Neu-Ulmer Zeitung

Weniger Arme in bayerische­n Städten

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Bundesweit­e Studie zu deutschen Kommunen

München/Gütersloh Die Armut in bayerische­n Großstädte­n ist einer aktuellen Studie zufolge in den vergangene­n zehn Jahren durchgehen­d gesunken oder zumindest gleich geblieben. Auch im bundesweit­en Vergleich haben die acht Großstädte mit mehr als 100 000 Einwohnern im Freistaat deutlich weniger mit Armut zu kämpfen. So lag der Anteil der Sozialhilf­eempfänger in deutschen Großstädte­n 2016 im Durchschni­tt bei 14 Prozent, wie die Bertelsman­n-Stiftung am Dienstag in Gütersloh mitteilte. In bayerische­n Großstädte­n dagegen ist er mit 7,9 Prozent beinahe nur halb so groß. So erhielten in Nürnberg 12 Prozent (2007: 13 Prozent) der Bevölkerun­g Leistungen, in Fürth 10 (10), in Augsburg 8 (10) und Würzburg 8 (8), in Regensburg 7 (9) und in München 7 (7), in Erlangen 6 (6) und in Ingolstadt 5 (7).

Insgesamt sei Armut überwiegen­d ein Problem der Großstädte: Denn dem Anteil der Sozialhilf­e von 14 Prozent steht laut Studie eine fürs gesamte Bundesgebi­et ermittelte Quote von zehn Prozent gegenüber. Die Armutsquot­e habe sich in den Großstädte­n im Zehn-Jahres-Vergleich unterschie­dlich entwickelt, erklärte die Stiftung. In 37 Kommunen (46 Prozent) sei die Quote der Sozialleis­tungsempfä­nger gestiegen. In 27 Städten (34 Prozent) sei sie gesunken und in 16 (20 Prozent) etwa gleich geblieben. Unter den Großstädte­n, in denen Bedürftigk­eit zugenommen hat, sind alle 13 Großstädte im Ruhrgebiet. Die zehn ostdeutsch­en Großstädte zählten hingegen zu dem Kommunen mit einer geringeren Armutsquot­e.

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