Zum Dämpfen braucht es kein spezielles Gerät
und das hat dann weniger davon. Wer Brokkoli, Möhren und Co. hingegen dämpft, hat nicht nur farb-, sondern auch geschmacksintensives Gemüse.
Prinzipiell lassen sich fast alle Lebensmittel mit der Dampfmethode zubereiten – es sei denn, es geht um Röstaromen, Krusten oder Überbackenes: „Fleisch kann man zwar dämpfen, es ist aber keine typische Zubereitungsart“, sagt Gomm. Denn es entstehen keine Röststoffe.
Wer Braten, Pizza oder Aufläufe per Dampf garen will, wird vom Geschmack enttäuscht sein. „Geeignet sind vor allem Lebensmittel, die in Form und Aussehen gut erhalten bleiben sollen, zum Beispiel ein ganzer Blumenkohl oder ein ganzer Fisch – oder auch so etwas wie Hefeklöße“, erklärt Gomm.
Möglich ist jedoch, auch Ungewöhnliches per Dampf zuzubereiten, weiß Angelika Ilies. Sie hat ein Buch übers Dämpfen geschrieben. Darin beschreibt sie, wie sogar Himbeer-Käseküchlein im Dampf entstehen. Dazu vermengt sie ein Ei mit zwei Esslöffeln Zucker, einem Viertel Teelöffel gemahlener Vanille, einem Esslöffel Speisestärke, einem Esslöffel Rapsöl, 125 Gramm Quark und einem Teelöffel fein abgeriebener Bio-Zitronenschale zu einer Masse. Die gibt sie in vier Glasförmchen, deren Boden sie mit Himbeerkonfitüre bedeckt hat. Das Ganze kommt dann in den Dämpf-
der über 400 Millilitern Wasser hängt – nach etwa 20 Minuten ist das Dessert fertig.
Wer mit dem Dämpfen starten möchte, braucht weder einen teuren Dampfgarer noch einen aus dem Asien-Urlaub mitgebrachten Bambuskorb. Am einfachsten funktioniert es laut Ilies mit einem TopfEinsatz, zum Beispiel aus Edelstahl oder Plastik. Aber: „Wer keinen hat, kann auch eine feuerfeste Form nehmen und diese umgedreht in den Topf stellen. Auf diese feuerfeste Form stellt man dann einen hitzebeständigen Teller, auf den man die Produkte legt, die man dämpfen will.“
Ganz wichtig ist jedoch, dass der Topf einen passenden Deckel hat. „Man braucht auf jeden Fall ein dicht schließendes Gefäß, damit der
Dampf nicht entweicht“, sagt Gomm. Sie rät davon ab, in den Topf zu schauen, um den Garzustand zu überprüfen: sonst entweicht der Dampf. Dann müsse Wasser nachgefüllt werden, der Garprozess verzögere sich. Das Wasser berühren dürfen die zu dämpfenden Produkte nicht: sonst gehen wasserlösliche Vitamine und Mineralstoffe verloren.
Gomm weist auf einen weiteren Pluspunkt hin: „Da man nur wenig Wasser erhitzt, dauert es auch nicht lange, bis es zu Dampf geworden ist. So hat man sehr schnell die Ankochphase durchlaufen.“Das sorgt wiederum für den Farberhalt bei Gemüse: Die Enzyme, die für Farbabbau verantwortlich sind, werden schnell deaktiviert.
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