Ein verrückter Skiwinter
Ja, da legst di nieder. Würde der Bayer in so einer Situation sagen, in der der Zuschauer den Überblick zu verlieren droht. So einen verrückten Skiwinter hat Deutschland noch nie erlebt. Und dabei läuft die Weihnachtsgans noch über die Felder und der Christbaum steckt im Plastiknetz. Üblicherweise beginnt die Wintersaison erst so richtig mit der Vierschanzentournee der Skispringer. Die Alpinen eröffnen zwar ihre Pistenjagd traditionell schon im Oktober auf dem Gletscher von Sölden, doch danach wandert der Zirkus weit weg nach Nordamerika. Die deutschen Skispringer hüpfen sich bei den ersten Weltcups normalerweise erst warm, verschlafen die Vierschanzentournee und laufen erst zur Bestform auf, wenn sich kaum einer mehr für die Hüpfer interessiert.
Doch im Olympiawinter ist alles anders. Erfolge und Tragödien reichen bereits für zwei Skisaisons. Felix Neureuther startet sensationell mit einem Weltcupsieg in Finnland. Im Herbst seiner Karriere will der Slalomstar die Früchte jahrelanger Arbeit bei den Olympischen Spielen ernten. Doch der 33-Jährige reißt sich das Kreuzband. Neureuther kämpft, will sein Scheitern zuerst nicht akzeptieren und landet doch auf dem OP-Tisch. Die Skimänner stehen ohne Leitwolf da, plötzlich platzt beim Technik-Spezialisten Stefan Luitz der Knoten. Mit den Weltcup-Podestplätzen im Riesenslalom lässt der Allgäuer die Skifans von goldenen Zeiten träumen. Um sich ebenfalls mit einem Kreuzbandriss ins Krankenbett