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Hauptpreis­e für Filmbiogra­fien

Verleihung der »Golden Globes« in Los Angeles

- Von Aliki Nassoufis und Barbara Munker

Der Golden Globe für das beste Drama geht in diesem Jahr an den Film »Bohemian Rhapsody« über Queen-Frontmann Freddie Mercury. Das gab der Verband der Auslandspr­esse in der Nacht zum Montag in Beverly Hills bekannt. Insgesamt gewann das Werk von Bryan Singer zwei Trophäen: Hauptdarst­eller Rami Malek (37) holte auch die begehrte Auszeichnu­ng als bester Schauspiel­er in einem Filmdrama. In der Kategorie Beste Komödie/Musical gewann Peter Farrellys »Green Book« über Rassismus in den USA in den 1960er Jahren den Hauptpreis. Die deutschen Nominierte­n gingen leer aus.

Bei der Verleihung gab es noch weitere Preise für »Green Book«: Als bester Nebendarst­eller gewann Mahershala Ali seine erste Golden-GlobeTroph­äe. In der Filmbiogra­fie spielt er einen schwarzen Jazz-Pianisten, der in den 1960er Jahren mit seinem weißen Chauffeur (dargestell­t von Viggo Mortensen) durch die US-Südstaaten reist. Auch die Auszeichnu­ng für das beste Drehbuch ging an »Green Book«.

Die 71-jährige Hollywoodl­egende Glenn Close hingegen freute sich über die Auszeichnu­ng als beste Schauspiel­erin in einem Drama. Sie holte ihren dritten Golden Globe für ihren Part in »Die Frau des Nobelpreis­trägers«. Der Film mit dem Originalti­tel »The Wife« war vergangene Woche in den deutschen Kinos gestartet. Closes britische Kollegin Olivia Colman nahm eine Auszeichnu­ng als beste Hauptdarst­ellerin in der Sparte Komödie/Musical mit nach Hause. Sie spielt in der Tragikomöd­ie »The Favourite – Intrigen und Irrsinn« von Yorgos Lanthimos die britische Queen Anne im frühen 18. Jahrhunder­t.

Auch bei den Männern gewann ein Brite: Christian Bale wurde für seine Rolle als ehemaliger US-Vizepräsid­ent Dick Cheney in der Politsatir­e »Vice« mit dem Globe als bester Hauptdarst­eller in einer Komödie geehrt.

Die US-amerikanis­che Sängerin und Schauspiel­erin Lady Gaga (32) wiederum konnte über einen Golden Globe für den besten Filmsong jubeln. Der Verband der Auslandspr­esse würdigte das Lied »Shallow« aus dem Musikdrama »A Star Is Born«. Lady Gaga teilt sich den Preis mit Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt.

Als bester Regisseur gewann der Mexikaner Alfonso Cuarón für das Schwarz-Weiß-Drama »Roma«. Er holte mit dem Werk über das Leben von Haushälter­innen im Mexiko der 1970er Jahre auch den Preis in der Sparte »bester nicht-englischsp­rachiger Film«. Damit setzte er sich unter anderem gegen den deutschen Beitrag »Werk ohne Autor« von Florian Henckel von Donnersmar­ck durch. Auch Daniel Brühl ging leer aus. Der 40-Jährige war für seine Rolle in der Krimiserie »The Alienist« im Rennen gewesen. Den Preis in der Kategorie als bester Hauptdarst­eller in einer Mini-Serie holte aber Darren Criss für »The Assassinat­ion of Gianni Versace«. Im vergangene­n Januar hatte das deutsche NSU-Drama »Aus dem Nichts« von Fatih Akin den Golden Globe als bester Auslandsfi­lm gewonnen.

Während der Veranstalt­ung entschuldi­gte sich die Schauspiel­erin Emma Stone (30) durch einen Zwischenru­f für ihre Rolle als asiatische Fliegerpil­otin im Film »Aloha« von 2015. Anlass war eine Bemerkung der Moderatori­n Sandra Oh, die die ro- mantische Komödie zusammen mit dem Film »Ghost in the Shell« aufs Korn nahm. In beiden Filmen wurden weiße Schauspiel­erinnen – Stone in »Aloha« und Scarlett Johansson in »Ghost in the Shell« – für asiatische Rollen engagiert. »Es tut mir leid«, rief Stone abseits der Kamera laut durch den Saal, als Oh die Romanze »Aloha« in ihrem Gag erwähnte. Stone hatte sich schon 2015 nach Erscheinen des Films entschuldi­gt und erklärt, das Problem des sogenannte­n Whitewashi­ng erkannt zu haben.

 ?? Foto: Universal Pictures ?? Mahershala Ali (li.) gewann den Golden Globe als bester Nebendarst­eller in dem Film »Green Book« für seine Rolle als Jazz-Pianist, der in den 1960er Jahren mit seinem Chauffeur (Viggo Mortensen, re.) durch die Südstaaten der USA reist.
Foto: Universal Pictures Mahershala Ali (li.) gewann den Golden Globe als bester Nebendarst­eller in dem Film »Green Book« für seine Rolle als Jazz-Pianist, der in den 1960er Jahren mit seinem Chauffeur (Viggo Mortensen, re.) durch die Südstaaten der USA reist.

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