Neu-Ulmer Zeitung

Die Zverevs scheitern im Doppel

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An der Seite seines älteren Bruders Mischa Zverev ist Deutschlan­ds Top-Spieler Alexander Zverev beim ATP-Turnier in Köln gleich in der ersten Runde der Doppel-Konkurrenz gescheiter­t. Die Zverevs verloren mit 6:2, 4:6 und 6:10 im Match-Tierreak gegen Raven Klaasen aus Südafrika und den Österreich­er Oliver Marach. Alexander Zeverev nahm sich die Niederlage durchaus zu Herzen, fluchte ab Ende des zweiten Satzes hin und wieder lautstark und donnerte einmal sogar den Tennisschl­äger auf den Boden. Im Einzel ist der 23-Jährige an Nummer eins gesetzt und greift nach einem Freilos erst am Donnerstag im Achtelfina­le ins Geschehen ein.

Dass sich Fußball-Bundesligi­sten ärgern, wenn die Ränge ihrer Stadien erneut leer bleiben, ist verständli­ch. Sie haben in ein umfassende­s Hygienekon­zept investiert, das funktionie­rt. Dennoch wäre das Signal an die Öffentlich­keit verheerend. Einmal mehr entstünde der Eindruck, dass der Fußball eine Sonderroll­e einnimmt.

Längst hat ein Entfremdun­gsprozess zwischen Bevölkerun­g und Profifußba­ll eingesetzt, entspreche­nd einsichtig sollten sich

Klubs und Liga daher zeigen. Wenn die Gastro- oder Künstlerbr­anche klagt, ist dies absolut nachvollzi­ehbar, der Profifußba­ll jedoch wird wegen hoher TVGeld-Einnahmen

trotz Einbußen glimpflich davonkomme­n.

Kritik an einzelnen Corona-Maßnahmen der Politiker ist berechtigt. Warum halten Kinder in der Schule Abstand, wenn sie davor und danach in enge Busse gepfercht werden? Aber: Werden Infektions­zahlen überschrit­ten und sind entspreche­nde Maßnahmen beschlosse­n, müssen sich alle daran halten – auch der Fußball. Jeder sollte seinen Beitrag dazu leisten, einen zweiten Lockdown abzuwenden. Dass Massenvera­nstaltunge­n je nach aktueller Lage keine gute Idee sind, dazu bedarf es keines Medizinstu­diums.

Seit März beschäftig­t uns das Virus, und eine der Fragen lautet: Welche Maßnahmen sind verhältnis­mäßig im Kampf gegen die Pandemie? Selbstrede­nd steht unser aller Gesundheit im Vordergrun­d. Aber ebenso ist jedes Beherbergu­ngsverbot und jedes abgesagte Konzert eine Einschränk­ung grundrecht­lich garantiert­er

Freiheit. Die Medizin sagt, dass sie viel gelernt hat über das Virus und weiß, welche Medikament­e anschlagen. Die Politik und die Behörden scheinen den relativ entspannte­n

Sommer kaum genutzt zu haben. Neue Denkansätz­e, neue Ideen – Fehlanzeig­e. Der Profifußba­ll, aber auch die Hallenspor­tarten Eishockey, Handball und Basketball haben sich intensiv Gedanken gemacht, wie sie mit dem Virus umgehen. Wie ein Notbetrieb möglich ist, um wirtschaft­lich zu überleben und nicht aus den Köpfen der Fans zu verschwind­en. Ein Fußballsta­dion kann nicht mit einer quietschen­gen Bar auf eine Stufe gestellt werden. Oder Köln: Das Fußball-Länderspie­l fand ohne Fans statt. Zum Tennisturn­ier durften Zuschauer in die Halle. Das passt nicht. Wer auf Hygienekon­zepte baut, hat eine Chance verdient. Der Sport benötigt eine Perspektiv­e und kein pauschales Nein. bei allen drei großen Landesrund­fahrten gewinnen konnte, den Giro vorzeitig beenden. Dies teilten Kruijswijk­s Team Jumbo-Visma und Matthews’ deutscher SunwebRenn­stall mit. Die niederländ­ische Jumbo-Visma-Equipe um die beiden Deutschen Tony Martin und Christoph Pfingsten kündigte kurze Zeit später den kompletten GiroRückzu­g an. Zuvor hatte bereits das australisc­he Mitchelton-Scott-Team verkündet, die Mannschaft wegen vier positiv getesteter Team-Mitglieder aus dem Rennen zu nehmen.

Somit begaben sich am Dienstag nur noch 145 Radprofis auf die 177 Kilometer nach Tortoreto, bei der der eher sprintstar­ke Sagan sich erfolgreic­h als Ausreißer durchsetzt­e. Es war der erste Sieg des Bora-Kapitäns seit dem 10. Juli 2019 und der erste beim Giro überhaupt.

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