Mit Uli und Franz
Fußball
Die Ehrenpräsidenten Beckenbauer und Hoeneß kommen zum Spiel des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt
München Franz Beckenbauer gibt sein Stadion-Comeback. Der 74-Jährige darf sich wie Uli Hoeneß das erste Heimspiel des FC Bayern nach dem Restart der Bundesliga vor Ort anschauen. Die beiden Ehrenpräsidenten des deutschen Fußball-Rekordmeisters gehören dem auserwählten Personenkreis für das erste Geister-Heimspiel der Münchner gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (18.30 Uhr/Sky) an.
„Ich werde das Geisterspiel genießen und mich ganz auf die Aktionen auf dem Platz konzentrieren“, sagte Beckenbauer vor seinem ersten Stadionbesuch seit langem. „Sonst werde ich immer wieder gefragt: Franz, wie hast du das gesehen? Dabei mag ich es viel mehr, Fußball zu schauen, ohne viel reden zu müssen.“Vorstandschef KarlHeinz Rummenigge hat den beiden
Klub-Legenden öffentlich das Angebot unterbreitet. „Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn auch noch Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer dabei wären. Beide sind ja Ehrenpräsidenten und haben sehr große Verdienste um den FC Bayern“, sagte der 64-Jährige zuletzt in der Sport Bild.
Wegen der Corona-Pandemie durfte die Bundesliga nur unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts die Spielzeit fortsetzen. Zuschauer sind in den Stadien nicht erlaubt. Gastgebende Mannschaften
eine Delegation von insgesamt acht Personen auf der Tribüne haben. Den Gäste-Klubs ist eine Gruppe von vier Personen gestattet. Bei den Auswärtsspielen rotieren die Münchner laut Rummenigge, bei den Heimspielen können alle Vorstände und Präsident Herbert Hainer im Stadion sein – und eben die Ehrenpräsidenten
Hoeneß und Beckenbauer.
„Kalle hat mich angerufen und eingeladen. Nach längerer Zeit verlasse ich mal wieder die häusliche Umgebung“, berichtete Beckenbauer nun. „Ich muss vorher einige Fragebögen ausfüllen, um überhaupt das Stadion betreten zu dürfen.“Zuletzt hatte Beckenbauer die Geisterspiele als „Chance der Trainings-Weltmeister“gesehen. „Ich habe selber viele Spieler erlebt, die auf dem Trainingsplatz geglänzt haben und denen samstags im vollen Stadion die Nerven flatterten“, hatte der 74-Jährige gesagt. „Die profitieren von leeren Rängen, können wie im Training aufdrehen. Da kann es einige Überraschungen geben.“
Während der frühere Präsident und Aufsichtsratsvorsitdürfen zende Hoeneß nach der Amtsübergabe an Hainer im vergangenen Jahr weiter regelmäßiger Stadionbesucher ist, kommt Beckenbauer nur noch zu seltenen Anlässen.
Aus sportlicher Sicht bangt der FC Bayern um den Einsatz von Thiago. „Bei Thiago muss man abwarten, da geht es noch nicht ganz so in die Richtung, wie wir uns das vorstellen“, sagte Trainer Hansi Flick. Der 55-Jährige rechnet dagegen mit einem Einsatz des zuletzt angeschlagenen Serge Gnabry.
Über finanzielle Unterstützung des FC Bayern dürfen sich indes die 18 bayerischen Regionalligisten und der Bayerische Landes-Sportverband freuen: 460000 Euro spendet der Rekordmeister im Zuge der Corona-Krise. Damit bekommt jeder Verein 20000 Euro, dem BLSV kommen 100 000 Euro zugute.