Darf man Freunde im Hotel empfangen?
Ein Fachmann aus der Branche hat eine klare Antwort
Stellen Sie sich vor, Sie besuchen eine gute Freundin in der Stadt, in der sie lebt, und machen einen Stadtrundgang. Danach soll es noch zum Abendessen gehen. Doch dazwischen wollen Sie sich kurz frisch machen, einmal kurz die Haare kämmen und einen Schluck trinken. Sie beschließen, in Ihr Hotelzimmer zu gehen. Das liegt zentraler als die Wohnung der Freundin. Aber darf man in so einem Fall seine Freundin eigentlich mit aufs Zimmer nehmen? Wenn man sich so einfach durch die Hotel-Lobby schleicht, bekommt man jedenfalls leicht ein schlechtes Gewissen, schließlich zahlt man selbst dafür, die Räume zu nutzen, und die Freundin nicht.
Gerhard Engelmann leitet beim bayerischen Hotel- und Gaststättenverband den Bereich Hotellerie. Er hat auf die Frage, ob Hotelgäste Besuch empfangen dürfen, eine klare Antwort: Einmal kurz das Zimmer zeigen, oder sich bei einem Glas Wasser frisch machen, ist sicher nicht das Problem, urteilt er. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte vielleicht kurz an der Rezeption Bescheid sagen, dass ein Gast dabei ist.
Bedenklich wird es, wenn man jemand anderen bei sich im Zimmer übernachten lässt: „Sie haben ja die Leistung gebucht und auch bezahlt. Wenn jemand ohne Bezahlung in dem Zimmer schläft, dann grenzt das an Betrug“, sagt Engelmann. Deshalb: Wer Gäste über Nacht dabehält, muss sie zum einen anmelden und zum anderen für sie bezahlen.
ist Wirt schaftsredakteurin unse rer Zeitung. Sie beantwortet einmal in der Woche Fra gen des Alltags.