Gnadenhof hofft auf neue Paten
Geldsorgen plagen die Einrichtung in Beuren im zehnten Jahr ihres Bestehens. Wie es nun für die dort lebenden alten und kranken Tiere weitergehen soll
Zwei Wellensittiche sitzen im Metallkäfig und zwitschern vor sich hin. Im gleichen Raum liegen drei Babykatzen in einem Holzkorb, der mit einer Wolldecke ausgelegt ist. „Das ist mein Neuzugang“, sagt Andrea Hoffmann, mit Blick auf die drei weiß-braun gemusterten Kätzchen. Seit zehn Jahren leitet sie den Gnadenhof in Beuren.
Im Jubiläumsjahr gibt es ansonsten wenig Erfreuliches. „Die Tierarztkosten haben mich überfallen“, sagt die 55-Jährige. Ihr Sorgenkind ist Amo, ein 30 Jahre altes Pony. Seit 17 Jahren lebt es auf dem Gnadenhof. Zuerst hatte Amo Probleme mit den Hufen, nun hat er wochenlang nicht richtig fressen können. „Ich befürchte, dass er Kiefergelenksarthrose hat“, sagt Hoffmann.
Allein für das Pony hat sie in den vergangenen Monaten rund 6400 Euro an Tierarztkosten ausgegeben. Hoffmann: „In den 17 Jahren hat er nicht so viel gekostet wie in diesem Jahr.“5000 Euro habe sie bereits an die Tierärztin bezahlt. 1400 Euro sind noch offen. Eigentlich müssten auch ein paar ihrer rund 50 Katzen an den Zähnen operiert werden, aber bevor die Beurerin die Geldsumme nicht abbezahlt hat, kann die Veterinärin die Tiere nicht behandeln. Die Betreiberin des Gnadenhofs versteht das: „Die Tiere umsonst untersuchen, das geht nicht.“
Hoffmann ist nicht nur Betreiberin des Gnadenhofes, sondern auch Vorsitzende des Vereins „Tiere sind Freunde“. Doch der Mitgliederbeitrag von 30 Euro im Jahr reicht bei Weitem nicht aus, um die überwiegend kranken und alten Tiere zu pflegen. Die Beurerin hofft deshalb darauf, dass sie neue Interessenten für Patenschaften gewinnen kann. Dabei handelt es sich um einen monatlichen Zuschuss zu Tierarztkosten und Futter. Die Höhe des Beitrages wählt der Pate selbst. „Viele denken, dass es mit viel Verantwortung für das Tier verbunden ist“, sagt Hoffmann. Doch eigentlich sei die Patenschaft nur ein „monatlicher Hilfsbeitrag“, der dem Gnadenhof als verlässliche Einnahmequelle diene.
Gerade wenn ein Tier schwer erkrankt – so wie das 30-jährige Pony Amo – ist die Vereinsvorsitzende auf Rücklagen angewiesen. Momentan habe sie aber keine, erzählt sie. Vielmehr häufen sich die Tierarztkosten. Eine geplante Renovierung des Hofs ist nun in weite Ferne gerückt. Doch aufgeben will beziehungsweise kann Hoffmann nicht. „Was würde denn aus den Tieren werden?“Der Gnadenhof soll auch in seinem elften Jahr weitergeführt werden. „Ich werde für die Tiere kämpfen“, sagt die 55-Jährige. „Das kann ich aber nur, wenn man mir hilft.“
Mit einem Wegekonzept will die Marktgemeinde das Spazierengehen und Radfahren in der Rothaue attraktiver machen. Einen ersten Schritt dahin haben die Marktgemeinderäte am Donnerstagabend gemacht. Für den Abschnitt zwischen der Neuen Mitte Pfaffenhofen und der Neuen Mitte Diepertshofen beauftragten sie ein Planungsbüro damit, einen Entwurf des Wegs zu erstellen. Kosten dafür: 25 000 Euro. Ein Marktrat sprach sich gegen dieses Vorgehen aus. Franz Walk (Parteifreie Wählergemeinschaft) gab zu bedenken, dass der Markt zu viel Geld ausgebe, wenn nicht klar sei, ob Anlieger ihre Grundstücke dafür abtreten würden: „Ich gebe doch nicht 25000 Euro aus, wenn ich nicht weiß, wo der Weg verläuft.“Bürgermeister Josef Walz entgegnete, dass zuerst ein Entwurf des Weges notwendig sei, bevor man Anwohner kontaktiere. „Wenn ich zu den Anliegern hingehe, brauche ich zuerst einen Plan, um ihnen sagen zu können, wie viele Quadratmeter ich brauche“, sagte Walz. Marktrat Walk ließ sich davon aber nicht überzeugen und blieb bei seiner ablehnenden Haltung. (dp)