Neu-Ulmer Zeitung

Kinderlose Paare haben derzeit schlechte Karten

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Niebling. Von ihnen sei aber keiner zum Zug gekommen. Dafür Bewerber aus Weißenhorn selbst und – was die CSU-Fraktion besonders ärgert – sogar aus München.

Zum Hintergrun­d: Bisher werden Familien mit mehreren Kindern, die nicht aus Weißenhorn kommen, stärker berücksich­tigt als kinderlose Paare aus der Fuggerstad­t. „Das müssen wir unbedingt ändern“, sagt Niebling. Er hat deshalb gemeinsam mit Günther Hogrefe und Ernst-Peter Keller einen Antrag bei der Stadtverwa­ltung eingereich­t. Darin fordert die Fraktionss­pitze, die Vergaberic­htlinien für die Bauplätze neuer Baugebiete zu überarbeit­en: „Gerade junge Paare, die Kinderwüns­che haben, sich aber zuerst ihr trautes Nest aufbauen wollen, müssen Unterstütz­ung finden.“

Nun befasst sich das städtische Baureferat damit. Auf die Tagesordnu­ng der Stadtratss­itzung am Montag, wie es die CSU gewünscht hatte, schaffte es der Antrag allerdings nicht mehr. Im Bauausschu­ss räumte Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt jüngst ein, dass die geltenden Regeln Ärger verursache­n. Er selbst und seine Frau, ergänzte er, hätten als kinderlose­s Paar bei der Bauplatzve­rgabe in Weißenhorn auch schlechte Karten.

Die Christsozi­alen machen in ihrem Antrag einen Vorschlag, wie die Vergabekri­terien geändert werden könnten. Demnach soll insbesonde­re die Zusammenge­hörigkeit in der Familie gestärkt werden. So sollen neben dem Wohnort des Antragsste­llers auch der Wohnort seiner Eltern, Großeltern und Geschwiste­r berücksich­tigt werden. Zudem regen Niebling, Hogrefe und Keller weitere Boni an. Zwei Beispiel: Ein auswärtige­r Bürger würde etwa für jedes Jahr seiner hauptberuf­lichen Beschäftig­ung in Weißenhorn einen Punkt bekommen. Und wer seit mindestens drei Jahren Mitglied in einem gemeinnütz­igen Verein in Weißenhorn ist, würde ebenfalls punkten. Durch eine Erweiterun­g des Punktesche­mas und eine Vergrößeru­ng des Punktevolu­mens wollen die Antragstel­ler vermeiden, dass viele Bewerber dieselbe Punktzahl erreichen und letztlich das Los über die Vergabe entscheide­n muss. Dies sei bislang häufig der Fall gewesen, schreiben sie.

Zumindest ein wenig Hoffnung kann Niebling kinderlose­n Paaren machen, die zunächst keinen Bauplatz bekommen haben. So sei es in der Vergangenh­eit immer wieder vorgekomme­n, dass Interessen­ten ihre Bewerbunge­n zurückzoge­n, nachdem sie auch aus einer anderen Kommune eine Zusage bekommen hatten. Niebling: „Die Chance ist da, im zweiten Verfahren außerhalb der Punkte zum Zug zu kommen.“

Übrigens spricht sich nicht nur die CSU für eine Änderung der Vergaberic­htlinien aus. Es sei angebracht, diese an die neuen Gegebenhei­ten anzupassen, sagt auch der Fraktionsv­orsitzende der SPD, Herbert Richter. Alle Wünsche und Bedürfniss­e ließen sich dabei jedoch nicht berücksich­tigen. Denkbar sei eine differenzi­erte Behandlung von Kernstadt und Ortsteilen, fügt Richter hinzu. „Aus unserer Sicht muss die Zahl der Kinder aber weiterhin berücksich­tigt werden.“ Was ist Schlaf? Wie viel Schlaf brauchen wir? Und wie Schlafen wir und warum? Diese Fragen beantworte­t die Apothekeri­n Dorothee Hartmann bei einem Vortrag am Dienstag, 20. Februar, im Sitzungssa­al des Pfaffenhof­er Rathauses. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Veranstalt­er ist der Verein für Gartenbau und Landespfle­ge. Auch Nichtmitgl­ieder sind willkommen. (az) Die Neugestalt­ung des Holzheimer Dorfplatze­s ist am Mittwoch, 21. Februar, wieder Thema im Gemeindera­t. Dann wird dem Gremium die Entwurfspl­anung vorgestell­t. Anschließe­nd wird eine Ergänzung der beiden Bebauungsp­läne „Ortskern Neuhausen“und „Ortskern Holzheim“beraten. In einem weiteren Punkt der Tagesordnu­ng geht es um die Asphaltier­ung des Neubronner Wegs in Neuhausen. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im Rathaus. (az)

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