Neu-Ulmer Zeitung

Ozonschich­t über Deutschlan­d schrumpft

Forscher dachten bisher, dass die Schutzschi­cht in der Atmosphäre sich erholt. Doch das stimmt nur zum Teil. In mittleren Breiten wächst die Gefahr gefährlich­er Sonnenstra­hlen

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Die Ozonschich­t der Erde erholt sich – aber nicht überall. Die Schicht, die die Erde vor den krebserreg­enden UV-Strahlen der Sonne schützt, wird an den Polen zwar wieder dicker. Nicht aber in Breitengra­den näher am Äquator, wie Forscher im Fachblatt „Atmospheri­c Chemistry and Physics“berichten. Dort schrumpft die Ozonkonzen­tration in der unteren Stratosphä­re – zwischen 15 und 24 Kilometern über der Erde – weiter. Warum, das wissen die Experten noch nicht. „Das Ozon in der Stratosphä­re erholt sich offenbar nicht zwischen den 60. Breitengra­den Nord und Süd“, schreiben die Forscher. Das ist aber im Prinzip fast die ganze Welt – außer sehr nördlichen und südlichen Regionen. Auch Deutschlan­d ist betroffen.

Die Folgen könnten den Forschern zufolge schlimmer sein als die Konsequenz­en durch zu dünne Ozonschich­ten an den Polen. Zum einen, weil die UV-Strahlung in mittleren Breiten höher sei als an den Polen. Und zum anderen, weil dort mehr Menschen lebten.

„Das ist verblüffen­d und besorg- niserregen­d“, kommentier­t der Leiter der Atmosphäre­nforschung am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam, Markus Rex, die Ergebnisse. Forscher hätten sich zuletzt ein biss- zurückgele­hnt, „um der Ozonschich­t bei der Erholung zuzusehen“, sagte Rex. Er bezeichnet­e die Untersuchu­ng als robust und solide. An den Polen war in den 80er Jahren ein besonders rasanter Schwund des Ozons bemerkt worden. In der Antarktis tat sich jedes Jahr ein regelrecht­es Ozonloch auf. Die Lage besserte sich dort aber durch das Monchen treal-Protokoll von 1987, das die Produktion von ozonschädi­genden Chemikalie­n weitgehend stoppte. Die Chemikalie­n wurden etwa in Kühlgeräte­n verwendet. Die Ozonkonzen­tration in der Stratosphä­re über 30 Kilometern sei seit 1998 deutlich gestiegen.

Dass die Erholung die niedrigere­n Breitengra­de nicht erreichte, konnten die Forscher erst jetzt nachweisen. Sie verknüpfte­n dazu Ergebnisse aus zahlreiche­n Messungen und Datenreihe­n seit 1985. „Diese Ergebnisse stellen nicht den Erfolg des Montreal-Protokolls infrage“, betonte Rex. Es sei erwiesen, dass der Produktion­sstopp der Chemikalie­n erheblich zur Erholung der Ozonschich­t in der oberen Stratosphä­re und an den Polen beigetrage­n habe. Eine Erklärung für die Entwicklun­g in niedrigere­n Breitengra­den könnten aber der Klimawande­l und kurzlebige Gase sein. Die Menge dieser Gase wachse. Sie würden durch stärkere Gewitterst­ürme vielleicht schneller in die untere Stratosphä­re gelangen und dort Chlor- und Brom-Atome freisetzen, die Ozon zerstören. US-Regisseur Quentin Tarantino, 54, bedauert es, Schauspiel­erin Uma Thurman, 47, bei den Dreharbeit­en für „Kill Bill“zu einem Stunt überredet zu haben, bei dem sie sich verletzte. „Das war eines der Dinge, die ich am meisten bereue in meinem Leben“, sagte er. Tarantino hatte Thurman vor etwa 15 Jahren überredet, mit einem Auto schnell über einen Waldweg zu fahren, wie jetzt bekannt wurde. Die Schauspiel­erin fuhr dann gegen einen Baum und verletzte sich an Hals und Knien. Thurman trägt Tarantino den Vorfall aber nicht nach.

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Foto: Arno Burgi, dpa Wenn die Ozonschich­t dünner wird, können krebserreg­ende, ultraviole­tte Strahlen der Sonne mit größerer Intensität bis zur Erdoberflä­che vordringen.
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Foto: J. Warnand, dpa Weiterhin freundscha­ftlich verbunden: die US Stars Uma Thurman und Quentin Tarantino.

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