Wie reagieren auf sexuelle Belästigung im Job?
In den sozialen Medien berichten gerade tausende Frauen von ihren Erlebnissen. Was Betroffene wissen müssen und wo sie Hilfe herbekommen
Ein klares „Nein!“ist in der Regel effektiver als das Ignorieren, erklärt der DGB. Dabei lohnt es sich, die Vorfälle genau zu dokumentieren und dann deutlich zu benennen, eventuell mithilfe von Kollegen als Zeugen. Wer sich das nicht zutraut oder damit keinen Erfolg hat, sollte sich an den Arbeitgeber wenden. Der muss solche Beschwerden ernst nehmen und Mitarbeiter vor Belästigung schützen – ansonsten verletzt er seine Dienstpflicht. Er kann die Täter zum Beispiel abmahnen oder ihnen sogar kündigen. Und: Wer sich beschwert, darf deshalb im Job nicht benachteiligt werden.
Was, wenn der Chef nicht hilft – oder selbst Täter ist?
Dann gibt es je nach Betrieb verschiedene Anlaufstellen, von der AGG-Beschwerdestelle über den Betriebsrat bis zum Gleichstellungsbeauftragten. Gibt es das alles nicht, können sich Betroffene laut DGB an Berufsgenossenschaften oder Kammern wenden oder sich einen Anwalt nehmen. Telefonische Beratung gibt es bei der Antidiskriminierungsstelle oder beim Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Frauenberufe sind oft schlecht bezahlt, in vielen Männerjobs gibt es relativ hohe Löhne. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Von den 30 häufigsten Berufen in Deutschland sind die zehn mit den höchsten Löhnen klar männerdominiert. Nur in drei davon liegt der Frauenanteil wenigstens über 40 Prozent – nur in einem, bei den Buchhalterinnen, gibt es mehr Frauen als Männer. Die Studie basiert auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung von 2014. Wegen der Umstellung auf Winterzeit dürfen Nachtschichten am letzten Oktobersonntag eine Stunde länger dauern. Die Arbeitspflicht erhöht sich zwar nicht automatisch, erklärt der Rechtsschutz des Deutschen Gewerkschaftsbunds. In der Regel müssten Beschäftigte die zusätzliche Stunde aber trotzdem arbeiten. Der Arbeitgeber habe ein Interesse daran, Lücken zu vermeiden – und kann deshalb Mehrarbeit anordnen.