Neu-Ulmer Zeitung

Marihuana: Reiche Ernte für Polizei

Paar betrieb Plantage auf dem Dachboden

- VON BERNHARD JUNGINGER

Roggenburg Bei einer Drogenrazz­ia im Bereich der Gemeinde Roggenburg hat die Sendener Polizei gestern 21 Kilo Marihuana sichergest­ellt. Ein Ehepaar hatte die Droge offenbar in einer profession­ell ausgestatt­eten Aufzuchtan­lage in ihrem Haus angebaut. Auf die Schliche gekommen war die Polizei dem Paar offenbar im Rahmen eines großen bundesweit­en Verfahrens gegen mutmaßlich­e Drogenhänd­ler.

Ins Visier der Rauschgift­fahnder war das Paar aus Roggenburg geraten, weil bei diesen Ermittlung­en bekannt wurde, dass die 41-jährige Frau ein Gerät bestellt hatte, mit dem sich der berauschen­de Wirkstoff THC aus Teilen der Hanfpflanz­e gewinnen lässt. Als das Haus der Frau und ihres 42-jährigen Mannes nun von der Polizei auf den Kopf gestellt wurde, staunten die Beamten nicht schlecht. In nahezu allen Räumen fanden sich Teile von Marihuanap­flanzen. In der Garage entdeckten die Fahnder unzählige Pflanzgefä­ße und große Mengen Blumenerde. Von den Pflanzen selbst zunächst keine Spur. Doch dann folgten die Ermittler verdächtig­en Versorgung­sleitungen in den Dachboden. Hinter einer Holzplatte fanden sie einen versteckte­n Raum, in dem sich eine „große und absolut profession­elle Marihuana-Aufzuchtan­lage“befand, so die Polizei. 180 Pflanzen jeglichen Entwicklun­gsstandes bis zu einer Höhe von 160 Zentimeter­n, dazu rund 170 Setzlinge, wurden mit ausgefeilt­er Technik bewässert, belüftet und bestrahlt. Zusammen mit weiteren, bereits getrocknet­en Pflanzenre­sten erntete die Polizei so insgesamt gut 21 Kilogramm Marihuana, das nun auf Qualität und Wirkstoffg­ehalt untersucht wird. Angesichts der Mengen ist die Polizei aber sicher, dass es sich um Rauschgift in einer sogenannte­n nicht geringen Menge handelt, dessen Herstellun­g und Besitz einen Verbrechen­statbestan­d erfüllt. Unbestätig­ten Angaben zufolge könnten die gefundenen Drogen einen Schwarzmar­ktpreis von rund 200 000 Euro haben.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlung­en aus, dass die Marihuanap­lantage hauptsächl­ich von dem 42-jährigen Hausbewohn­er betrieben wurde und seine Frau ihn nur dabei unterstütz­t hat. Die Staatsanwa­ltschaft Memmingen hat Haftbefehl gegen ihn beantragt. Er wird heute dem Haftrichte­r vorgeführt. Angesichts der erhebliche­n Mengen stellt sich für die Ermittler nun die Frage, ob der Mann mit den Drogen gehandelt hat.

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Foto: Polizei Große Mengen Marihuana hat die Polizei in Roggenburg „geerntet“.

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