Kann man so sehen! Aber mehr Schönheit würde allen nützen.
In Apolda natürlich. Weimar. Ich fahre nach Naumburg. Dort findet an mehreren Tagen ein Wochenmarkt statt. Leipzig, Jena. Der Weihnachtsmarkt in Jena war unser Einstieg nach der Wende. Damit begann es. In den Neunzigern fuhr ich nach Meiningen, Gera, Gotha, Waltershausen zu den Wochenmärkten. Inzwischen umfasst mein Verkaufsgebiet Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt.
Auf wie viele Kilometer kommen Sie im Jahr?
Im Jahr fahre ich in etwa 20 000 bis 30 000 Kilometer, wobei es im Januar und Februar ruhiger ist und nur naheliegende Wochenmärkte stattfinden. Ähnlich ist es im Juni und Juli. Über Politik reden Sie nicht so gern, doch ganz ohne geht es im Alltag nicht?
Die Firma Schick, wie auf Ihrem Marktschild zu lesen ist, ist ein Familienbetrieb. Wer arbeitet mit, und wie sind Sie da »reingewachsen«?
Mein Opa hat den Privatbetrieb gegründet, quasi im Schuppen. Später, ich weiß nicht mehr wann, wurde die Strickerei in eine PGH Schick umgewandelt und verstaatlicht. 1986 konnte mein Vater sie wieder reprivatisieren als Firma Strickerei Mähler, wie sie heute noch heißt. Er führte die Strickerei mit meiner Mutter und einer Näherin. Ich bin seit meinem 19. Lebensjahr dabei. Ab den Neunzigern hatten wir dann noch einen Stricker eingestellt und arbeiteten als Fünf-MannBetrieb: mein Vater, meine Mutter, eine Näherin, ein Stricker und ich. In diesem Jahr sind meine Eltern in Rente gegangen. Mein Vater hilft aber noch im Büro.
Haben Sie im Betrieb Ihres Vaters auch Ihre Ausbildung absolviert?
Ich habe früh die Arbeit, die ja zu Hause stattfand, kennengelernt. Besonders die Technik hat mich interessiert. Zu den Materialeinkäufen in die Großspinnerei nach Niederschmalkalden durfte ich nicht mit. Allerdings bin ich nicht als Textilfacharbeiter, sondern als Maler ausgebildet worden und habe das spezielle Handwerk erst nach der Lehre von meinem Vater gelernt und abgeguckt.
Warum das?