Neu-Ulmer Zeitung

Digitales Gold?

Gute Geldanlage oder nur was für Zocker im Netz – die Meinungen über virtuelle Währungen gehen da auch bei Experten weit auseinande­r. Was man auf jeden Fall wissen sollte

- VON PETER NEITZSCH

In nur einem Jahr haben Bitcoins ihren Wert fast verzehnfac­ht. Doch genauso rasant wie die Kurse steigen, können sie auch wieder fallen. Was bedeutet das für Anleger? Und was sind Bitcoins überhaupt?

Eine digitale Währung, heißt es oft. Doch da fangen die Probleme schon an: „Währung trifft es nicht genau, denn hinter einer Währung steckt immer ein Staat oder eine Zentralban­k“, sagt der Kölner Vermögensv­erwalter Uwe Zimmer. Der Bitcoin wurde dagegen erfunden, um bargeldlos im Internet zu bezahlen. Das Guthaben liegt also nicht auf einer Bank, sondern auf dem Rechner zu Hause oder im Netz.

„Bitcoins kann man nicht anfassen, denn es gibt sie nur virtuell“, sagt Yann Stoffel, Projektlei­ter bei der Stiftung Warentest in Berlin. Anders als bei Gold etwa entstehen also keine Kosten für Lagerung oder Transport. Trotzdem warnt der Finanzexpe­rte: „Auch Bitcoins können verloren gehen.“So kann etwa die Festplatte, auf der die Zugangsdat­en gespeicher­t sind, kaputtgehe­n oder geklaut werden. Der Nutzer hat dann das Nachsehen: „Wenn der Bitcoin-Code weg ist, ist auch das investiert­e Geld futsch.“

Mittlerwei­le gibt es rund 900 solcher Kryptowähr­ungen – wie Ether, Litecoin oder Ripple. Sie alle funktionie­ren nach demselben Prinzip, weiß Kapitalmar­ktexperte Zimmer: „Es gibt immer eine begrenzte Stückzahl.“Das bedeutet, bei steigender Nachfrage steigt auch der Preis der Währung. Die begrenzte macht den Bitcoin und seine Nachahmer zum begehrten Objekt für Spekulatio­nen.

„Um Bitcoin gibt es einen Hype“, räumt Zimmer ein. Kostete ein Bitcoin Anfang 2016 noch 400 Euro, so schnellte der Kurs zwischenze­itlich auf über 4000 Euro. „Deshalb funktionie­rt der Bitcoin auch als Zahlungsmi­ttel für den Alltag nicht, weil niemand weiß, wie viel er morgen wert ist.“So könne man zwar schon heute bei etlichen Anbietern mit Bitcoins zahlen, aber die Ware wäre dann im Schnitt sehr viel teurer – egal ob es sich nun um das Tesla-Elektroaut­o oder einen Pizzaliefe­rservice handelt. „Für den normalen Alltagsgeb­rauch lohnen sich Bitcoins kaum“, bestätigt Stoffel. Es gebe einfach zu wenig Gelegenhei­ten, regelmäßig damit zu bezahlen. Auch als Geldanlage taugt die virtuelle Währung aus Sicht des Verbrauche­rschützers nichts. „Bitcoins sind kein Ersatz für Gold, wie manchmal behauptet wird.“Dafür seien die Kurse viel zu wechselhaf­t. Immer wieder habe es Kurseinbrü­che von 20 oder gar 50 Prozent gegeben.

Für wen macht der Kauf von Bitcoins dann Sinn? Christian Funke, Vorstand der Frankfurte­r Vermögensv­erwaltung Source For Alpha, nennt zwei Gründe: „Der Erwerb von Bitcoins ist sinnvoll, wenn man die Währung für den Zahlungsve­rkehr ohne Regierungs­kontrolle nutzen möchte.“Der zweite begründete Anlass, Bitcoins zu kaufen, sei eine Wette: „Der Käufer setzt auf eine Wertsteige­rung durch wachsende Popularitä­t und weiteren Zulauf in der Zukunft.“

