So sehen Sieger aus
Beim Schäferhunde-Championat im Ulmer Donaustadion zeigen sich die Vierbeiner von ihrer schönsten Seite, um einen Titel zu erringen. Das lockt Fans und Fachleute aus aller Welt
Talina vom Schloss Rügland wirkt ganz entspannt, während sie auf dem Rasen des Donaustadions mit ihrer Betreuerin Annika spielt, der sie sich mit Vorliebe auf den Schoß setzt. Niemand würde es der 19 Monate jungen Schäferhündin anmerken, dass sie soeben den Wettbewerb der Junghundklasse Hündinnen bei der BundessiegerZuchtschau gewonnen hat, die zum fünften Mal in Ulm stattfand. Richter Harald Hohmann lobte besonders die Lauffreudigkeit und die Korrektheit des Körperbaus von Talina, ihre erhabene Eleganz und ihre souveräne Aufmerksamkeit. Talinas Züchter und Besitzer Ingolf Röschmann steht neben der Hündin und weiß: Kaufanfragen für die hübsche Hündin wird er negativ beantworten. „Talina wird nicht verkauft, so begehrt sie auch ist.“
Minuten zuvor ging es stressig zu: Die Hunde werden bei den Schauen von ihnen bekannten Betreuern rings um das Grün des Donaustadions geführt, die nicht ihre Besitzer sind. Die Besitzer rennen hinter den Zuschauern um die Rasenfläche, rufen lautstark oder machen mit anderen Geräuschen ihren Hund auf sich aufmerksam, mit Trillerpfeifen, mit Rätschen oder Quietschtieren. Die Geräuschkulisse ist enorm.
„Jeder Besitzer hat ein persönliches Signal, das sein Hund kennt und auf das er reagiert“, erklärt Roswitha Dannenberg, Pressereferentin des Vereins für Deutsche Schäferhunde. „Der Hund kennt das Signal und schaut aufmerksam, wo sein Besitzer ist, und präsentiert sich damit besonders erhaben.“Diese Aufmerksamkeit ist ein wichtiges Kriterium in der Bewertung der Hunde.
Auffällig ist, wie verschieden die Schäferhunde inzwischen aussehen. Viele ganz schwarze Tiere sind bei der Schau zu sehen, aber es gibt auch eher graue Exemplare und Varianten der bekannten Färbung. „Die Menschen wussten noch vor einigen Jahren gar nicht, dass es ganz unterschiedliche Farben von Schäferhunden gibt und dass nicht alle aussehen wie „Kommissar Rex’“, erklärt Roswitha Dannenberg. „Die Farbvielfalt ist größer geworden. Aber für jeden ist natürlich sein eigener Hund der allerschönste.“
Das mediale Interesse für die Schau im Donaustadion ist riesig. Telefoniert wird in vielen verschiedenen Sprachen. Viel Italienisch ist zu hören, aber auch südasiatische und südostasiatische Sprachen. Die Veranstaltung ist im Ausland ungemein beliebt. „Ein Fotograf aus Vietnam kam mit über zwölf Stunden Verspätung an“, weiß Roswitha Dannenberg. „Er berichtet für ein vietnamesisches Fachmagazin über Schäferhunde.“
Abseits der Zuchtschau werden Wesensmerkmale von Jungtieren beobachtet und dokumentiert, um entscheiden zu können, welches Tier sich beispielsweise als Blindenhund, als Polizei-Diensthund, Therapieoder Rettungshund eignet. Oder als Familienhund, als der der Schäferhund sehr beliebt ist. „Die Tiere sind inzwischen Partner- oder Kinderersatz“, sagt Roswitha Dannenberg. „Die Zeiten sind vorbei, in denen der Hund Wachtier an der Kette war.“Man müsse inzwischen eher vor Vermenschlichung warnen. „Denn antiautoritäre Erziehung geht beim Hund nicht. Er muss wissen, wo es langgeht“, sagt die Pressesprecherin. Genau das scheint die kleine Zumba bereits zu wissen, die mit großen Pfoten aufmerksam neben Herrchen und Frauchen hertappst. Sechs Monate ist das Hundekind erst alt, aber was Herrchen von ihr erwartet, versteht es schon sehr genau. I Mehr Bilder von der Zuchtschau unter Ein Familienfest findet am Mittwoch, 6. September, ab 16.30 Uhr auf dem Neu-Ulmer Petrusplatz statt. Ralf Stegner, der stellvertretende Parteivorsitzende der SPD, besucht dabei die örtlichen Bundestagsabgeordneten und -kandidaten Karl-Heinz Brunner (NeuUlm) und Hilde Mattheis (Ulm). Ebenso sind die bayerische SPDLandesvorsitzende Natascha Kohnen und die baden-württembergische SPD-Generalsekretärin Luisa Boos zu Gast. Ab 18.30 Uhr gibt es zwei Talkrunden, bevor Ralf Stegner spricht. (az) Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bayrischen Landtag, besucht am heutigen Montag den Kreisverband NeuUlm. Dort gibt es um 14.30 Uhr ein Treffen mit Mitgliedern der Bürgerinitiative Pfuhler Ried an der Wendeplatte Carl-Zeiss-Straße. Thema ist der geplante autobahnartige Ausbau der B10. (az)