Kino unter Bäumen
Erstmals zeigt das Weißenhorner Kulturbüro Filme im Stadtpark. Bürger können vorschlagen, was sie sehen wollen. Auch für die Adventszeit ist etwas Neues geplant
Es ist eine Premiere im Stadtpark: Zum ersten Mal wird dort im August eine elf auf vier Meter große Leinwand aufgestellt, auf der an vier Abenden Kinofilme gezeigt werden. Was in anderen Städten bereits seit Jahren angeboten wird, will nun auch Volker Drastik, Leiter des Kulturbüros bei der Weißenhorner Stadtverwaltung, auf die Beine stellen. „Das Interesse ist groß“, sagt er. Viele Bürger haben schon Vorschläge gemacht, welche Streifen an hoffentlich lauen Abenden unter freiem Himmel zu sehen sein sollen. Drastik nimmt gerne noch mehr Anregungen entgegen.
Der Organisator versteht das Open-Air-Kino als nettes Angebot für alle, die im August zu Hause bleiben. Geplant ist, von Freitag, 11. August, bis Montag, 14. August, jeden Abend einen Film zu zeigen. 600 bis 700 Stühle sollen nach Drastiks Vorstellungen vor der Leinwand platziert werden. Beginn soll jeweils bei Einbruch der Dunkelheit sein, also gegen 21 Uhr. Die technische Ausstattung kommt vom Dietrich-Theater in Neu-Ulm. Auch die Filme wird dessen Inhaber Roland Sailer zur Verfügung stellen.
Karten für das Event wird es an der Abendkasse geben, wie Drastik sagt. Ein Eintrittspreis stehe allerdings noch nicht endgültig fest. Der Leiter des Kulturbüros geht von vier oder fünf Euro aus. Er hofft natürlich auf bestes Wetter für die Premiere des Weißenhorner Freiluftkinos, hat sich zur Sicherheit aber bereits Gedanken über eine Alternative gemacht. „Wir schauen, dass wir bei schlechtem Wetter in die Fuggerhalle gehen können“, sagt Drastik. Noch sei das aber nicht abschließend geklärt.
Klar ist schon jetzt: Für die Stadt wird die Veranstaltung nicht kostendeckend sein. „So etwas rechnet sich ohne Sponsor nie“, sagt Drastik. Doch für den Kulturausschuss des Stadtrats war das aber kein Ausschlusskriterium. Einstimmig hat sich das Gremium für dieses Event ausgesprochen.
Zustimmung bekam Drastik auch für ein weiteres Projekt, das sein Büro gemeinsam mit einer Firma aus Freiburg für Weißenhorn ausgearbeitet hat: die „wilde Schafstour“. Dabei handelt es sich um eine klassische Schaf spiele dabei die Hauptrolle. Die Teilnehmer suchen mithilfe einer Karte und Hinweisen verschiedene Stationen im Stadtgebiet auf, die mit einem Schild markiert sind. Das Equipment gebe es für 21 Euro in der Buchhandlung zu kaufen, sagt Drastik. Eine Erweiterung koste fünf Euro. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre befristet.
Darüber hinaus denkt die Stadtverwaltung bereits an die Vorweihnachtszeit. Sie hat ein Konzept ausgearbeitet für einen sogenannten Wunschbaum, ein Überbringer unerfüllter Wünsche. Er soll auf dem Schlossplatz aufgestellt werden. Bürger, die einen Wunsch an den Baum hängen möchten, können diesen im Rathaus abgeben. Zudem wird auf der Internetseite der Stadt und im Stadtanzeiger ein „Wunschantrag“veröffentlicht. Mitarbeiter der Verwaltung legen den Wunsch in eine Kugel, laminieren diese ein und hängen sie, mit einer Nummer versehen, an den Baum. Möchte ein Bürger einen Wunsch erfüllen, kann er die Kugel abnehmen oder sich die Nummer merken. Im Rathaus erfährt der Bürger dann, was er für wen Gutes tun kann.
Der Gemeinderat sagt Nein zu einem Naturteich, den ein Grundstückseigentümer zwischen dem Osterbach und dem Jägerweg im Ortsteil Schießen anlegen möchte. In seiner jüngsten Sitzung hat das Gremium den Antrag beraten. Der Teich soll demnach eine Fläche von zehn auf zwölf Meter haben und bis zu 2,50 Meter tief sein. Gespeist werden soll er durch das vorhandene Grundwasser. Tiere und Pflanzen sollen sich nach Vorstellung des Antragstellers an der Wasserfläche ansiedeln.
Doch diese Vorstellung löste keine Begeisterung bei den Räten aus – im Gegenteil. So wurde zum Beispiel die Befürchtung geäußert, dass der Teich Schnacken anlockt, was eine Belästigung für die Nachbarn darstelle. Auch mögliche Aufschüttungen mit dem Aushub für den Teich wurden angesprochen. Das Grundstück befindet sich nämlich in einem Überschwemmungsgebiet. Dem Bauamtsleiter Dieter Kohlmann zufolge sind Aufschüttungen nicht beantragt. Es bestehe aber die Gefahr dafür.
Einstimmig sprach sich das Gremium gegen das Vorhaben aus. In einer Stellungnahme an das Landratsamt wird die Gemeinde mitteilen, dass sie Aufschüttungen auf dem Gelände nicht akzeptiert. Die übergeordnete Behörde entscheidet letztlich über den Antrag. (jsn)