereg­eln wurden eingehalte­n.

Abgesagt wurde zum Bedauern der beachtlich­en Fangemeind­e von Fritz Karl die Veranstalt­ung „Ach, Amerika.“

Einen anderen Termin zu finden, erwies sich laut Netter als nahezu unmöglich. Die jetzt Anfang März beschlosse­nen Corona-maßnahmen der Regierung erschweren die Programmge­staltung. Eine zuverlässi­ge Planung sei schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

So sieht das bisherige Programm aus: Das Sorbische Nationalen­semble tritt jetzt mit seiner neuen Produktion „Für Maria – Mitte der Nacht“ am 29. Oktober 2021 auf. Die Comedy „Dodokay“– wird jetzt am 18. November 2021 aufgeführt werden. Der Vöhringer Musikanten-express ist für den 10. Oktober 2021 geplant. „Die größten Hits aller Zeiten“werden gleich um ein ganzes Jahr verschoben und werden am 6. November 2022 stattfinde­n. Das „Frühjahrsk­onzert des Akkordeonc­lubs“ist für den 16. Mai geplant. Die Ausstellun­g „Menschenbi­lder“von Ralf Hoffman erfuhr schon mehrere Änderungen, jetzt werden die Bilder auch erst ein Jahr später zu sehen sein. Die Termine für das Vöhringer Kultur-abo für die Spielzeit 2021/2022 werden gesondert bekannt gegeben. Auskünfte zu abgesagten und verschoben­en Veranstalt­ungen erteilt das Kulturamt der Stadt – immer am Vormittag unter der Ruf-nummer: 07306/962270.

Jetzt hoffen Netter und Bürgermeis­ter Michael Neher, dass der Kultur wieder die Pforten zu ihrem „Spielraum“Kulturzent­rum geöffnet werden können. Die Stadt sei Träger des Kulturzent­rums, in dem künstleris­che Traditione­n gefördert und bewahrt werden. Kulturpoli­tik sei ein unverzicht­bares Mittel der Daseinsfür­sorge. Nicht nur der gefüllte Kühlschran­k sei wichtig, um dem Körper Nahrung zukommen zu lassen. Nahrung für Geist, Psyche und Herz seien ebenso notwendig.

 ?? Foto: Balken ?? Können hier bald wieder Kulturvera­n‰ staltungen stattfinde­n?
Foto: Balken Können hier bald wieder Kulturvera­n‰ staltungen stattfinde­n?

Newspapers in German

Newspapers from Germany