Der Mann, der die Arena leuchten lässt
Wenn der FC Augsburg RB Leipzig empfängt, wird das Stadion im neuen Glanz erstrahlen. Im Interview spricht der WWK-Chef Jürgen Schrameier über Ziele, Treue und Farben – und welche Rolle die Fans dabei spielen sollen
Schrameier, am 19. September beim FCA-Heimspiel gegen RB Leipzig wird erstmals die neue VogelnestFassade der WWK-Arena leuchten. Der Verein und die Fans freuen sich drauf. Für Augsburg könnte das beleuchtete Stadion ein neues Wahrzeichen werden.
Ja, der Termin steht. Auch wir freuen uns sehr auf diesen Abend. Es lief alles nach Plan. Außer einiger Verzögerungen im Winter, als wir wegen des Wetters mit den Malerarbeiten nicht beginnen konnten. Wie wird denn die Arena leuchten?
Das Grundmuster ist rot-grün-weiß. Aber wir haben noch viel mehr Möglichkeiten. Wir ladung in deren Lounge. Chef Jürgen Afflerbach und seine Frau sind begeisterte FCA-Fans. Nach dem Spiel kam dann ein Vertreter des FC Augsburg, Karl-Heinz Jakel, in die Lounge und erzählte so nebenbei, dass Alko als Hauptsponsor nicht mehr weitermachen wolle. Wir sind ihm bis heute dafür dankbar. Wie ging es dann an diesem Nachmittag weiter?
Nach diesem Gespräch ging ich noch einmal raus auf die Logen-Terrasse und sah die Arena plötzlich in einem anderen Licht. Vorher hatte ich ein Fußballspiel gesehen, dann wurde mir plötzlich klar, das könnte eine riesige Chance für die WWK sein. Inwiefern eine riesige Chance?
Ich erkannte, dass wir mit einem Engagement unseren Bekanntheitsgrad nachhaltig erhöhen können. Als wir dann die Modalitäten des Hauptsponsor-Vertrages verhandelten, wurde vonseiten des FCA erwähnt, dass SGL Carbon darüber nachdachte, sich als Namensgeber des Stadions zurückzuziehen. Da war dann wirklich großes Funkeln bei mir in den Augen, weil wir auf diese Art und Weise beides haben konnten: Sowohl die Trikots als auch die Arena.
Warum haben Sie dann auch noch zusätzlich die Fassade finanziert?
Der FCA ist ein großartiger Verein mit einem großartigen Stadion, aber eben damals nur von innen. Außen sah es unfertig aus. Es fehlte etwas. Die Architekten Bernhard & Kögl hatten ja mit Fassade geplant. Wir entwickelten die Idee, diese Pläne, die ja schon genehmigt waren, wiederzubeleben. Das führte dann wiederum zu einer Betrachtung der Zeiträume unseres Engagements.
Die waren ursprünglich ja gar nicht so lange angedacht, oder?
Genau. Wir hatten im März 2015 einen Drei-Jahres-Vertrag als Hauptsponsor abgeschlossen. Mitte 2015 kamen dann noch die Namensrechte dazu. Unser Vertrag läuft über zehn Jahre plus fünf Jahre Option. Das ist ein nachhaltiges Engagement.
Was zahlt denn die WWK für die Trikot-Werbung und die Namensrechte pro Jahr. nicht. Darüber sprechen wir Was verspricht sich die WWK von ihHerr rem Doppel-Sponsoring Augsburg? beim FC
Für unsere Mitarbeiter ist es von Vorteil, wenn der Kunde beim Verkaufsgespräch das WWKLogo kennt. Uns kommt es darauf an, dass der Kunde mit den drei Buchstaben WWK emotional etwas anfangen kann. Das wollen wir mit dem FCA-Engagement anzünden und das wird uns gelingen. In München kennt uns jeder Zweite, deutschlandweit jeder Dritte. Das wollen wir deutlich steigern. Warum war es der WWK wichtig, auch Eigentümer der Fassade zu sein?
Weil wir als Eigentümer der Fassade die Baukosten über einen langen Zeitraum finanzieren können und damit die jährliche Belastung vergleichsweise gering ist.
Ist Ihr Engagement beim FCA als Hauptsponsor und Arena-Namensgeber untrennbar verbunden?
Wir haben auch den Vertrag als Hauptsponsor auf fünf Jahre plus drei Jahre Option verlängert. Wie gesagt: Wir denken langfristig.
