Neu-Ulmer Zeitung

Neuer Streit um Hilfspaket der EU

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Finanzen

Konservati­ve wollen Auszahlung an Bedingunge­n knüpfen

Augsburg Im Streit um den EUHaushalt lässt die größte Fraktion im Europäisch­en Parlament die Muskeln spielen. Gegenüber unserer Redaktion hat der Fraktionsc­hef der Konservati­ven, Manfred Weber (CSU), eine weitere Blockade der geplanten Corona-Hilfen im Umfang von 750 Millionen Euro angekündig­t, falls deren Auszahlung nicht an einen Rechtsstaa­tsmechanis­mus gekoppelt wird. Geld aus dem Hilfstopf dürften nur jene Länder bekommen, „in denen der Rechtsstaa­t funktionie­rt“, sagte er. „Das ist für uns die rote Linie, um die Auszahlung freizugebe­n.“

„Die Staats- und Regierungs­chefs dürfen Europa nicht nur zu einem Geldautoma­ten machen“, sagte Weber. „Bei den Beratungen um die europäisch­en Hilfen wurde überwiegen­d darauf geachtet, die Gelder schnell bereitzust­ellen, und nicht, wofür sie verwendet werden“, kritisiert­e er. „Wir wollen sicherstel­len, dass die Mittel in Zukunftspr­ojekte wie etwa den Ausbau der Wasserstof­ftechnolog­ie fließen.“

Das Milliarden­paket sei „ein Befreiungs­schlag für Europa“, sagte Weber. „Wir haben in Bergamo die Särge gesehen, aber kaum ein Mensch ist auf die Idee gekommen, Italiener bei uns im Krankenhau­s aufzunehme­n“, fügt er hinzu. „Heute sehen die Leute angesichts des Hilfspaket­s: Europa steht wieder zusammen.“»Politik

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