Neu-Ulmer Zeitung

Soll es mehr Geld für die Stadträte in Senden geben?

- VON CAROLIN LINDNER

Debatte Die Biss-fraktion fordert in einem Antrag, auch die Teilnahme an Arbeitskre­isen und Tagungen zu vergüten

Senden Stadträte üben ihr Amt ehrenamtli­ch aus, bekommen jedoch in jeder Gemeinde Geld für die Teilnahme an kommunalpo­litischen Sitzungen. Wie hoch die jeweiligen finanziell­en Aufwandsen­tschädigun­gen ausfallen, ist in den Kommunen unterschie­dlich, dies alles ist in einer Satzung geregelt. In Senden haben nun die Vertreter der Biss-fraktion einen Antrag auf Änderung der Satzung gestellt: Sie möchten für die Teilnahme an mehr Arten von Sitzungen Gelder bekommen.

In Senden sind die Richtlinie­n zu diesem Thema nach Angaben von Martin Ummenhofer von der Verwaltung in einer Satzung geregelt. Die jüngste Fassung wurde im Mai 2020 beschlosse­n – also vom derzeitige­n Gremium. Laut Satzung erhält jedes Stadtratsm­itglied monatlich eine Aufwandsen­tschädigun­g von 150 Euro, zudem ein Sitzungsge­ld in Höhe von 40 Euro pro Sitzung. Welche Treffen darunter fallen, ist ebenso festgeschr­ieben. Laut Ummenhofer bekommen Räte die 40 Euro für ihre Teilnahme an Sitzungen des Stadtrates und der einzelnen Ausschüsse, wie beispielsw­eise dem Hauptaussc­huss. Zudem wird das Geld für jede Fraktionss­itzung der einzelnen Fraktionen – die in der Regel einmal pro Woche stattfinde­t – ausbezahlt und auch für Fraktionsv­orsitzende­n-besprechun­gen.

Laut derzeit gültiger Satzung sind daneben stattfinde­nde Besprechun­gen wie beispielsw­eise Arbeitskre­ise oder Klausurtag­ungen nicht mit Sitzungsge­ld belegt, sondern mit der monatliche­n Aufwandsen­tschädigun­g von 150 Euro abgegolten, so Ummenhofer.

Eben um diese beiden Arten von Treffen – Arbeitskre­is und Klausurtag­ungen – wollte nun die Bissfrakti­on

die Satzung erweitern. 40 Euro sollte es für die Teilnehmer an jedem Arbeitskre­is-treffen geben und 80 Euro für eine Klausurtag­ung – egal, ob in Präsenz oder online.

Der Vorschlag kam bei den anderen Räten jedoch nicht gut an. „Der Antrag kommt zu einer Unzeit“, sagte Josef Ölberger (CSU). Gerade jetzt seien viele in Kurzarbeit oder haben gar ihre Stelle verloren. „Da kommt es gar nicht gut an, das Sitzungsge­ld

zu erweitern.“Senden sei hinsichtli­ch seiner gezahlten Beträge „nicht am unteren Level“. Besonders störte sich Ölberger an dem Wunsch, sich eine Klausurtag­ung, die vielleicht zwei Mal pro Jahr stattfinde­t, bezahlen zu lassen. Doch der Dritte Bürgermeis­ter war noch nicht fertig: „Stadtrat zu sein ist immer noch ein Ehrenamt, niemand hat einen gezwungen, das auszuüben.“Zudem sollten gerade die Stadträte als Vertreter der Kommune mit gutem Beispiel vorangehen und sparen in Zeiten des klammen Haushalts der Stadt.

Trotz Ölbergers Rede stimmten mit Yusuf Cinici, Dietmar Roschkar und Anton Leger von BISS sowie Helmut Meisel (Grüne), Xaver Merk (Linke), Regina Rusch (SPD) insgesamt sechs Räte für den Antrag zur Erhöhung. Dieser wurde jedoch mit den Stimmen der anderen Fraktionen und Stadträte abgelehnt.

 ?? Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) ?? Die Biss‰fraktion würde gerne für mehr Arten von Sitzungen in Senden Geld bekom‰ men. Der Antrag dazu gefiel nicht allen Räten.
Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Die Biss‰fraktion würde gerne für mehr Arten von Sitzungen in Senden Geld bekom‰ men. Der Antrag dazu gefiel nicht allen Räten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany