Eine weltberühmte Schlucht
Im Grand Canyon gibt es viele Tiere zu entdecken. Besucher müssen gut zu Fuß sein
Hinabgestiegen ist man recht schnell. Anstrengend wird es, wenn man den Grand Canyon wieder verlassen will. Denn die Schlucht im Land USA ist hunderte Meter tief. Die muss man dann auch wieder hochlaufen. Doch die Mühe lohnt sich.
Neugierig schaut der Hirsch von seinem Felsvorsprung herunter. Ob er sich fragt, was die Menschen um diese frühe Uhrzeit schon hier wollen? Eben erst ist die Sonne aufgegangen über dem Grand Canyon. Doch die ersten Wanderer sind schon unterwegs. Sie wollen hinabsteigen in die berühmte Schlucht im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Zu dem Land sagt man auch USA.
Grand Canyon – das bedeutet übersetzt: große Schlucht. Von der Kante aus blickt man viele hundert Meter in die Tiefe. Von der einen Seite der Schlucht bis zur gegenüberliegenden sind es an manchen Stellen 30 Kilometer. Deshalb bleiben auch alle Wanderer erst einmal stehen. Sie wollen die Aussicht genießen.
Die Felsen des Grand Canyons bestehen aus verschiedenen Schichten in unterschiedlichen Farben. Diese Schichten haben sich über Millionen von Jahren übereinander abgelagert. Wie riesige Treppenstufen liegen sie da. Im Licht der Sonne leuchten die Steine rot und orange. Die ältesten Steine sind etwa anderthalb Milliarden Jahre alt! „An keinem anderen Ort der Welt kann man so tief in die Erdgeschichte gucken wie hier“, erklärt ein Ranger (gesprochen: räindscher). Ranger arbeiten in Nationalparks wie dem Grand Canyon. Sie kennen sich gut mit Tieren, Pflanzen und der Landschaft aus.
Fluss grub sich durch Felsen
Der Ranger erklärt auch: Für den Einblick in die Erde sorgte im Grand Canyon vor langer Zeit der Colorado River. Er grub sich über Millionen Jahre durch die Felsen. Dort wo der Fluss sich entlangschlängelte, spülte er Teile der Felsen weg. Sonst wäre er dort schließlich nicht durchgekommen. Die weicheren Felsschichten wurden dabei schneller vom Wasser abgetragen als die harten. So entstand die ungewöhnliche Landschaft.
Jedes Jahr kommen etwa fünf Millionen Menschen zum Grand Canyon. Manche fahren an der Kante der Schlucht entlang zu den schönsten Aussichtspunkten. Andere steigen in die Schlucht hinab und gehen dort wandern. Das ist oft wahnsinnig anstrengend! Denn wer die vielen hundert Meter in die Schlucht hinabgestiegen ist, muss sie irgendwann auch wieder hochgehen. Und das bei großer Hitze. Im Grand Canyon kann es im Sommer schnell 30 Grad Celsius heiß werden.
Deshalb lohnt es sich hier besonders, früh aufzustehen. Dann ist es noch kühl und man hat die Chance, scheue Tiere zu entdecken.