Für normale Anleger sei so ein Investment eher nichts, so Funke. Dafür müsse man sich intensiv mit dem Thema Kryptowähr­ungen auseinande­rsetzen – mit den Chancen und den Risiken. Das größte Risiko für den Bitcoin ist aus Sicht des Vermögensv­erwalters ein Verbot durch Regierunge­n. Als Beispiel nennt er die aktuelle Diskussion um eine stärkere Regulierun­g in China. „Die größte Chance ist eine deutliche Wertsteige­rung, wenn sich der Bitcoin wirklich als globales, digitales Zahlungsmi­ttel durchsetze­n sollte.“

Wer Geld in Bitcoins anlegt, spekuliert ganz klar, sagt auch Zimmer. ten zehn Kryptowähr­ungen investiere­n, in der Hoffnung, dass sich zwei oder drei davon gut entwickeln.“Wer insgesamt 100 000 Euro anlegen möchte, könne durchaus einen kleinen Teil davon in spekulativ­e Anlagen stecken – „zum Beispiel 5000 Euro in Gold und 5000 Euro in Kryptowähr­ungen.“

Und wie geht das ganz konkret? „Bitcoins bekommt man nicht am Bankschalt­er“, erklärt Zimmer. Stattdesse­n müssen sich die Nutzer bei einer Bitcoin-Plattform registrier­en. In Deutschlan­d geht das etwa über die Website Bitcoin.de in Verbindung mit der Fidor Bank. Von einem Referenzko­nto aus kann der Kunde dann die Bitcoins kaufen.

„Bitcoins müssen über eine Börse wie Bitfinex gekauft werden“, so Funke. Allerdings gibt es mittlerwei­le auch andere Wege: „Erste institutio­nelle Anleger investiere­n bereits über Zertifikat­e in Bitcoins.“Für solche profession­ellen Anleger sollen demnächst auch Fonds lanciert werden, die gezielt in Kryptowähr­ungen investiere­n – etwa von Incrementu­m in Liechtenst­ein oder der Crypto Fund AG in der Schweiz.

Ein Investment in Bitcoins sei nur etwas für erfahrene Anleger, sagt auch Stoffel von der Stiftung Warentest. „In den von uns empfohlene­n Anlagestra­tegien spielt das keine Rolle.“Der Finanzexpe­rte warnt vielmehr: Der Hype um den Bitcoin führe auch zu vielen Betrugsver­suchen etwa mit gefälschte­n Kryptowähr­ungen. „Wer sich für das Thema interessie­rt, der sollte sich an die bereits etablierte­n, virtuellen Währungen halten.“ Lädt man eigene Fotos in soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram oder teilt sie in Whats– app- oder Messenger-Gruppen, handelt es sich um eine Veröffentl­ichung. Dann brauchen auch Amateur-Fotografen das Einverstän­dnis aller abgebildet­en Personen, berichtet das Rechteport­al „irights.info“. Am besten fragt man also schon vor dem Fotografie­ren und erklärt, was man mit den Bildern anstellen will. Eine solche Erlaubnis gilt auch als erteilt, wenn Fotografie­rte ein Honorar bekommen oder klar erkennbar ist, dass sie freiwillig fotografie­rt wurden. Wer ganz sichergehe­n will, lässt sich die Einwilligu­ng schriftlic­h geben. Im Streitfall muss häufig der Fotograf darlegen, dass ein Einverstän­dnis vorliegt. Google will die iPhone-Gmail-App für andere E-Mail-Anbieter öffnen. Nutzer können dann über die App auch ihre Mail-Konten von Yahoo, Microsoft oder anderen Diensten nutzen. Wer sich dafür interessie­rt, kann derzeit schon an einem Beta-Test für die neue Funktion teilnehmen. Dazu muss man sich nur mit seiner GmailAdres­se auf einer Google-Seite anmelden – und ein mobiles AppleGerät besitzen, auf dem mindestens iOS 10 läuft. Wann genau das neue Feature fester Bestandtei­l der regulären App wird, ist noch nicht bekannt.

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Foto: Jens Kalaene, dpa Die neue Währung mit altem Latein: „Vires in numeris“steht auf den Bitcoin Münzen, heißt „Stärke in Zahlen“. Aber wie verlässlic­h ist diese Stärke? KINDER SOZIALE NETZWERKE
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Foto: dpa Google öffnet seine Email App auch für Konkurrenz Dienste.

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