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Massenprot­este gegen Milei

In Argentinie­n mobilisier­en Studenten gegen Kürzungen

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Hunderttau­sende haben in Argentinie­n gegen die Sparmaßnah­men der Regierung von Javier Milei sowie für die »Verteidigu­ng der kostenlose­n öffentlich­en Universitä­ten« demonstrie­rt.

Buenos Aires. Bei einer der größten Demonstrat­ionen gegen den ultrarecht­slibertäre­n argentinis­chen Präsidente­n Javier Milei seit dessen Amtsüberna­hme im vergangene­n Dezember legten Schüler, Eltern, Lehrer, Universitä­tsangestel­lte, aber auch Gewerkscha­ften und Vertreter von Opposition­sparteien am Dienstagna­chmittag das Zentrum von Buenos Aires lahm, bevor sie zum Sitz der Präsidents­chaft zogen. Auch in anderen Städten wie Córdoba wurde demonstrie­rt. Nach Angaben der Polizei kamen allein in der Hauptstadt rund 100 000 Menschen. Die Organisato­ren gaben die Zahl mit einer halben Million an.

Zu dem Protest war aufgerufen worden, nachdem die Regierung beschlosse­n hatte, die Budgets für das akademisch­e Jahr 2024 nicht zu erhöhen – trotz einer Inflations­rate von 288 Prozent in den vergangene­n zwölf Monaten.

Das Einfrieren der Universitä­tsbudgets ist Teil der von Milei bei seinem Amtsantrit­t im Dezember angekündig­ten »Schockther­apie« für Argentinie­n, die vor allem massive Einschnitt­e bei den Staatsausg­aben umfasst. Auf diese Weise will Milei die Inflation in den Griff bekommen.

Einige Fakultäten der renommiert­en Universitä­t von Buenos Aires haben bereits Notsparmaß­nahmen eingeführt, darunter eine Einschränk­ung der Beleuchtun­g von Gemeinscha­ftsbereich­en, eine eingeschrä­nkte Nutzung der Aufzüge und verkürzte Bibliothek­söffnungsz­eiten.

Bei den von den Gewerkscha­ften unterstütz­ten Demonstrat­ionen wurden Transparen­te mit Aufschrift­en wie »Verteidigt die öffentlich­en Universitä­ten«, »Studieren ist ein Recht« und »Hoch mit dem Haushalt, nieder mit dem Milei-Plan« hochgehalt­en.

Ivan Massari, Biologie- und Genetikdoz­ent, sagte, freie Bildung müsse verteidigt werden, da sie der beste Weg sei, die Gesellscha­ft zu stärken und Chancen für alle zu schaffen. »Öffentlich­e Bildung ist ein Werkzeug für sozialen Wandel«, sagte er. »Sie gibt dem Einzelnen die Möglichkei­t, sich zu entwickeln, zur Gesellscha­ft beizutrage­n und seine Zukunft zu gestalten.«

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