Nach der ursprünglichen Planung sollten die Baukosten der Fassade bei rund zwei Millionen Euro liegen. Da war aber noch keine so umfangreiche Beleuchtung geplant. Angeblich liegen die Kosten nun bei etwa 4,5 Millionen Euro.
Die Beleuchtung war schon eingeplant. Aber das Lichtkonzept hat sich qualitativ vollkommen verändert. Konkrete Zahlen will ich nicht nennen, aber die Baukosten liegen näher an 4,5 Millionen Euro als an zwei Millionen. Die Fassade gehört nun der WWK als Stadion-Namensgeber. Der FCA hat schon zweimal erlebt, dass die Namensgeber vorzeitig ausgestiegen sind …
Mir fällt beim besten Willen kein Szenario ein, dass die WWK sich die Namensrechte nicht mehr leisten könnte. Das ist schlicht und ergreifend nicht denkbar. Das Budget, das wir jetzt bei unserem Sponsoring beim FCA einsetzen, ist kleiner als das Budget unserer früheren Fernsehwerbung. Da müssen Sie pro Jahr zehn bis 20 Millionen Euro investieren, wenn Sie den Bekanntheitsgrad nachhaltig steigern wollen. Sie haben das Budget also umgeschichtet.
Wir haben schon 2012 aufgehört, das Wetter bei den „Tagesthemen“zu sponsern. Die Werberegeln bei der ARD hatten sich geändert … … zum Glück für den FCA.
Es hatten sich schon zuvor andere Bundesligavereine bei uns beworben. Aber das passte nicht. Entweder war die regionale Nähe nicht gegeben oder wir sahen einen Bruch zu unseren elementaren Werten, die wir pflegen. Das sind Zusammenhalt und Teamspirit.
Aus welchen Gründen sind Sie dann beim FCA eingestiegen?
Einmal ist da die regionale Nähe zu unserem Firmensitz in München. Der FCA-Gedanke des Zusammenhalts passt zudem genau zu unserem Motto der starken Gemeinschaft. Beim FCA werden Entscheidungen im Konsens getroffen, auch bei Spielerverpflichtungen. Das ist gut. Auch der sportliche Sachverstand von Geschäftsführer Stefan Reuter spielt eine Rolle.
Würden Sie bei sportlichen Entscheidungen denn überhaupt gerne angehört werden?
Nein. Es gibt für mich zwei Grundgesetze, die für den Erfolg oder Misserfolg eines Fußballklubs wichtig sind: Erstens sollten Leute Entscheidungen treffen, die sich mit der Materie Fußball auskennen. Zweitens: Ein Sponsor sollte sich nicht in diese Entscheidungen einmischen. Das sehen Geldgeber bei anderen Vereinen aber anders.
Bei der WWK verstehen wir etwas von Versicherungen. Ansonsten sind wir Fußballfans wie andere auch. Wir reden drüber, aber wir meinen nicht, wir können es besser.
Sie waren als gebürtiger Münchner Bayern-Fan und sind jetzt …
…weiter Bayern-Fan und Fan des FCA. Ich glaube nicht, dass sich das mit unserem Engagement in Augsburg beißt. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Mit den Bayern bin ich groß geworden. Jetzt habe ich das Glück, einen Verein wie den FCA auch von innen etwas besser kennenzulernen und es mit der WWK in Verbindung bringen zu können. Das ist eine tolle Geschichte. Wissen Sie, mein Blut ist in
I augsburger allgemeine.de Trotz der Abgänge von Philipp Lahm und Xabi Alonso sieht Torhüter Manuel Neuer seinen FC Bayern für die Champions League gerüstet. Er vergleicht den Rekordmeister sogar mit einem der besten Fußballteams der vergangenen Jahrzehnte. „Es ist bei uns ähnlich wie bei der spanischen Nationalelf, die 2008, 2010 und 2012 Titel holte: Wir haben eine überragende Generation, die auch Abgänge kompensieren kann“, sagte Neuer der Sport Bild. Der Bayern-Kapitän glaubt nicht, dass der Titel in der europäischen Königsklasse ohne Lahm und Alonso schwerer zu gewinnen sei. Die Routiniers hatten im Sommer ihre Karrieren beendet. „Wir haben erfahrene Spieler verloren, aber wenn man sich unsere Mannschaft ansieht, haben wir viele, die älter als 26, 27 Jahre alt sind.“