Neu-Ulmer Zeitung

Vorteil Ulm?

Ein Sieg heute gegen Oldenburg führt das Leibenath-Team in die Finalserie um die deutsche Meistersch­aft. Was Statistike­n sagen und worauf es besonders ankommt

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Die Basketball­er von Ratiopharm Ulm scheinen Spannung und Druck zu brauchen. Nachdem sie schon im Play-off-Viertelfin­ale fünf Partien benötigten, um die Ludwigsbur­ger aus dem Rennen zu werfen, gehen sie heute Abend (19 Uhr) in der Ratiopharm-Arena auch gegen Oldenburg ins fünfte Spiel. Dann entscheide­t sich, wer in der Finalserie um die deutsche Meistersch­aft den amtierende­n Titelträge­r Brose Baskets herausford­ern wird. Sind es die Ulmer, dann kommt es zur Neuauflage der Vorjahress­erie, die die Bamberger bekanntlic­h für sich entschiede­n, womit dem Team von Trainer Thorsten Leibenath „nur“die Vizemeiste­rschaft blieb.

Aber zunächst muss heute gegen Oldenburg gewonnen werden und jedem ist klar, dass es kein Spaziergan­g wird. Viele Ulmer Fans hatten vor dem vierten Spiel am Dienstag in Oldenburg das Aus für ihre Mannschaft befürchtet. Aber Thorsten Leibenath hatte es ja gewusst: „Wir haben es in dieser Saison schon öfter geschafft, nach einer schwächere­n Leistung wieder eine gute abzuliefer­n.“So geschehen vorgestern Abend. Das war ein viel besserer Auftritt als bei der Heimpleite am Samstag zuvor. Raymar Morgan war wieder der Alte, Casey Prather war stärker als in Spiel drei und auch Jonas Wohlfarth-Bottermann zeigte, dass er mehr drauf hat, als er oft bot. Dazu ein starker Per Günther, engagierte­s Spiel der anderen, vor allem die gute Verteidigu­ng. Da fiel es kaum ins Gewicht, dass Augustine Rubit mehrfach patzte, Chris Babb nur auf sechs Punkte kam und Braydon Hobbs gar ganz ohne Korberfolg blieb. Als Mannschaft traten die Ulmer geschlosse­n und stark auf.

Das wird auch heute nötig sein. Vor allem über die Verteidigu­ng dürfte die Begegnung entschiede­n werden. In Oldenburg hat das Ulmer Team am Dienstag nur 61 Punkte zugelassen. Da konnte es im Angriff mit 74 Zählern klar unterm Schnitt (84,9) bleiben und gewann dennoch. Schaut man sich nur Statistike­n an, hat das Leibenath-Team kaum den Vorteil auf seiner Seite. In der Bilanz zwischen den beiden Klubs seit 1998/99 sind 41 Duelle zwischen Ulm und Oldenburg aufgeführt, von denen die Nordlichte­r 24 gewannen. Im Play-off-Halbfinale 2013 siegte Oldenburg 3:2, dafür gewann Ulm im Viertelfin­ale 2016 mit 3:1. Jetzt steht es 2:2 und nach Korbpunkte­n 324:315 – für Ulm. Rechnet man den Schnitt aus, müssten die Gastgeber heute knapp mit 81:79 die Nase vorne haben. Doch das ist höchst hypothetis­ch. Es kann und dürfte anders ausgehen.

Vor der vierten Partie hatte Leibenath den Gegner mit der Aussage verunsiche­rt, für ihn sei der Einsatz der lange verletzten Tim Ohlbrecht und Da’Sean Butler eine Option. Beide waren dann nicht im Kader. Was sich jederzeit ändern kann. Aber: Sollte Butler wieder spielen, müsste ein anderer Ausländer für ihn weichen, weil sonst einer zuviel an Bord wäre. Es würde wohl Casey Prather treffen, doch ob ein Butler, der seit über acht Wochen ohne Spielpraxi­s ist, besser ist, ist fraglich. Ohlbrecht hingegen könnte ohne größere personelle Auswirkung­en ins Team kommen. Egal, wer spielt, Thorsten Leibenath sagte nach der Dienstagsp­artie: „Diese Mannschaft hat unendlich viel Herz und das hat sie heute bewiesen.“Auch deshalb sollen die Ulmer Fans nun den Gästen aus dem Norden einen ganz heißen Empfang bereiten. Nils Lerche (SSV 46/U11) und Nick Adler (VfB/U10) belegten als beste Ulmer bei der Bezirksmei­sterschaft für ihre Altersstuf­en in Bad Schussenri­ed jeweils Rang drei. (epi) Die Rocking Sparrows (Abteilung des SV Grimmelfin­gen) bieten ab 21. Juni drei Rock’n’Roll-Anfänger-Schnuppera­bende für Schüler (etwa sieben bis zwölf Jahre) an. Anmeldung und Infos unter Telefon 0173/8504583. (az)

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Foto: Horst Hörger Die Ulmer (am Ball Per Günther) haben gegenüber den Oldenburge­rn einen kleinen Vorteil und wollen diesen nutzen. Wer heute Abend in der Neu Ulmer Ratiopharm Arena siegt, bestreitet die Finalserie gegen Bamberg. EISHOCKEY FUSSBALL

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