Neue Notfall-App für Bayern
Kooperation mit Tirol und Südtirol soll Bergrettung erleichtern
Wörgl Der Name kommt etwas sperrig daher: SOS-EU-Alp-App. In kritischen Situationen kann sie jedoch lebensrettend sein, die länderübergreifende Notfall-App, die am Freitag im österreichischen Wörgl von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vorgestellt wurde. Mithilfe des kostenlosen Smartphone-Programms können Bergsteiger, Skifahrer, Mountainbiker, oder wer auch immer in den bayerischen, Tiroler oder Südtiroler Alpen unterwegs ist, in Sekundenschnelle einen Notruf absetzen. Den Rettern werden die Daten über die eigene Person sowie den Standort gleich mitgeschickt. Steckt das Unfallopfer gerade in einem Funkloch, zeigt die App Hinweise zum Verhalten im Notfall an.
Im vergangenen Jahr sei die Alpine Einsatzgruppe der Bayerischen Polizei zu rund 100 Bergunfällen mit Verletzten und Toten, über 100 Skiunfällen und knapp 60 Vermisstenfällen gerufen worden. Die meisten
„Ein digitaler Schutzengel für alle Bergfreunde“
Unfälle passierten demnach in unwegsamem Gelände, was ein Auffinden des Unglücksorts sehr zeitaufwendig mache. „Das soll sich mit der App ändern. Sie ist ein digitaler Schutzengel für alle Bergfreunde“, sagte Herrmann.
Ein Schutzengel, der in Tirol und Südtirol schon seit geraumer Zeit seinen Dienst tut. Dort wurde die App vor sieben Jahren entwickelt. Ab sofort ist sie auch in den bayerischen Bergen einsatzbereit. Das Bayerische Kuratorium für Alpine Sicherheit habe die Nutzbarkeit der App für Smartphones wesentlich vorangetrieben, betonte Herrmann am Freitag im Beisein von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU), dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter sowie dem Südtiroler Landesrat für Bevölkerungsschutz Arnold Schuler.
Auch wenn der Name zunächst anderes vermuten lässt: Die SOSEU-Alp-App ist nicht nur im alpinen Gelände, sondern im ganzen Freistaat Bayern einsetzbar. Je nach Standort wird die zuständige Integrierte Leitstelle informiert.